Urban Explorer

KINOMENSCH

Leinwandlegende
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Von Wikipedia übernommen:
Urban Exploration bzw. Stadterkundung ist die private Erforschung von Einrichtungen des städtischen Raums und sogenannter Lost Places. Oftmals handelt es sich dabei um das Erkunden alter Industrieruinen, aber auch Kanalisationen, Katakomben, Dächern oder unzugänglicher Räumlichkeiten ungenutzter Einrichtungen. Der Begriff wird jedoch durchaus auch für die Erkundung zugänglicher Orte wie Parks verwendet.

Vier junge Leute aus aller Welt, der Amerikaner Denis und seine venezoalische Freundin Lucia,die französiche Fotografin Marie und die Japanerin Juna lassen sich also vom deutschen Kris in den Untergrund Berlins führen um unbekanntes Terrain zu entdecken.Im Verlaufe dieses Abenteuers stossen sie auf einen ehemaligen DDR Special Grenzaufklärer, der tief unter Berlin haust und der zum Kannibalen mutiert ist. Neandertaler Visage Klaus Stiglmeier aus "Bang Boom Bang" verleiht diesem eine sehr gute, ständig bedrohliche Präsenz!!

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Ich habe mir den Film gerade angeguckt und muss sagen, dass dieser für eine deutsche Produktion ziemlich heftig zur Sache geht, mein lieber Mann!! :hoch:
Schlitzereien, Häutungen, böse Schussverletzungen usw. sind hier an der "Nacht" - Ordnung!
Logik ist hier natürlich fehl am Platz und auch einige Ungereimtheiten fallen dem geübten Horror-Fan sofort ins Auge (Tiiiieeef unter Berlin, 6.Etagen runter, aber nur 1 Minute graben und man kommt zur U - Bahn) . Und der Sub - Plot, dass man den Fahrer Bunker (Nein, NICHT Führer) aufsuchen will, ließ mich auch heftigst schmunzeln. :D

Aber wer mal einen gut gemachten deutschen Horrorfilm der Neuzeit sehen möchte, sollte einen Blick riskieren.Der Film kann auch in Videotheken erstmal ausgeliehen werden. ;)

Schade ist allerdings, dass Regisseur Andy Fetcher ("Bukarest Fleisch") als Stilmittel (?) seine Akteure fast ständig auf Englisch labern lässt und der Film daher fast vollständig untertitelt daherkommt.Seltenst wird Deutsch (dann ohne UT) gesprochen.SCHADE! Das versaut meiner Meinung nach die schön düster wirkende Stimmung des Films und wird ihm wohl auch das (kommerzielle) Genick brechen.Genickbruch kommt aber auch im Film vor! ;)




Laut der neuesten Ausgabe des Deadline Magazins hat die Filmförderung dem Regisseur Fördermittel verweigert und ihm laut seiner Aussage sogar nahegelegt, auf den Dreh zu verzichten.

Wenn dem wirklich so ist, sollte man das echt im größeren Rahmen publik machen!!! Soetwas geht gar nicht finde ich. Förder - Institutionen wollen einem jungen Talent reinreden, ob er einen Film macht oder nicht? Angeblich würde zu sehr am Image Berlins gekratzt, denn tatsächlich gibt es unter Berlin noch hunderte von alten Tunneln/Gewölben, die seit zig Jahren keiner mehr betreten hat, die aber auch nicht von den Behörden versiegelt worden sind!

Das hat auch nichts damit zu tun, dass das gesamte Team teilweise illegal gearbeitet hat, indem man auf verbotenen Geländen & Tunneln gedreht hat, denn Fördermittel müssen ja VOR Drehstart beantragt werden.

Der Regisseur und einige Teammitglieder sind sogar für eine Nacht in den Knast gewandert, weil man ohne Drehgenehmigung auf BVG Gelände gedreht hatte.

Allein deshalb solltet Ihr dem Film eine Chance geben auch (oder gerade deswegen) wenn es ein deutscher ist und er viele Untertitel hat.Ich denke, Horrofans werden nicht allzu enttäuscht sein!! :hoch:
 
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