Résistance - Widerstand
Der junge Marcel Mangel hat einen großen Traum, er will Leute mit seiner Kunst unterhalten. Es ist jedoch für ihn nicht leicht diesen Wunsch zum einen gegenüber seinem Vater, der ihn lieber in einem traditionellen Handwerksberuf sehen würde und in der schwierigen gesellschaftlichen Lage zu verwirklichen. Als er dann von einem guten Freund gebeten wird, flüchtige Weisenkinder zu betreuen und sie zu abzulenken, ändert dies sein Leben grundlegend.
Regisseur
Jonathan Jakubowicz inszenierte im Jahr 2020 zum einen ein Biopic über den wohl berühmtesten Pantomimen
Marcel Marceau, aber auch zugleich einen sehr eindringlichen und wichtigen Film rund um die Zeitepoche der franzöischen Résistance während der Besetzungszeit der Deutschen im zweiten Weltkrieg. Mit dem Film gelingt ihm, aus meiner Sicht, ein wunderbarer Spagat zwischen Biopic und Kriegsdrama ohne dabei die Person
Marcel Marceau zu sehr aus dem Fokus zu verlieren. Man hätte sicherlich noch etwas intensiefer die historischen Einzelheiten dieser Zeitepoche rausarbeiten können, aber für mein Verständnis war dies nicht die Intention des Regisseurs. Er wollte dem Zuschauer vielmehr zeigen, das man auch in düsteren Zeiten die Hoffnung nie aufgeben darf. Und dies hat
Marcel Marceau nie getan. Er war für unzählige Kinder damals ein Vorbild und war sogar bereit für sie sein eigenes Leben zu riskieren. Ich muss gestehen ich kannte vor dieser Verfilmung zwar die Person und wusste auch das es sich dabei um einen wenn nicht sogar den Pantomimen geht, aber ich wusste nicht wie steinig sein Weg war und wie wichtig sein Einsatz während der Résistance war. Ein sehr interessanter Aspket. Ich muss gestehen ich hatte mehr als einmal einen sehr fetten Kloß beim schauen des Filmes, weil er sehr realistisch für mich inszeniert war und zeigte, wie wichtig der Einsatz dieser Menschen war. Der Film ist vielleicht inszenatorisch nicht das ganz große Kino, Kullissen und Schauplätze hätten bestimmt das ein oder andere mal besser in Szene gesetzt worden sein können und ich denke man spürt auch dass hier kein ganz großes Budget vorhanden war, aber die Kernaussage des Filmes hat mich abgeholt.
Der Cast war für mich auch recht solide besetzt.
Jesse Eisenberg hat eine solide Performance abgegeben, wenn sie auch nicht oskawürdig war. Besonders gut hat mir jedoch
Clémence Poésy gefallen, welche für mich der heimlche Star des Filmes war, da sie sehr eindrlinglich Ihre Rolle verkörpert hat.
Matthias Schweighöfer hat auch mal wieder eine andere Seite von sich gezeigt und hat aus Sicht der Rolle denke ich mal vieles richtig gemacht, allerdings tue ich mich schwer damit ihn in solchen Rollen ernst zu nehmen. Generell, mal abgesehen von seiner Performance in der Serie
You Are Wanted, bin ich aber auch kein großer Fan von ihm.
Ed Harris war aus meiner sicht total austauschbar, die Rolle hätte jeder spielen können und ich hatte den Eindruck, man hat ihn nur besetzt um einen weiteren großen Namen im Cast zu haben.
Résistance - Widerstand ist ein Film der etwas hinter seinen Möglichkeiten bleibt. Als Biopic nur bedingt brauchbar, da er nur eine gewisse Zeit von
Marcel Marceau zeigt, als Kriegsfilm noch weniger brauchbar, da er einen anderen Fokus hat. Dennoch war es ein Film der mich bewegt hat und mich auch sehr betroffen gemacht hat, da er leider immer noch sehr aktuell ist und wir leider immer noch in einer Gesellschaft leben wo Minderheiten gerne ausgegrenzt werden und es immer noch Kriege auf Grund von Religion und Machtgeilheit gibt. Ich bin gespannt wie der Film von anderen Leute bewertet wird. Ich habe es jedenfalls nicht bereut ihn gesehen zu haben, tue mich aber auch etwas schwer damit eine wirkliche Empfehlung, gerade für einen Kinobesuch auszusprechen, da er mich zwar bewegt hat, aber von einem epischen Meisterwerk doch noch weit entfernt ist.
Wertung:
7/10