Tödlicher Hass

Tarantino1980

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Tödlicher Hass
Am Tag des Geburtstages seines Sohnes muss der Auftragskiller Tony Arzenta noch einen letzten Job ausüben bevor er aussteigen will. Dies erweist sich jedoch schwieriger als zunächst erwartet.

Duccio Tessari inszenierte im Jahr 1973 diesen Film, der eine Mischung aus Revenge Story und klassischem Thriller ist. Bisher kannte ich von Duccio Tessari lediglich zwei Filme - Blutspur im Park und Der Mann ohne Gedächtniss - welche eher dem Sub-Genre des Giallo zuzuordnen sind. Daher war ich gepannt, wie er diesen Film angelegt hat. Da es es zur Hälfte eine italienische Produktion ist - zur anderen Hälfte eine französiche - ist es strenggenommen natürlich auch ein Giallo da es ein Thriller ist, aber für mich ist das Genre Giallo sozusagen die Kunstform des Thrillers weil Dinge einfach anders insziniert wurden. Morde wurden künstlerrischer dargestellt, Setdesigns und Schauplätze wurden eher wie Gemälde präsentiert, so das ich hier defintiv, auch bei italienischen Produktionen zwischen Giallo und eher klassischem Thriller unterscheide. Also können hier rauch definitiv Leute, die nichts mit Gialli anfangen können, einen Blick riskieren.

Am interessantesten ist hier wohl wieder die Enstehungszeit im direkten Kontext zur Story zu sehen. Heutzutage kennt man solche Revenge Storys zu Genüge und es gibt einige prominente Vertreter dieses Genres wie z.B. die Taken Reihe oder aber auch die John Wick Reihe, ohne das ich jetzt Tödlicher Hass mit beiden zu sehr vergleichen wollen würde. Aber dennoch behaupte ich mal das sich die Macher dieser Reihen mit sehr großer Sicherheit diesen Film angesehen haben werden um sich Inspiration für ihre Filme zu holen. Ich will damit nicht sagen das die erwähnten Reihen Kopien sind, dennoch denke ich ist eine Inspiration zu spüren und genau das ist es was ich so sehr an älteren Filmen liebe, das sie Grundsteine gelegt haben die viele Jahrzehnte noch als Inspiration für Filmemacher dienen. Und dies verurteile ich nicht, sondern finde es wichtig und richtig, sofern es eben bei der Inspiration bleibt und man nicht einfach dreiste Remakes macht, ohne neue Elemtente und Aspekte mit einzubirngen.

Auf der Filmveröffentlichung von Koch Media ist der Film einmal in der italienischen Kinofassung und einmal in der deutschen Kinofassung zu sehen. Ich habe ihn mir in der italienischen Kinofassung angesehen, was ich übrigens generell so handhabe, da diese Fassung meistens die Schnittfassung ist, welche der Regisseur auch genauso haben wollte. Gerade bei älteren Filmen ist dies immer sehr schön zu erkennen welche Szenen rausgeschnitten wurden, weil diese nicht synchronisiert wurden sodnern dann untertittelt wurden. Auch hier waren es einige Szenen die für mich absolut nicht nachvollziebar waren, warum sie in der deutschen Kinofassung fehlten, da es sich größtenteils um Handlungssezenen handelte und viele Einstellungen in der originalen Fassung schon viel früher eingestiegen sind und man wichtige Dialoge somit in der deutschen Kinofassung nicht mitbekam. Lediglich bei einer Szene kann ich den Schnitt sehr gut nachvollziehen, weil sie eine Art von Gewalt darstellte welche selbst heutzutage nicht massentauglich war und 1973 in deutschen Kinos erst recht nicht.

Der Cast war wirklich sehr gut gewählt. Zwar blieb Alain Delon etwas hinter seinen Möglichkeiten, was vielleicht damit zu tun hat das ich ihn eher als Darsteller in französichen Filmen kenne und Tödlicher Hass, obwohl es nominell eine italienisch/französische Co-Produktion ist, es für mich durch und durch ein italienischer Film ist. Dennoch fand ich seine Rolle interessant und sein spiel gut. Auch Marc Porel, welcher leider viel zu früh gestorben ist, hat hier einen guten Job gemacht. Carla Gravina als weibliche Hauptrolle und Erika Blanc, in einer sehr kleinen Nebenrolle, haben mir auch gut gefallen.

Um ehrlich zu sein weiß ich garnicht welcher Zielgruppe ich eine Empfehlung für Tödlicher Hass aussprechen soll. Sicherlich werden Freunde des italienischen Genre Kinos hier auch auf Ihre Kosten kommen, aber da es auch ein klassischer Thriller mit Revenge Motiv ist könnge auch diese Fraktion hier gut unterhalten werden.

