Schrei, wenn du kannst

deadlyfriend

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Schrei, wenn du kannst

Eine Art Carrie-Vorfall, bei einer Schulfeier zum Valentinstag, endet nicht gut für einen Mitschüler. 13 Jahre später treibt ein maskierter Killer sein Unwesen und dezimiert Mitschülerinnen, die an dem Vorfall damals beteiligt waren.

Auch wenn die Wiederbelebung des Slashers bereits 1996 vollzogen wurde, gab es auch 5 Jahre später noch ein paar Nachahmungstäter, die im Fahrwasser surften. So auch „Schrei, wenn du kannst“, wobei der Originaltitel „Valentine“ deutlich stimmiger ist. Mit Denise Richards, Katherine Heigl und Marley Shelton waren auch ein paar Zugpferde an Bord , die man zuvor und auch danach immer mal wieder in ähnlich gelagerten Filmen auf der Leinwand sehen konnte. Aber auch dahinter verbargen sich absolute Genre-Profis. Regisseur Jamie Blanks lieferte zuvor bereits „Düstere Legenden“ und später dann „Storm Warning“ ab, während sich hinter der Kamera Rick Bota befand, der auf dem Regiestuhl mehrere Hellraiser-Teile generierte und als Kameramann nicht nur im Slasher, sondern auch bei Blockbustern wie „…denn zu küssen sind sie da“ oder „Lethal Weapon 4“ für stimmige Bilder sorgte. Das gelang auch hier. Die Sets sind klasse und die Aufnahmen bieten eine tolle Atmosphäre. Eigentlich sind alle Zutaten für einen richtig guten Slasher gegeben, aber das gelingt nur teilweise. Das Problem ist hier der Aufbau. Die Kills sind, wenn auch nicht hart, sehr gut inszeniert, aber dazwischen kommt keine oder nur wenig Spannung auf. Zu lange wiegen sich alle in Sicherheit und die Gefahr ist kaum spürbar. Die Ermittlungen übernimmt ein Polizist und währenddessen sind die Mädels auf Party und haben eigentlich nur Jungs im Kopf. Auch wenn sie äußerst seltsame und bedrohliche Valentinskarten bekommen, sind die Internet-Dates und Boys einfach interessanter für sie. Diese Parts sind damit zu oberflächlich und verhindern auch ein wenig einen sympathischen Zugang zu den jungen Damen. Hier hätten ein paar Änderungen in der Anlage ein mitreißenderes Bild ergeben, da die Slasher-Anteile dagegen wirklich sehr gut gelungen sind. Natürlich wurden aber auch hier viele Ideen wiederverwertet bzw. gehen als Hommage durch.

Musikalisch hat man sich an den Zeitgeist angepasst. Marylin Manson, Orgy, Linkin Park etc… untermauern das Geschehen, was im Verbund mit den Stars für einen erfolgreichen Film reichen sollte. War es aber wohl nicht so richtig, was man auch am Bekanntheitsgrad sieht und an den geringfügigen Auswertungen für das Heimkino. Ich war allerdings vom Bild der DVD sehr angetan, weshalb ich nicht mal ein Update auf HD benötige.
Insgesamt ist der Film aber selbstverständlich nur Genre-Freunden zu empfehlen, die auch Spaß am Neo-Slasher der Folge-Ära von „Scream“ hatten, ohne dass er in ähnliche Qualitätsebenen kommt.
 
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