AW: Shadow of the Colossus
Ich wusste gar nicht, das einer meiner größten Spieleerfahrungen verfilmmt werden soll. Erstmal halte ich "Shadow of the Colossus" für unverfilmbar. Sowohl "Ico", als auch "Shadow of the Colossus" sind Videospiele vom selben japanischen Entwicklerteam rund um den geistigen Vater Fumito Ueda entstanden sind. Das besondere an diesen Spielen ist, dass sie Emotionen auf einer nicht filmischen Ebene erzeugen. Während viele Videospiele auf filmische Mittel und Techniken zurückgreifen, wie z.B. action- oder dialogreiche Zwischensequenzen, die die Handlung vorantreiben, gehen die beiden vorgestellten Spiele einen anderen Weg.
Es gibt keine sonderlichen bzw. hervorgehobenen Zwischensequenzen, noch gibt es eine allumfassende Rahmenhandlung, in der das unbekannte Universum erklärt wird. Die Spiele erzeugen auf Ebene der eigenen Handlung Emotionen. Um sich das besser vorzustellen hier ein Beispiel aus "Ico":
In "Ico" spielt man ein Jungen mit Hörnern, der in einer Tempelanlage verbannt und seinem Schicksal überlassen wird. Dort trifft er ein myseriöses Mädchen, das wie eine Gestallt aus weißem Licht besteht. Es wird dein Beschützerinstinkt geweckt und du willst mit dem Mädchen von diesem unwirklichen Ort fliehen. Gemeinsam beginnt eure Flucht durch ein großes Gemäuer, dass in seiner grauen, kargen und lebslosen Art ein depremierende Stimmung hinterlässt . Ohne viele Worte geht der Spieler eine Bindung mit diesem Mädchen ein. Die Tatsache, dass man das Mädchen immer nur dann an der Hand führt, wenn man eine bestimmte Taste auf dem Gamepad gedrückt hält, lässt den Spieler aktiv das "Beschützen" erleben.
Ähnliches Motiv auch beim Spiel "Shadow of the Colossus" in dem man sobald man versucht einen der steinernden Giganten zu besteigen immer die bestimmte Taste grdrückt halten muss, um sie festzuklammern, damit man nicht herunterfällt. Man klammert sich aktiv an diese Wesen und ist viel tiefer in der eigenen Handlung (Handlung im Sinne von eigenem Handeln) gefangen, als es jemals ein Film transportieren könnte. Man reitet ewig in einer kargen, einsamen Umgebung umher, um einen der Kolosse zu erreichen, dass sich während dieser Reise eine Stimmung der Einsamkeit und Verlorenheit macht. Man braucht keine großen Dialoge, Einführungen, oder ähnliche Stilmittel, die typisch für einen Film sind um, den Zuschauer einzufangen. Das ist auch das Stichwort: Zuschauer, genau der ist man beim spielen dieser beiden Spiele eben nicht. Man ist selbst die handelnde Person und diese braucht keine großen, filmischen Explorationen um in den Bann gezogen zu werden.
Gerade diese beiden Spiele haben es verstanden die Videospiele als eigenständige Form des Narrativen darzustellen. Vergleichbar zu der Zeit, als der Film seine Geburtsstunde hatte und viel vom Theater übernommen hatte, eher es schaffte sein eigene, filmische Narrative zu entwickeln. So haben es "Ico" und "Shadow of the Colossus" es geschafft, diese eigenständige Narrative für die Videospiele zu schaffen. Ein Verfilmung würde ich eher als einen Rückschritt an sehen, zudem was diese beiden Spiele für mich und auch dem Status des Videospiels als eine selbständige Form des Erzählens geschaffen haben.