An American Crime

mr.bauer

Filmvisionaer
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AW: An American Crime

Mr.Bauer ist da scheinbar wirklich abgebrüht, ohne "An American crime" gesehen zu haben. Muß ich allerdings auch nicht. Er hat schon einige Filme aus der Sicht eines Kühlschranks bewertet, was ich natürlich als völlig in Ordnung befinde. Bin gespannt wie er Martyrs bewerten wird.

Wenn ich hier Martyrs bewerten würde, wäre das ganz schön Off Topic. ;) Den habe ich ja schon gesehen. Ich könnte also mal ne kleine Kritik einstellen. Der Russel hat ja im "Zuletzt gesehen-Thread" auch schon ziemlich viel dazu getextet, den Text könnte man da ja auch gut unterbringen. Mal sehen, vielleicht gibt es ja bereits einen Thread, kann ich mir aber nicht vorstellen, das wär mir glaub ich nicht entgangen.
P.s. Dass Jack Bauer ne abgebrühte kalte Sau ist weißt du doch.
 
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Vince

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An American Crime

Wirkungs- und intensitätstechnisch ein markerschütterndes Drama mit einer schleichenden Hinführung zum Terror, die es erreicht, dass das Unvorstellbare wie aus dem Nichts entsteht. Allerdings begnügt sich der Film damit, fassungslos den Kopf zu schütteln und den Zuschauer zum Mitschütteln zu bringen, was ihm zweifellos gelingt; nicht gelingt es ihm, selbst Analyse zu betreiben: wie konnte es dazu kommen (war wirklich nur die soziale Lage und die temporäre Überforderung der Mutter schuld?) und was kann man aus dem Verbrechen ziehen? Auf derartige Fragen gibt "An American Crime" bloß ein Schulterzucken preis.
Und dennoch, die Fassungslosigkeit bleibt. Fantastisch gespielt.
6/10
 

Deprave

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AW: An American Crime

nicht gelingt es ihm, selbst Analyse zu betreiben: wie konnte es dazu kommen (war wirklich nur die soziale Lage und die temporäre Überforderung der Mutter schuld?) und was kann man aus dem Verbrechen ziehen? Auf derartige Fragen gibt "An American Crime" bloß ein Schulterzucken preis.

Ich denke das wollte der Film auch gar nicht. Er soll die grausame Geschichte erzählen und die Menschen die ihn sehen dazu zu bringen selbst Analyse zu betreiben und sich zu fragen wie zum Teufel so eine unglaubliche Tat passieren konnte! So sehe ich das zumindest!

Habe gerade einen ewig langen (sehr Informativen) Arikel über die Tat gefunden Klick

Nur mal ein kleiner Auszug:

"The two neighbors sat around a table and drank coffee while kids yelled at each other and baby Dennis fussed and cried. Vermillion noticed a slim, pretty but timid and nervous- looking girl who had a black eye. "That's Sylvia," sighed Gertrude. Paula Baniszewski added, "I gave her the black eye." Just before making this boast, however, Paula filled a glass with hot water and threw it at Sylvia"

Unfassbar das die Tat hätte verhindert werden können, aber die Menschen wie immer die Augen schließen anstatt hinzuschauen.

Kann dem Film momentan noch keine Wertung geben weil ich einfach zu berührt bin momentan.

mfg
 

Travis

Regie
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AW: An American Crime

Und dennoch, die Fassungslosigkeit bleibt. Fantastisch gespielt.
6/10
Sehr gut zusammengefaßt. Da ist mir im Endeffekt der wesentlich plakativere "Jack Ketchums Evil" fast lieber. Der Film will polarisieren und keinerlei Aufarbeitungsarbeit verrichten. Da sollen klare Grenzen gezogen und das Publikum ganz eindeutig in eine Richtung gezogen werden. Ist in diesem Fall wesentlich ehrlicher. So jedenfalls meine Sicht der Dinge.
 

