Last Night In Soho
Als Eloise endlich die Zusage für das London College of Fashion erhalten hat zieht die junge Frau von Cornwall nach London um dort ihrer Leidenschaft für Modedesing nachzugehen. Nach ein paar anfänglichen Schwierigkeiten scheint sie sich recht schnell eingelbt zu haben in der Großstadt.
Regisseur
Edgar Wright inszeniert im Jahr 2021 diesen Mystery Thriller und betritt hiermit sozusagen Neuland. Er hat zwar in seiner Filmographie einige unterschiedliche Filme vorzuweisen, jedoch finde ich schon das die Inszenierung und das Genre sich von seinen bisherigen Werken unterscheidet, wobei seine Vorliebe für Pub´s er ja bereits in
The World´s End mehr als deutlich zum Ausdruck gebracht hat. Somit spürt man in
Last Night In Soho schon seine Handschrift, dennoch merkt man auch das es für ihn Neuland war. Ich fand es interessant zu sehen wie er so eine Art von Film inszeniert. Visuell fand ich den Film gut, wobei ich ehrlich bin ich mich die ganze Zeit gefragt hätte wie der Film geworden wäre hätte z.B. ein
Darren Aronofsky oder
Nicolas Winding Refn hier Regie geführt. Ich glaube der Film, die Story und das Setting hätte mit einem der beiden Herren auf dem Regiestuhl für mich persönlich ein absolutes Meisterwerk werden können. Dennoch hat mir der Film gut gefallen und hat mich auch absolut abgeholt. Da ich den Film im Kino in einer Spätvorstellung genießen konnte war auch die Atmosphäre eine ganz besondere. Die Anlage war schön aufgedreht, was dem Film auch zur Gute kommt da er nicht nur visuell sehr stark ist, sondern auch eine tolle Filmmusik hat. Hier werden die brittischen 60s sehr gut eingefangen. Es hat wirklich spaß gemacht sich die Sets anzusehen.
Der Film bietet aber auch ein paar nette Gewalteinlagen, welche ihn jedoch nicht dominieren, aber perfekt zur Handlung passen. Wie gesagt ich hätte mir an manchen Stellen einfach noch ein paar surrelarer Bilder gewünscht in denen noch extremer die Grenze zwischen Traum, Fantasie und Wirklichkeit verschimmt. Das soll nicht heißen das ich den Film nicht mag, ganz im Gegenteil ich finde ihn super und bin froh ihn auch im Kino gesehen zu haben. Aber, wie bereits erwähnt, glaube ich das
Darren Aronofsky oder
Nicolas Winding Refn hier noch etwas krasser und surrelaer unterwegs gewesen wären, was den Film aber bestimmt auch etwas schwerer hätte Zugänglich gemacht hätte, gerade für ein Mainstreampublikum. Ich hatte eben bei ein paar Szenen das Gefühl das
Edgar Wright mit etwas angezogener Handbremse hier unterwegs war um entweder den Kinozuschauer nicht zu sehr zu verstören oder eben weil er nicht mehr aus seiner Haut rausgehen konnte. Was aber auf jeden Fall schön ist das der Film weit ab vom üblichen Hollywood Mainstream ist und wahrscheinlich auch schon so, wie er tatsächlich inszeniert wurde, schon den ein oder anderen durchschnittlichen Kinogänger abgehangen hat.
Der Cast hat mir extrem gut gefallen.
Anya Taylor-Joy, welche mir bereits in
Das Damengambit extrem gut gefallen hat, konnte auch hier wieder auf voller Linie punkten! Sie ist auch so einer der jungen neuen Darstellerinen bei denen ich einfach hoffe das sie häufiger bei Produktionen bedacht werden und sie die Bekanntheit erlangen, welche sie verdienen. Sie hat hier wirklcih toll gespielt. Aber auch
Thomasin McKenzie, welche ich bis dato garnicht kannte, hat mir sehr gut gefallen. Als ich dann gerade gelesen habe das sie auch in
Old von
M. Night Shyamalan mitspielt, ist es noch ein Grund mehr mich auf den Film zu freuen. Und
Diana Rigg in ihrer letzten Rolle zu sehen war auch nochmal ein richtiger Genuss. Sie war eine tolle Darstellerin und konnte selbst hier mit ihren 82 Jahren noch zeigen was sie konnte. Da ich im Vorfeld garnicht wusste das sie hier mitspielt war es für mich umso bewegender sie dann nochmal in bewegten Bildern zu sehen. Alleine deshalb muss dieser Film in meine Sammlung, aber auch ansonsten war der Cast definitiv gut.
Ich bin sehr gespannt wie
Last Night In Soho vom Kinopublikum angenommen wird. Mich hat der Film auf jeden Fall unterhalten und auch wenn muskalisch die britischen 60s nicht meine Musikrichtung sind, wurde ich durch die Filmmusik absolut in eine tolle Stimmung hinein versetzt und das im Zusammenspiel mit den tollen Bildern macht
Last Night In Soho zu einem wirklich tollen Film den ich nur wirklich jedem Thriller Fan ans Herz legen kann. Natürlich sollte man hier keinen klasschen "Who done it-Movie" erwarten sondern einfach die Bilder und die Musik auf sich wirken lasse uns schauen ob es der Film schafft euch auf die selbe schöne Reise, welche ich erleben durfte, mitzunehmen.
Wertung:
8.5/10