The Final Girls
Amanda Cartwright war in den 80ern eine beliebte Slasher-Königin, die es inzwischen schwer hat, an vernünftige Rollen zu kommen. Obendrein verunglückt sie noch bei einem Autounfall tödlich, bei dem sich auch ihre Tochter Max befand, die aber überlebte. 3 Jahre nach dem Unfall findet wieder ein Slasher-Festival im Kino der Stadt statt, welches eben als Highlight „Camp Bloodbath“ zeigt, in dem Amanda eine wichtige Rolle hatte. Als Ehrengast soll Max dabei sein, die sich zwar dagegen sträubt, aber letztendlich teilnimmt. Durch einen Zufall gibt es während der Vorstellung einen Brand und aus unerfindlichen Gründen wird eine Zuschauergruppe, bei der Flucht durch die Leinwand, in den Film gezogen. Dort landen sie bald im „Camp Bloodbath“ nur im Gegensatz zu den Darstellern des Films wissen sie was hier passieren wird. Dennoch problematisch, da Max nun auf ihre Mutter trifft, die aber logischerweise in ihrer Rolle gefangen ist.
Puh, das hört sich alles ziemlich abstrus an und das ist es auch. Allerdings auch verdammt spaßig. Der Film zieht natürlich das Genre durch den Kakau, allerdings auf eine wahnsinnig liebevolle Art und Weise, was den meisten Parodien völlig abgeht. Eine unglaublich hohe Anzahl an Reminiszenzen an die „alte Schule“ sind vorhanden, weshalb man natürlich an Jason erinnert ist, was auch durch den Ton perfekt hinterlegt wird. Hören wir doch beim Auftauchen des Killers immer ein „Ki-Ma“ als Echo. Die Hintergrundgeschichte geht natürlich auch auf „Burning Revenge“ ein und eine Menge andere Zitate sind ebenfalls zu entdecken. Allein diese Dinge sorgen für eine Menge Spaß, aber trotzdem rutscht der Film nicht durchgehend in den Klamauk ab, denn tatsächlich gelingt der Spagat hinüber zu einer schön dargestellten Trauer zwischen Mutter und Tochter. Das liegt zu großen Teilen an dem wirklich tollen Spiel von Taissa Farmiga und Malin Akerman, die diesen Sequenzen wahnsinnig viel Leben einhauchen. Dazu gesellen sich viele tolle Film-im-Film Momente. Seien es Credits über die man in der Celluloid-Welt stolpert, oder Bildschirmverzerrungen, wenn es in Rückblenden geht. Da hat man aus meiner Sicht eine Menge gute Ideen gehabt und diese auch kongenial visualisiert. Auch das komplette Design passt absolut und der geneigte Fan müsste eine Menge Freude haben, aber tatsächlich gibt es Schwachköpfe, die dem Film fehlende Härte vorwerfen. Manchmal ist eventuell der Klamauk eine Spur zu weit drüber aber für mich zählen hier eher die positiven Dinge und davon gibt es eine ganze Menge. Selbst die Dramaturgie ist hervorragend, da die Filmreisenden aus Versehen Anteil daran haben, dass das eigentliche „Final Girl“ frühzeitig hinüber ist. Deswegen stellt sich nun natürlich auch die Frage, wer von ihnen das neue „Final Girl“ ist und natürlich auch was passiert, wenn man in dieser Filmwelt stirbt. Wenn man ein Faible für dieses Genre hat und sich dabei ein wenig auskennt, wird man aus meiner Sicht eine Menge Freude an dem Film haben. Mir hat er in jedem Fall wahnsinnig gut gefallen und ich bedaure es sehr, dass es keinen zweiten Teil gab. Gerade das Ende ist nämlich eine fantastische Hommage, an ein bekanntes Sequel der Slasher-Geschichte.