Tödlicher Hass
Am Tag des Geburtstages seines Sohnes muss der Auftragskiller Tony Arzenta noch einen letzten Job ausüben bevor er aussteigen will. Dies erweist sich jedoch schwieriger als zunächst erwartet.
Duccio Tessari inszenierte im Jahr 1973 diesen Film, der eine Mischung aus Revenge Story und klassischem Thriller ist. Bisher kannte ich von
Duccio Tessari lediglich zwei Filme -
Blutspur im Park und
Der Mann ohne Gedächtniss - welche eher dem Sub-Genre des Giallo zuzuordnen sind. Daher war ich gepannt, wie er diesen Film angelegt hat. Da es es zur Hälfte eine italienische Produktion ist - zur anderen Hälfte eine französiche - ist es strenggenommen natürlich auch ein Giallo da es ein Thriller ist, aber für mich ist das Genre Giallo sozusagen die Kunstform des Thrillers weil Dinge einfach anders insziniert wurden. Morde wurden künstlerrischer dargestellt, Setdesigns und Schauplätze wurden eher wie Gemälde präsentiert, so das ich hier defintiv, auch bei italienischen Produktionen zwischen Giallo und eher klassischem Thriller unterscheide. Also können hier rauch definitiv Leute, die nichts mit Gialli anfangen können, einen Blick riskieren.
Am interessantesten ist hier wohl wieder die Enstehungszeit im direkten Kontext zur Story zu sehen. Heutzutage kennt man solche Revenge Storys zu Genüge und es gibt einige prominente Vertreter dieses Genres wie z.B. die
Taken Reihe oder aber auch die
John Wick Reihe, ohne das ich jetzt
Tödlicher Hass mit beiden zu sehr vergleichen wollen würde. Aber dennoch behaupte ich mal das sich die Macher dieser Reihen mit sehr großer Sicherheit diesen Film angesehen haben werden um sich Inspiration für ihre Filme zu holen. Ich will damit nicht sagen das die erwähnten Reihen Kopien sind, dennoch denke ich ist eine Inspiration zu spüren und genau das ist es was ich so sehr an älteren Filmen liebe, das sie Grundsteine gelegt haben die viele Jahrzehnte noch als Inspiration für Filmemacher dienen. Und dies verurteile ich nicht, sondern finde es wichtig und richtig, sofern es eben bei der Inspiration bleibt und man nicht einfach dreiste Remakes macht, ohne neue Elemtente und Aspekte mit einzubirngen.
Auf der Filmveröffentlichung von Koch Media ist der Film einmal in der italienischen Kinofassung und einmal in der deutschen Kinofassung zu sehen. Ich habe ihn mir in der italienischen Kinofassung angesehen, was ich übrigens generell so handhabe, da diese Fassung meistens die Schnittfassung ist, welche der Regisseur auch genauso haben wollte. Gerade bei älteren Filmen ist dies immer sehr schön zu erkennen welche Szenen rausgeschnitten wurden, weil diese nicht synchronisiert wurden sodnern dann untertittelt wurden. Auch hier waren es einige Szenen die für mich absolut nicht nachvollziebar waren, warum sie in der deutschen Kinofassung fehlten, da es sich größtenteils um Handlungssezenen handelte und viele Einstellungen in der originalen Fassung schon viel früher eingestiegen sind und man wichtige Dialoge somit in der deutschen Kinofassung nicht mitbekam. Lediglich bei einer Szene kann ich den Schnitt sehr gut nachvollziehen, weil sie eine Art von Gewalt darstellte welche selbst heutzutage nicht massentauglich war und 1973 in deutschen Kinos erst recht nicht.
Der Cast war wirklich sehr gut gewählt. Zwar blieb
Alain Delon etwas hinter seinen Möglichkeiten, was vielleicht damit zu tun hat das ich ihn eher als Darsteller in französichen Filmen kenne und
Tödlicher Hass, obwohl es nominell eine italienisch/französische Co-Produktion ist, es für mich durch und durch ein italienischer Film ist. Dennoch fand ich seine Rolle interessant und sein spiel gut. Auch
Marc Porel, welcher leider viel zu früh gestorben ist, hat hier einen guten Job gemacht.
Carla Gravina als weibliche Hauptrolle und
Erika Blanc, in einer sehr kleinen Nebenrolle, haben mir auch gut gefallen.
Um ehrlich zu sein weiß ich garnicht welcher Zielgruppe ich eine Empfehlung für
Tödlicher Hass aussprechen soll. Sicherlich werden Freunde des italienischen Genre Kinos hier auch auf Ihre Kosten kommen, aber da es auch ein klassischer Thriller mit Revenge Motiv ist könnge auch diese Fraktion hier gut unterhalten werden.
Wertung:
8/10