AW: Kim Novak badete nie im See von Genezareth
Der Film ist Teil einer Box mit weiteren 9 Filmen nach Büchern von Hakan Nesser über einen Ermittler namens Van Veeteren, die ich mir an Weihnachten schenken ließ. Dabei war "Kim Novak..." ein Anreiz, mich dafür zu interessieren.
Ich hatte keinen Schimmer, was mich erwartet, und habe auch keine Cover-Texte gelesen. Ich hatte lediglich mal wahrgenommen, dass er bei der
Wilden 13 sehr gut wegkam. Und ich bekam einen wunderbar erzählten Film über eine Jugend im Schwedischen Sommer, die mich vom Stil an "Stand by me" erinnerte, welcher mir auch sehr gefällt.
Die Art und Weise, wie hier Vergangenheit und Gegenwart miteinander verknüpft wurden, ist wirklich super. Ich mag auch solche Effekte, wenn einer der Jungen, nach "Kim Novak" (eigentlich Ewa Kaludis) schmachtend, erstarrt und dann wie eine Figur aus Sand zerfällt. Dazu eine gewisse Leichtigkeit und Unbekümmertheit, die typischen Episoden, die beim Erwachsenwerden gerne thematisiert werden (Sex), eine Prise Humor und dann noch ein Totschlag, den ich gar nicht erwartete. Die ganze Stimmung, der Soundtrack und die Figuren haben rundum gefallen.
Für mich liegt der Fall auch auf der Hand, wer der Täter war. Einzig die Tatsache, dass ein Mord einfach so weggesteckt wird, als sei's nichts Besonderes, finde ich nicht ganz schlüssig und nicht nachvollziehbar. Der erwachsene Erzähler macht sich zwar seine Gedanken, aber eine konkrete Reue oder Schuld kommt für mich nicht 'rüber. Und als Junge hat er gar keine Reaktion gezeigt, dass er etwas Schreckliches getan hat.
Nichtsdestotrotz ein sehr schönes Filmerlebnis. Wegen des letztgenannten Punktes "nur" 9/10