Tarantino1980

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AW: An American Crime

Ich habe den Film gestern gesehen und ich musste ihn ersteinmal etwas nachwirken lassen. Ich muss sagen auch wenn es nicht der härteste Slasher ist, aber dennoch ist man schokiert über das Gesehene vorallem weil der Film auf einer realen Geschichte beruht. Die schauspielerische Leistung von Ellen Page und Catherine Keener steht außer frage, beide haben ihre Rollen erschreckend real gespielt. Aber da liegt auch schon der Hauptgrund begraben warum ich den Film nicht so genießen konnte als wenn es eine fiktionale Story gewesen wäre.

Zu oft habe ich mich innerlich aufgeregt und mir vorgestellt wie es wohl diesem armen kleinen Mädchen ergangen sein muss als sie das alles ertragen musste. Ein junges Mädchen das sein ganzes Leben eigentlich noch vor sich hatte wird auf Grund eines dummen Zufall des Schicksals um seine Zukunft beraubt! Wie sehr hätte ich mir am Schluss das "Happy End" gewünscht, wenn man in dem Fall überhaupt hätte von einem Happy End sprechen können. Normalerweise bin ich immer positiv überrascht wenn ein Film mal ohne Happy End ausgeht, aber in dem Wissen über den realen Hintergrund hätte ich es natürlich besser gefunden. Ich muss dazu sagen ich kannte die Geschichte vorher nicht daher war alles komplett neu für mich! Wäre es eine fiktionale Story gewesen hätte der Film wahrscheinlich etwas besser bei mir abgeschnitten, aber durch den realen Hintergrund ist es nur eine 6.5/10 bei mir. Allerdings liegt der größte Teil der Punktevergabe im Schauspiel von Ellen Page und Catherine Keener.
 

2moulins

Filmgott
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AW: An American Crime

.... dennoch ist man schokiert über das Gesehene vorallem weil der Film auf einer realen Geschichte beruht. .......... Aber da liegt auch schon der Hauptgrund begraben warum ich den Film nicht so genießen konnte als wenn es eine fiktionale Story gewesen wäre.

Zu oft habe ich mich innerlich aufgeregt und mir vorgestellt wie es wohl diesem armen kleinen Mädchen ergangen sein muss als sie das alles ertragen musste. Ein junges Mädchen das sein ganzes Leben eigentlich noch vor sich hatte wird auf Grund eines dummen Zufall des Schicksals um seine Zukunft beraubt! Wie sehr hätte ich mir am Schluss das "Happy End" gewünscht, wenn man in dem Fall überhaupt hätte von einem Happy End sprechen können. Normalerweise bin ich immer positiv überrascht wenn ein Film mal ohne Happy End ausgeht, aber in dem Wissen über den realen Hintergrund hätte ich es natürlich besser gefunden........Wäre es eine fiktionale Story gewesen hätte der Film wahrscheinlich etwas besser bei mir abgeschnitten, aber durch den realen Hintergrund ist es nur eine 6.5/10 bei mir. .......

Ich finde, dass gerade die Tatsache, dass ein Film einen realen Hintergrund hat, einen guten Film ausmachen kann, wenn er einen bewegt und "mitnimmt". Man bleibt zwar mit einem beklemmenden Gefühl zurück. Aber gute Filme handeln von der Wirklichkeit und nicht von der Fiktion. Solche Filme wirken länger nach und machen nachdenklich, was ich grundsätzlich gut finde.

Ich kann aber auch verstehen, dass man einen Film nicht gut findet, wenn man davon deprimiert wird. Manchmal kommt es auf die eigene Tagesform an.
 

