La Gatta in Calore
Antonio kommt mit seinem Maserati von einer Geschäftsreise nach Hause. Er parkt seinen Wagen und entdeckt im Vorgarten die Leiche seines Nachbarn. Er stürzt ins Haus um nach seiner Ehefrau zu sehen und findet sie schweigend am Küchentisch sitzend. Vor ihr liegt ein Revolver. Er ahnt den Zusammenhang und deckt die Leiche erst einmal mit Laub ab. Anschließend will er von seiner Frau in Erfahrung bringen, was passiert ist.
In Rücklenden erfahren wir nun die komplette Geschichte und schalten immer wieder von der Vergangenheit zur Gegenwart. Allerdings ist dies nicht durchgehend spannend, weshalb der Film auch schwer zu empfehlen sein wird. Natürlich steckt hinter allem, zunächst eine Romanze, die äußerst gemächlich präsentiert wird. Große Geheimnisse gibt es auch nicht, weshalb der Film nicht so richtig in Fahrt kommt. Dennoch kann man sich das sehr gut ansehen, wenn man sehr ruhige Filme mag, die eine gewisse Ausstrahlung besitzen. Für die ist nämlich kein geringerer als Aristide Massaccesi verantwortlich, der einigen wahrscheinlich besser als Joe D`Amato bekannt sein dürfte. Als Kameramann war er exzellent und behielt dort auch seinen richtigen Namen. Er trägt viel dazu bei, dass man trotz des etwas lahmen Inhalts in der Spur bleibt. Dies ist übrigens auch nicht der einzige größere Name. Als Regieassistent war nämlich Lamberto Bava am Werk. Was ebenfalls zum Gelingen beiträgt, ist die Musik von Gianfranco Plenizio, die zu manchen bizarren Szenen passend eher atonal klingt, aber an anderen Stellen ebenso passend, wieder in bekannteren Giallo Gefilden unterwegs ist. Trotz diesen Zutaten ist „La Gatta in Calore“ eher einem Beziehungsdrama zuzuordnen als einem Giallo. Auch den Stempel „sleaziger Erotik-Thriller“ trägt er nicht wirklich passend. Ja, es gibt Nacktszenen, die aber eher als Beiwerk sinnvoll in die Handlung integriert wurden und weniger, um Erotik-Liebhaber zu ködern. Trotzdem wird er natürlich gegen Ende spannender, weil man nun wissen möchte, wie die Geschichte ausgeht. Mit Silvano Tranquilli ist natürlich auch ein namhafter Darsteller an Bord, den man in vielen Filmen gesehen hat. Eva Czemerys ist dagegen etwas weniger bekannt, aber auch sie hat man in einigen Genre-Filmen bereits gesehen. Nur Regisseur Nello Rossati war mir absolut unbekannt und ich kenne auch keinen weiteren Film von ihm. Eine allgemeine Empfehlung kann ich dem Film trotzdem nicht aussprechen. Er ist schon sehr speziell und wahrscheinlich nur für eine etwas geringere Anzahl an Zuschauern von größerem Interesse. Ich persönlich fand ihn interessant, etwas zäh, aber mit einer eigentümlichen Atmosphäre ausgestattet, die mir gefiel. Man sollte aber unbedingt etwas mit nicht ganz so trivialen Beziehungsdramen anfangen können. Dann könnte es was werden.
Das Mediabook ist natürlich wieder wie von Cineploit gewohnt, sehr schön. Man hat sich die Mühe gemacht, für diesen völlig unbekannten Film eine Featurette mit Christian Kessler aufzunehmen, zusätzlich eine Einleitung zum Film von Mark Thompson Ashworth, sowie Archivmaterial zu Nello Rossati. Das ist für so einen kleinen Film eine ganze Menge, vor allem wenn man bedenkt, das weit bekanntere Filme als Zusatzmaterial gerade mal einen Trailer bieten. Dem Mediabook liegt ach noch ein zweiseitiges Poster bei. Das Booklet stammt von Udo Rotenberg, welches wieder in deutscher und englischer Sprache vorliegt. Dieses ist sehr informativ, da es doch gerade zu unbekannteren Personen des Films einige Details liefert. Das Bild der Blu Ray sieht zusätzlich absolut klasse aus. Wenn man sich also für den Film interessiert, bekommt das Mediabook eine klare Empfehlung!