Wertung: 8/10
 

Tarantino1980

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Tony Arzenta (OmU)

Eigentlich nicht schlecht, aber das Ende ist so dermaßen auf "ÜBERRASCHUNG" getrimmt das es schon gar keine Überraschung mehr ist....schade.

6/10

Ich weiß was Du meinst. Ich muss gestehen das Ende, als auch die "überraschende Autobombe" die zur Tötung von Tony´s Familie führte, kam auch für mich sehr vorhersehbar. Ich frage mich bei sowas aber immer gerne ob es einfach daran liegt das ich mitlerweile soviele Filme dieser Machart gesehen habe, oder ob dies wirklich auch schon damals der Fall war. Hier würde ich immer gerne einmal mit Leuten reden die diese Filme damals in den 70ern das erste Mal tatsächlich gesehen haben.

Was ich aber, gerade in Bezug auf das Ende sagen muss, das es konsequent ist und auch wenn es natürlich z.B. bei der Taken Reihe oder der John Wick Reihe einerseits schön ist das der Held gewinnt gegen das riesige Verbrechersyndikat, so ist das Ende in diesem Film für mich schon etwas realistischer, da ein einzelner Mann vielleicht gewissen Leuten schaden kann, aber es nie schaffen könnte alleine ein ganzes Syndikat dem Erdboden gleich zu machen.

Und zum anderen finde ich solche Enden definitiv mutiger und aus heutiger Sicht undenkbar, denn was wäre wenn so ein Film ein Überraschungserfolg wird wie es z.B. bei Taken der Fall war. Wäre da der Charakter von Liam Neeson bereits in Teil 1 gestoren, hätte es keine Fortsetzung geben können. Und das ist leider gottes eine Eigenart von Filmen die mich schon sehr lange aufregt das man sich immer die Hintertür offen lässt, bei entsprechendem Erfolg, eine Fortsetzung zu drehen und es so wenige Filme gibt, die einfach für sich alleine stehen.
 

Dwayne Hicks

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Ich weiß was Du meinst. Ich muss gestehen das Ende, als auch die "überraschende Autobombe" die zur Tötung von Tony´s Familie führte, kam auch für mich sehr vorhersehbar. Ich frage mich bei sowas aber immer gerne ob es einfach daran liegt das ich mitlerweile soviele Filme dieser Machart gesehen habe, oder ob dies wirklich auch schon damals der Fall war. Hier würde ich immer gerne einmal mit Leuten reden die diese Filme damals in den 70ern das erste Mal tatsächlich gesehen haben.

Ja vielleicht tu ich dem Film etwas unrecht :D
Aber, ich kenne 7 Filme mit Delon die noch vor diesem entstanden sind. In 5 davon stirbt er am Ende und in 4 davon ist er der oder einer der Protagonisten. Da zeichnet sich schon ein gewisses Bild :D
Das dann kombiniert mit der Art der Inszenierung am Ende von "Tödlicher Hass" ist schon bissel arg "auffällig" und somit wenig überraschend, was ich etwas schade finde. Jammern auf hohem Niveau, geb ich zu.

Aber du hast recht, heutzutage getraut man sich das schon garnet mehr, was schade ist. Hauptsache die Option für 25 Fortsetzungen offen lassen :(

Ich weiß auch garnet mehr was der letzte Film war wo ich tatsächlich "angst" um den Helden hatte das er es am Ende nicht schafft.
 

Tarantino1980

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Ja vielleicht tu ich dem Film etwas unrecht :D
Aber, ich kenne 7 Filme mit Delon die noch vor diesem entstanden sind. In 5 davon stirbt er am Ende und in 4 davon ist er der oder einer der Protagonisten. Da zeichnet sich schon ein gewisses Bild :D
Das dann kombiniert mit der Art der Inszenierung am Ende von "Tödlicher Hass" ist schon bissel arg "auffällig" und somit wenig überraschend, was ich etwas schade finde. Jammern auf hohem Niveau, geb ich zu.

Ich denke ich weiß was Du meinst und ja das Ende ist weder inovativ noch überraschend. Irgendwie hatte ich tatsächlich auch das Gefühl das man sich nicht 100% sicher war wie man den Film enden sollen lässt, also hat man sich einfach für dieses Ende entschieden.

Aber wie bereits erwähnt ich finde das Ende realistisch. Heutzutage wäre der Film bestimmt so geendet das Tony das ganze Syndikat umgebracht hätte und natürlich zum Schluss mit Sandra ein neues Leben angefangen hätte. War es bei Taken 3 nicht sogar so das Liam Neeson quasi das ganze Dorf der Familie der Haupt Antragonisen ausgelöscht hat :nice:?

