Kinds Of Kindness

Tarantino1980

Screenplay
Teammitglied
Registriert
25 Aug. 2008
Beiträge
23.716
Ort
Città di Giallo
Filmkritiken
233
Kinds Of Kindness
Da es sich bei Kinds Of Kindness um einen Episodenfilm handelt, verzichte ich hier auf eine kurze einführende Inhaltsangabe. Soviel sei gesagt, es sind insgesamt drei Geshichten die unterschiedlicher nicht sein könnten. Da die Story jeder Episode sich erst entwickelt und hier auch der Grundsatz "Der Weg ist das Ziel" eine große Bedeutung hat, würde ich glaube ich mit jeder kurzen Zusammenfassung schon, wenn auch nur unterbewusst, spoilern.

Die Welt kann sich glücklich schätzen das Yorgos Lanthimos filme dreht. Aus filmischer Sicht, weil er die Filmwelt mit seinen Werken absolut bereichert und aus normaler Sicht, das er seine Gedanken in Filmen auslebt und nicht, in welcher Form auch immer, im realen Leben. Den eins ist auch hier in Kinds Of Kindness sicher, der Film ist meilenweit vom Mainstream Kino entfernt und ich bin mir sicher das auch dieser Film wieder bei einigen Zuschauern wieder ablehndendes Kopfschütteln und in manchen Szenen sogar abstoßende Reaktionen hervorrufen wird. Mich hat der Film total begeistert, auch wenn er etwas schwächer ist als sein vorheriger Film Poor Things. Kinds Of Kindness erinnert wieder deutlich mehr an The Lobster oder Dogthooth, ohne diese beiden Filme zu kopieren. Denoch hat er eine gewisse ähnliche Grundstimmung und bewegt sich wieder gekonnt auf sehr dünnem Eis zwischen totaler Absurdietät und richtig originellen Einfällen. Ich mag diesen Stil sehr weil er zum einen so herrlich anders ist und zum anderen es auch schafft mich zu überraschen. Häufig sieht man von einem Film einen Trailer und kann sich schon im Großen und Ganzen ausmahlen wie dieser Film sein wird. Anders bei Yorgos Lanthimos. Selbst wenn man den Trailer zu Kinds Of Kindness gesehen hat weiß man absolut nichts über den Film und kommt nicht im entferntesten darauf in welche Richtung sich der Film entwickelt.

Der Cast hat mich auch restlos begeistert. Natürlich hat hier Emma Stone wieder sehr gut gespielt, auch wenn sie in Summe nicht ganz so glänzen konnte wie in Poor Things. Dennoch hat sie eine sehr gute Performance gezeigt. Richtig abgeholt und begeistert hat mich in dem Film Jesse Plemons, der sich für mich in dem Film extrem wandlungsfähig und teilweise von einer ganz anderen Seite zeigen konnte. Natürlich auch wieder Willem Dafoe, der für mich mittlerweile zu einem der größten noch lebenden Darsteller in Hollywood aufgestiegen ist. Auch er konnte sich hier wieder extrem Facettenreich zeigen. Ich habe für mich sogar eine neue Darstellerin kennengelernt, die ich zwar schon in anderen Filmen gesehen hatte, ich aber bisher noch nicht auf dem Schirm hatte. Die Rede ist von Margaret Qualley die mir auch extrem gut gefallen hat.

Ich gehe fest davon aus das Kinds Of Kindness die Filmwelt wieder total spalten wird. Es wird Leute geben, so wie mich, die den Film in den höchsten Tönen loben und ihn lieben, aber es wird auch Leute geben die dies nicht nachvollziehen werden können und den Film als kranken Mist einstufen werden. Als Warnung möchte ich hier noch aussprechen das der Film definitiv nicht mit Poor Things zu vergleichen ist. Wer also nur durch diesen oder The Favourite einen Zugang zu Yorgos Lanthimos erhalten hat, wird diesen Film höchstwahrscheinlich nicht mögen, da er sehr anders ist. Wer aber, so wie ich, bereits seine vorherigen Filme sehr gut fand, wird auch an Kinds Of Kindness absolut seinen Spaß haben. Der Film ist sehr gut inszeniert, mysteriös, anders und es gibt Momente da lag ich am Boden vor lachen da die Szenerie einfach nur skuril war.

Wertung: 9/10
 
Oben