Tödliche Gerüchte
Die drei Freunde und Studenten Derrick, Cathy und Travis überlegen, ausgelöst durch ein Seminar für Medien, ein Gerücht in die Welt zu setzen und den Verlauf der Verbreitung zu untersuchen. Auf einer Party beobachtet Derrick zufällig in einem Nebenzimmer, wie die schwerreiche Studentin Naomi mit ihrem Freund Beau am Fummeln ist, aber durch Alkohol recht bald komplett weggetreten ist und einschläft. Dies nimmt Derrick als Aufhänger für das anvisierte Gerücht, denn Naomi gilt überall als keusches Mädel, welches noch keinen Sex möchte und dies auch propagiert. Der Plan gelingt und es verbreitet sich wie ein Lauffeuer und wird bei jeder Weitergabe um weitere Bausteine erhöht. Naomi selbst, glaubt es inzwischen auch, nur nimmt sie natürlich an, dass sie von Beau dann wohl missbraucht wurde, als sie weggetreten war, und erstattet Anzeige. Nun geraten die Dinge komplett außer Kontrolle…..
Um die Jahrtausendwende entstand dieser Thriller von Davis Guggenheim, der mit einer Menge Stars der damaligen Zeit aufwartet. Sei es Kate Hudson, Joshua Jackson, James Marsden und auch Norman Reedus, der später bei „The walking dead“ zu einer Ikone für die Serie wurde. Äußerst geschickt veranschaulicht der Thriller, wie Gerüchte entstehen und wie die Auswirkungen manchmal fatal enden. Damit im Grunde sogar visionär, wenn man sich 25 Jahre später veranschaulicht, welche Dinge über Portale wie „Telegram“ entstehen und wie viele Leute auf so einen Mist hereinfallen und es weiterverbreiten.
Die Dramaturgie des Films steigert sich, wie das Gerücht selbst, von Minute zu Minute mehr und mündet von einer spaßigen Ausgangslage zu einer verdammt ernsten Angelegenheit, die man kaum noch stoppen kann. Deshalb ist der Film durchweg spannend und es bleibt ziemlich ungewiss, was als nächstes passiert. Leider hat man trotzdem ein paar Hinweise zu viel für das Finale eingebaut, weshalb die Auflösung nicht mehr den Überraschungsfaktor beinhaltet, den der Film eigentlich verdient gehabt hätte. Trotzdem ein sehenswerter Streifen, was auch an den Darstellern liegt. Zusätzlich liefert Graeme Revell noch einen klasse Score ab und unterstreicht mit ausgewählten Songs auch perfekt die jeweilige Szenerie. Ich hatt den Film zwar sehr lange nicht mehr gesehen, aber auch heute noch hat er mich sehr gut unterhalten.