Despair

Filmvisionaer
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AW: An American Crime

Der Film hinterlässt tatsächlich ein flaues Gefühl in der Magengrube. Das Geschehen wirkt teilweise geradezu unglaublich, aber die Realität beweist leider immer wieder das Gegenteil. Catherine Keener und Ellen Page liefern sehr gute Leistungen ab, die dem Film zusätzlich Intensität verleihen. Während man ersterer oftmals einfach nur in die Fresse hauen möchte, so will man Sylvia wachrütteln und ein "Wehr dich doch endlich" entgegenbrüllen. Diese völlige Hilflosigkeit der beiden Mädchen, die sich anfangs noch relativ leicht aus dieser Situation hätten befreien können, zerrt gewaltig an den Nerven. Gleiches gilt für den bedingungslosen Gehorsam der Baniszewski-Kinder ihrer Mutter gegenüber und das sehr seltsame Verhalten der Nachbarskinder. Hätten wir es nicht mit einer realen Begebenheit zu tun, würde ich dem Film Unglaubwürdigkeit vorwerfen. Aber gut, Mitte der 60er Jahre tickten die Uhren noch etwas anders als heute.

Das angedeutete Happy End ist ein guter Kniff, dem Film etwas mehr Schwung zu verleihen und rückt einige Protagonisten in ein positiveres Licht.
Wenn man am Ende realisiert, dass dies quasi nur Sylvias Wunschvorstellung und die Wirklichkeit eine andere war, ist das ein erneuter Schlag in die Magengrube.

Kein perfekt inszenierter Film, aber trotzdem 7,5/10 Punkte wert. Mit Tendenz nach oben.
 

TheEnemy_Inside

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AW: An American Crime

Unfassbar ist die Geschichte, welche dieser Film erzählt. Man mag kaum glauben, dass dem ganz offensichtlich misshandelten Mädchen niemand hilft. Ein so beklemmendes Gefühl und innere Spannung habe ich seit "Irreversibel" wohl nicht mehr gehabt. Grandiose Ellen Page und Catherine Keener.

Noch etwas intensiver und es wäre wohl ein rundum perfekter Film.
9,5/10
 

Leatherface

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AW: An American Crime

hab den Film noch auf der Platte.

bin also gespannt:)

„Reverend Bill hat immer gesagt: Egal in welcher Situation, Gott verfolgt stets einen Plan. Ich versuche immer noch herauszufinden, was sein Plan war…“

An American Crime
dagegen wirkt jeder fiktive Torture Porn-Streifen wie ein Kinderfilm und man müsste eigentlich jetzt direkt einen Saw-Streifen einlegen um emotional wieder runter zu kommen:(
4,5/5
 

crizzero

Filmvisionaer
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Meine Rede. Der Film ist ein Brett. Vor allem auch wegen der starken Schauspielerinnen Keener und Page. Intensiver geht's kaum noch.
 

Leatherface

Filmvisionaer
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AW: An American Crime

und da hatte ich letztens beim Whistleblower noch gedacht, daß es kaum intensiver geht:)

Ich hatte mir American Crime vor einiger Zeit aufgenommen, da ich in der TV-Zeitschrift sah "Drama und Ellen Page".

Auf was genau ich mich eingelassen hatte, wußte ich zuvor nicht. Hätte ich es gewußt, hätte ich wahrscheinlich erstmal anderes vorgezogen:)

Wenn man dazu noch grad auf wiki gelesen hat, daß die "schlimmsten" Sachen

(Der Film basiert ausnahmslos auf wahren Begebenheiten einschließlich des tatsächlichen Todes von Sylvia Likens als Folge der Torturen. Einige Quälereien, die Sylvia Likens damals ebenfalls über sich ergehen lassen musste (wie z.B. das Essen ihrer Fäkalien und das Einritzen des Buchstaben „S“ in ihre Haut), werden in dem Film jedoch nicht aufgegriffen.)

gar nicht im Film abgehandelt wurden -was aber auch nicht mehr von Nöten war- dann kann man das gesamte Ausmaß noch weniger verarbeiten. Auch kannte ich zuvor die realen Ereignisse nicht, und hatte mich "gefreut", daß wenigstens eine der Töchter ihr geholfen hat...
 
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