Amityville Horror - Eine wahre Geschichte:
Da ich mich mit dem kompletten „Conjuring“ Universum befasst hatte, in dem ja auch das Spukhaus in Amityville thematisiert wurde, verspürte ich auch direkt Lust mich nochmal mit der Version von 2005 zu beschäftigen. Dies lag einmal daran, dass ich es nicht mehr so präsent hatte aber auch daran das mit Melissa George, Chloe Grace Moretz und Ryan Reynolds eine tolle Darstellerriege vorhanden war. Das Original aus dem Jahr 1979 zog unzählige Sequels nach sich, die meistens nur so genannt wurden, obwohl sie mit dem Haus wenig bis gar nichts zu tun hatten. Äußerlich scheint das Haus also keine Ruhe zu finden, während es seit über 40 Jahren friedlich bewohnt wird.
Der Zusatztitel „Eine wahre Geschichte“ können wir in der 2005er Version natürlich ebenfalls in die Tonne kloppen, wie auch die allermeisten Sequels, die sehr oft nur durch besonders minderwertige Qualität auffielen. Deshalb erstmal ein kurzer Blick darauf, welche Wahrheiten der Film denn tatsächlich offenbart. Korrekt ist in jedem Fall, das im Jahre 1974 Ronald DeFeo, in diesem Haus an der Ocean Avenue, seine komplette Familie erschossen hat. Allerdings gibt es sogar hierzu absolute Unklarheiten, die bis heute nicht ermittelt werden konnten und wohl auch nicht mehr werden, da DeFeo inzwischen gestorben ist. Der zweite Punkt, der in jedem Fall korrekt ist, das etwas über einem Jahr nach der Tat, die Familie Lutz in das Haus eingezogen ist und es nach 28 Tagen wieder verlassen hat. Das, was sie dort erlebt haben, ist ebenfalls bis heute absolut unklar, aber immerhin reichte der Stoff aus, um darüber 10 Filme zu realisieren.
Was ebenfalls korrekt ist, aber im Film nicht berücksichtigt wurde, ist dass das Ehepaar Warren aus der „Conjuring-Reihe“ das Amityville Horror Haus tatsächlich untersucht hat. Allerdings ohne Ergebnisse.
Deshalb konzentriert sich der Film eher auf das Buch, das 1977 erschienen ist, was auch schon beim Originalfilm der Fall war. Also nichts mit „Eine wahre Geschichte“. Dennoch bietet der Film sehr ansehnliche Spukhaus-Kost, lässt die realen Ereignisse zu Beginn mit einfließen und konzentriert sich dann auf den psychologischen Zerfall seiner Hauptfigur. Dazu gesellen sich eine Menge gruseliger Einspieler, die wirklich verdammt viel Spaß machen. Wenn man die originale Geschichte ein wenig kennt, weiß man natürlich vorher, wie es ausgeht aber wer völlig unbedarft hineinstolpert, dürfte bis zum Schluss eine Menge Spannung haben. Die eingangs erwähnten Darsteller machen ihre Sache absolut klasse und gerade Chloe Grace Moretz zeigt hier bereits als Kind, das sie unglaublich gut spielen kann. Der Film liefert zudem noch eine Menge Hintergrundinfos, die aber allesamt frei erfunden sind.
Das Haus steht heute noch in Amityville, weshalb der kleine Ort in der Nähe von New York extrem bekannt ist, nur leider hat man viele Dinge umgebaut, weshalb auch die für die Filmreihe ikonischen Fenster, nicht mehr existieren.
Wenn man sich dem Thema aber nähern möchte, ist das Remake keine schlechte Wahl, da es zumindest die Regeln des Spannungskino befolgt und obendrein richtig gute Darsteller bietet. Die Hintergründe selbst, sollte man dann aber eher nachlesen, um sich einen wirklichen Einblick auf „Eine wahre Geschichte“ zu verschaffen.