Aw: 2012
2012
Film:
Durch starke Sonnenerruptionen beginnt die Erde im Jahr 2012 im Inneren zu "kochen". Wie Mikrowellen wirken die Strahlen der Sonne. Verherende Erdbeben, Vulkanausbrüche und Tsunamis sind die Folge. Mittendrin John Cusack, Woody Harrelson un Danny Glover.
Leider baute die Werbung vorab sehr auf dem Maya-Kalender auf, der im Dezember 2012 endet, und weckte so die Hoffnung nach einer dichten und spannenden Handlung. Leider wird das Thema Maya im Film selbst nur in einem Nebensatz abgehandelt. Danach beginnt eine Effektorgie wie es sie in dieser Masse bislang in einem einzigen Film noch nicht gegeben hat. Leider bleiben dabei die Spannung und vor allem die Story auf der Strecke. Durch die Reizüberflutung der außerordentlich detailreich dargestellten Naturkatastrophen verlieren die völlig übertrieben inszenierten Überlebenskämpfe der einzelnen Protagonisten an Wirkung und die Spannung verpufft.
5/10 Punkte
Bild:
Das defektfreie 2,35:1 Cinemascope-Bild wirkt auf den ersten Blick farbenfroh und detailreich. Auf den zweiten Blick bleiben einige Schwächen leider nicht verborgen. Vor allen der miserable Schwarzwert raubt zahlreichen Szenen viel Tiefe. Dabei saufen immer mal wieder Details im Dunkelgrau ab. Im Weißen Haus (Kapitel 2) sind auf den schwarzen Anzügen der Regierungsmitarbeiter und des Präsidenten keine Revers und Knöpfe mehr zu erkennen. Im Fluchtauto säuft die Türverkleidung gnadenlos im Schwarz, pardon, im Dunkelgrau ab. Darüber hinaus wirkt das Schwarz irgendwie milchig. Selbst in den gut ausgeleuchteten Außenaufnahmen im Yellowstone-Park bleibt der Kontrastumfang eingeschränkt. Auf dunklen Bildinhalten liegt irgendwie ein heller Schleier, so dass Explosionen weniger Tiefe erhalten. Den Sternen in den Weltraumszenen (z.B. Kapitel 1) fehlt es an Spitzenweiß. Sie sind im matschigen Schwarz neben der Erde kaum noch in der vollen Anzahl zu erkennen. Gut gefällt hingegen die Detaildarstellung zahlreicher SFX in den weit entfernten Hintergründen gut ausgeleuchteter Tageslichtaufnahmen. Hier spielen sich nahezu pausenlos kleine "Geschichten" ab. Es lohnt somit immer mal wieder ein Blick Abeseits vom eigentlichen Handlungsgeschehen. Die Bildschärfe schwankt ebenfalls ein wenig und reicht von sehr gut bis befriedigend. Manchmal sind Gesichter und Haarsträhnen im Vordergrund nur mittelmäßig scharf gezeichnet, dann schnalzt der Cineast wieder mit der Zunge, weil auf der Arche noch die Kleidung von weit entfernten Menschen zu erkennen ist. Der Soap-Effekt der digital gedrehten Szenen fällt über den ganzen Film hinweg immer wieder etwas negativ auf. Dennoch ist der Film ein visuelles Feuerwerk mit unzähligen Details die alle entdeckt werden wollen.
7,5/10 Punkte
Ton:
Selten habe ich einen derartig räumlichen Soundtrack gehört. Nahezu pausenlos prasseln direktionale Effekte von allen Seiten auf den Zuschauer ein. Die Sprachverständlichkeit bleibt auch im größten Effekthagel verständlich. Der Tiefbass erreicht zwar nicht die Dynamik und den Druck von THE DARK KNIGHT oder TERMINATOR 4, kann aber als solide bezeichnet werden.
8/10 Punkte
Fazit:
Verstand auf Stand-by schalten und immer schön das Popcorn in die Öffnung im Kopf stopfen. Das ist 2012. Nur so kommt Inhalt beim Zuschauer an. Die Bildqualität enttäuscht ein wenig für eine so neue Produktion und erreicht gerade mal ein durchschnittliches Niveau. Der ordentliche Ton gefällt vor allem durch seine Räumlichkeit.