Über die Art und Weise wie Tony dann schlussendlich gestorben ist könnte man sich noch etwas aufregen da ich z.B. die Hochzeitssequenz auch etwas überflüssig fand. Aber nun gut sei es drum dafür war der Rest des Filmes echt gut!

Was mir auch sehr gefallen hat war einfach die Tatsache das Tony einen Plan hatte, diesen aber nicht dem Publikum bis ins kleinste Detail erkärt hat oder noch schlimmer, vor jedem Mord noch mal die Moralkeule geschwungen wurde. Er hat, genauso wie es sein Job war, Leute ohne großes drum herum getötet, ohne das man wusste wer der nächste war und wie er es machen wird.

Auch das wäre bei einer heutigen Inszenierung wahrscheinlich komplett anders!

Aber du hast recht, heutzutage getraut man sich das schon garnet mehr, was schade ist. Hauptsache die Option für 25 Fortsetzungen offen lassen :(

Ich weiß auch garnet mehr was der letzte Film war wo ich tatsächlich "angst" um den Helden hatte das er es am Ende nicht schafft.

Da fällt mir spontan Nightmare Alley ein. Aber ich weiß was Du meinst in der Regel weiß man das es der Protagonis schafft, meistens nicht sogar die Welt rettet sondern auch noch die hübsche Frau bekommt.

Aber es freut mich das Du den Film offenbar auch magst, den auch "nur" eine 6/10 ist ja noch eine gute Wertung!
 

Dwayne Hicks

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Ich denke ich weiß was Du meinst und ja das Ende ist weder inovativ noch überraschend. Irgendwie hatte ich tatsächlich auch das Gefühl das man sich nicht 100% sicher war wie man den Film enden sollen lässt, also hat man sich einfach für dieses Ende entschieden.

Aber wie bereits erwähnt ich finde das Ende realistisch. Heutzutage wäre der Film bestimmt so geendet das Tony das ganze Syndikat umgebracht hätte und natürlich zum Schluss mit Sandra ein neues Leben angefangen hätte. War es bei Taken 3 nicht sogar so das Liam Neeson quasi das ganze Dorf der Familie der Haupt Antragonisen ausgelöscht hat :nice:?

Ich hab Taken 3 aus meinem Gedächtnis weitestgehend verbannt :D War glaub der erste Actionfilm wo ich regelrecht genervt war sobald wieder eine Actionszene kam. Ganz übles Flickwerk.

Was mir auch sehr gefallen hat war einfach die Tatsache das Tony einen Plan hatte, diesen aber nicht dem Publikum bis ins kleinste Detail erkärt hat oder noch schlimmer, vor jedem Mord noch mal die Moralkeule geschwungen wurde. Er hat, genauso wie es sein Job war, Leute ohne großes drum herum getötet, ohne das man wusste wer der nächste war und wie er es machen wird.

Auch das wäre bei einer heutigen Inszenierung wahrscheinlich komplett anders!

Ja das fand ich auch sehr angenehm! Heutzutage gehts ja kaum noch ohne Exposition und Moralkeule, sehr anstrengend.

Aber du hast recht, heutzutage getraut man sich das schon garnet mehr, was schade ist. Hauptsache die Option für 25 Fortsetzungen offen lassen :(

Immerhin es gibt da ein Neeson Film wo er am Ende selbst das zeitliche segnet :D was aber auch irgendwie egal ist weil der Neeson-Action-Film eigentlich schon fast ein eigenes Franchise ist.

Da fällt mir spontan Nightmare Alley ein. Aber ich weiß was Du meinst in der Regel weiß man das es der Protagonis schafft, meistens nicht sogar die Welt rettet sondern auch noch die hübsche Frau bekommt.

Aber es freut mich das Du den Film offenbar auch magst, den auch "nur" eine 6/10 ist ja noch eine gute Wertung!

Hab Nightmare Alley noch net gesehen aber da der jetzt auf Disney+ ist könnte ich den mal nachholen.

Ja vielleicht tue ich dem Film mit 6/10 auch unrecht, vielleicht hatte ich auch einen schlechten Tag oder zuviel erwartet. Und wie gesagt, ich hab einfach schon zuviele Filme dieser Art gesehen.....da kann der Film selbst natürlich nix dafür. Und Alain Delon ist einfach charismatisch bis zum geht nicht mehr, ich sehe den unheimlich gern speziell in Killer oder Cop Rollen :D da nehm ich mit was geht. Und solange der Film noch auf Netflix verfügbar ist wirds sicher auch mal eine Zweitsichtung geben :hoch:
 
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