Nun Zum Thema „Unfall“
Jetzt ist es endlich soweit euch allen mal ein paar Fakten zu offenbaren.
Für viele war mein „Statement“ im November offensichtlich nicht „reuevoll“ genug und zu oberflächlich. Nun denn, wenn irgendein „Schlaumeier“ von diesen „Bildzeitung“ und „Medienversuchten“ alleswissenden Besserwissern in der Nacht des furchtbaren Verkehrsunfalls dabei gewesen wäre, müsste er sich was schämen. Glaubt mir, keinesfalls suche ich nach Entschuldigungen, aber längst bin ich es leid, als ehrloses & feiges Arschloch an den Pranger gestellt zu werden.
Tatsache ist, ich habe mich keinesfalls einfach von der Unfallstelle verpißt, sondern mich überzeugt, dass die beiden „Opfer“ aus ihrem brennenden Fahrzeug draußen waren! Das würde im Gericht bestätigt, sonst wäre ich noch ein paar Jahre im Knast.
Als ich dann im Knast war, bemühte ich mich ehrlich und leidenschaftlich „Kontakt“ mit den Opfern und ihren Familien aufzunehmen.
Durch eine baldige Zusammenkunft mit den Geschädigten wäre es mir viel früher möglich gewesen, denn das war im „Oktober 2011“, mich bei den beiden involvierten des Dramas zu entschuldigen und Rede und Antwort zu stehen.
Dieses Bestreben meinerseits würde wissentlich von der Anstaltsleitung, insbesondere des Sozialarbeiters der JVA Hünfeld, durchkreuzt.
Da ich dann, auf der Therapeutischen Einrichtung „Auf der Lenzwiese“, auf ziemlich „dünnen“ Eis stand, denn um meine Glaubwürdigkeit war es erst mal geschehen, und ich mit meiner Zivilklage eines „Knebelanwalts“ aus FfM bombardiert wurde, kam „just“ zum lachendem Frühling, „meine Freunde von der Bildzeitung“ und bliesen zum Angriff: “Was macht dieses Mistvieh im Garten Eden Grand Hotel“!
„Faszinierend“, oder wie auch immer. Zum Schluss möchte ich noch mal betonen hier keinesfalls etwas irgendwie „schönzureden“, nein ich bin bereit nicht nur dieses „Päckchen“ zu tragen, sondern auch in Zukunft aus eigenen Bestreben, mit meiner exzessiven Vergangenheit und Erfahrung, Drogensüchtigen, kranken Menschen zu widmen. Ein freudiger Fanal für die Freiheit von Drogen und den Ansporn sein Leben wieder in den Griff zu bekommen!
Und wenn es mir keiner glaubt der glaubt nicht und ist nicht mehr zu retten!
Außerdem liegt mir viel daran, aktiv an meinem „Fall“ zu arbeiten.
Da es mir, wie gesagt, zur Zeit nicht möglich ist, mich intensiver um meine „Opfer“ zu kümmern, bemühe ich mich seit längeren um Schwerstunfallbeteiligte jeglicher Art, aktuell gerade um die, die nach ihrem oft zerstörerischen Schickschalschlag, böse und schwerste Verletzungen erlitten, dabei oder dadurch eine wichtige Beziehung zu Böhse Onkelz entwickelten.
Also fuhr ich zuletzt ins wunderschöne Mittelfranken, im Herzen Bayerns wo ich Philipp Rogowski aus Rüdern bei Ansbach (bei „Fuchs und Hase“) besuchte um gemeinsamen Erfahrungen auszutauschen.
Philipps Schicksalstag war am 08.05.2010, als er als Fahrer seines ersten Autos mit seiner damaligen Freundin als Beifahrerin, er 18 Jahre und sie 15 Jahre alt, mit korrekter Geschwindigkeit auf der Landstraße in einer schlecht zu übersehene Kurve fuhr, kam ihm ein anderes Fahrzeug frontal entgegen und kollidierte extrem hart, da Philipp in dieser Schrecksekunde nicht mehr ausweichen konnte.
Was dann kam, war das Grauen an sich. Seine damalige Freundin, mit der er bereits 2 Jahre zusammen war, starb sofort. Philipps Fahrerseite war ausgefranst und zerrissen, wie sein Leib.
Fast seine ganze linke Hemisphäre d.h. linker Arm, linkes Bein müssten nach Wochen im Koma amputiert werden. Natürlich sind in so einem krassen Fall, starke Schmerzmittel wie Morphium und andere Kaliber von Nöten, auch Psychopharmaka und Antidepressiva nach dem „Wachwerden“ aus ‘m Koma in sein erlabtes Drama und den eigenen verstümmelten Körper irgendwie zu ertragen, speziell die sehr schmerzhafte und haltlose Anfangszeit. So wie es mir der Philipp schilderte hätte er die schlimme Zeit nach dem Unfall ohne die inhaltsreiche Mucke von B. O. nicht geschafft und dass obwohl er noch heute, selbst von so einer seltsamen dummen Flunze vom Arbeitsamt, wegen seiner noch immer nicht (vom TÜV) genehmigten und anerkannten Prothesen, eine Absage nach der anderen bekommt, um sich wieder in seinem angefangenen Beruf als Maschinen und Metallbauer bei „Abus" zu integrieren!
Hier muss ich dazu bemerken, dass einem völlig unschuldig „zerrissenen“ jungen Menschen, von unseren so heiligen Deutschen Institutionen, noch so derbe Knüppel zwischen sein verbleibendes Bein geschmissen wird, ist gelinde gesagt, diesem Lande nicht würdig!
Eines könnt ihr mir glauben, der Tag mit Philipp war mal wieder ein echt einprägender, welcher mich wirklich rührte, nachdenklich stimmte aber auch ein wenig stolz machte.
Da zeigt sich wieder einmal dass man mit Kraft und Stärke, Willen sowie den guten alten Glauben, nicht nur Berge versetzen kann!