AW: Radio Rock Revolution
Wenn man sich die Beiträge im „Zuletzt-gesehen-Thema" durchliest scheint der Film ja fast durchweg nur euphorische Beurteilungen und Wertungen zu bekommen. Auch im persönlichen Bekannten- und Freundeskreis erfreut sich der Film einer großer Beliebtheit, aber nachvollziehen mag ich das nur bedingt.
Klar, die Musik im Film ist toll und unterhält sehr gut, aber die eigentliche Geschichte der Piratenradiosender gerät während des Films beinahe in Vergessenheit. Drehbuchautor und Regisseur Richard Curtis legt den Fokus auf die unterschiedliche Beziehungen im Film und verliert sich in vielen Nebenplots. Ob persönliche Reibereien unter der Crew, die ersten Liebeserfahrungen eines Jungen oder der Vater-Sohn-Konflikt. Alles wirkt zu konstruiert und entfernt sich vom eigentlich Thema der Radiosender und dem Verbot von Pop- und Rockmusik. Das Bestreben der Regierung die Sender zu verbieten wird dann immer mal wieder zwischenzeitlich eingeblendet, aber eigentlich ist es nur ein Mittel, um später den Film irgendwann mal ein Ende setzen zu können. Im Kern besteht der Film nur aus drei Bausteinen: Primär aus den unterschiedlichen Beziehung der Crew untereinander, sekundär das Bestreben der Politik die Piratensender zu verbieten und tertiär die Montagesequenzen von „abrockenden" Radiozuhörern. Die Montage dieser Bausteine wirkt dann doch zu einfallslos.
Vielleicht ist es auch einfach das Fehlen einer wirklichen Hauptfigur und die Überfrachtungen der einzelnen Charaktere, die allein wegen der Anzahl der Charaktere einfach nicht voll zur Geltung kommen, was mich an den Film gestört hat.
Interessant ist auf jeden Fall, dass alle Frauen entweder komplett farblos bleiben (die Köchin und Lesbe) oder durchweg als schlecht dargestellt werden (Rabenmutter, Heiratsschwindlerin oder das Mädchen, dass Carl hintergeht).