Scream Week

deadlyfriend

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Scream Week

Beim Aufnahmeritual einer Studentenverbindung, geht aus grober Fahrlässigkeit heraus etwas schief, weshalb ein Mitschüler stirbt. Dies wird natürlich vertuscht. 2 Jahre später nimmt die Gruppe an der „Sneakweek“ teil, einer gigantischen Party inklusive Segelregatta. Allerdings befindet sich jemand dort, der nicht an der Party interessiert ist, sondern Rache will.

Klar, der X-te Aufguss von „Ich weiß, was du letzten Sommer getan hast“, nur dass er diesmal aus den Niederlanden stammt. Dabei hat er Höhen und Tiefen, begeht die gleichen Fehler wie die anderen, aber macht auch verdammt viel richtig. Der größte Fehler ist wieder einmal die Charaktersetzung. Mit Denen kann man nicht mitfiebern. Man wünscht ihnen sogar, dass sie relativ schnell von der Leinwand verschwinden. Warum man immer wieder solche Menschen dafür nimmt, verstehe ich nie, da der Film doch viel besser werden würde, wenn man ihnen ein wenig Sympathie mitgibt. Schon durch die geschaffene Ausgangsposition, versteht man den Killer durchaus. Um komplett auf seiner Seite zu stehen, bleibt man aber viel zu lange auf Seiten der Dumpfbacken und wohnt ihnen bei der Feierei bei. Das ist allerdings wiederum klasse inszeniert, nur für die Spieldauer von 108 Minuten nicht unbedingt zuträglich, da sie in dieser Phase keineswegs an Zuneigung gewinnen. Dafür sind die Location, das Setting und auch die Atmosphäre absolut klasse und steht den Vorbildern in nichts nach. Auch der Killer mit seiner Maske hinterlässt Eindruck und macht dem Slasher-Freund, den die Story auch beim 20.ten Mal nicht langweilt, viel Freude. Gerade in der zweiten Hälfte gewinnt der Film an Spannung hinzu und liefert tatsächlich richtig starke Momente, wodurch auch die Haupt-Protagonistin an Sympathie gewinnt. Zudem wird es immer interessanter, wer sich hinter der Maske verbirgt und es werden so einige Fährten hinterlassen, weshalb sich auch beim Rätseln viel Spaß breit macht. Durch das Ambiente der Sneakweak, die es tatsächlich gibt, werden zudem toll inszenierte Schauwerte geboten. Das heißt der Slasher-Anteil, bietet dem geneigten Fan eine ganze Menge. Wären interessantere und deutlich liebenswertere Charaktere am Start, wäre der Film sogar richtig gut geworden. Gerade auch, weil er auf überharte Gore-Einlagen komplett verzichtet und sich tatsächlich in den guten Gefilden des Genres aufhält. Leider fehlt ihm dennoch der Mut etwas Eigenes zu erschaffen, weshalb er sich komplett auf seine US-Vorbilder verlässt. Für echte Fans also durchaus einen Blick wert, alle anderen können weitergehen.
 
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