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Lohn der Angst
Ich hatte vorher viele gute Kritiken über diesen als Klassiker bezeichneten französischen Film gelesen und war wegen der Storybeschreibung absolut zuversichtlich. Dann hat mich der Film aber enorm enttäuscht. Es geht darum, dass eine Gruppe von vier Leuten Sprengstoff von A nach B bringen soll, um am Punkt B ein brennendes Ölbohrloch zu löschen.
Bevor dies jedoch beginnt, führt der Film 50 Minuten lang die Figuren ein, die größtenteils nichtssagend sind - manche kommen dann bei der eigentlichen Fahrt auch gar nicht mehr vor. Die Dialoge sind teilweise banal und belanglos. Die Charakterentwicklungen sind durchweg unterirdisch und besonders beim Charakter "Jo" nicht nachvollziehbar - erst will er unbedingt mitfahren und der Zuschauer wird darauf mit diversen Szenen und Dialogen vorbereitet, aber dann hat er nach 5 Minuten schon zu viel Angst, sodass er am liebsten wieder zurück will.
Es gibt leider auch ganze Szenen, die vollständig unlogisch sind. In einer solchen Szene muss eine scharfe Kurve überwunden werden, wobei die LKWs rückwärts auf eine Rampe fahren "müssen". Sie fahren bis zum äußersten Rand, was wohl Spannung aufbauen soll, aber überhaupt nicht notwendig wäre, da man ganz eindeutig als Zuschauer erkennt, dass die Kurve nicht so schwer zu schaffen ist.
Über die Synchronisation braucht man gar nicht erst zu sprechen - einen quasi-Amerikaner in deutscher Sprache so stümperhaft mit Klischees zu synchronisieren ist einfach nur albern.
Es baute sich zu keiner Zeit eine bedrohliche Kulisse oder Spannung auf. Der gesamte Film läuft so vor sich hin und findet dann ein peinliches Ende nach fast 2,5 vergeudeten Stunden.
Fazit: Der Film ist eine einzige Katastrophe - aber nicht im positiv dramaturgischem Sinne.
1/10