Juno & the Paycock

deadlyfriend

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Juno & the Paycock

Zu Zeiten des irischen Bürgerkriegs kommt eine Familie vermeintlich zu einer größeren Erbschaft, die sich als falsch herausstellt. Nach voreiligen Einkäufen beginnt die Familie langsam daran zu zerbrechen.

British International Pictures kam in eine finanzielle Schieflage. Deshalb versuchte man zunächst mit kostengünstigen Produktionen Geld reinzubekommen. „Juno & the Paycock“ war ein erfolgreiches Bühnenstück, dass man adaptieren wollte und beauftragte dazu leider Hitchcock. Leider? Ja, ich hatte mit dem Stück einige Schwierigkeiten. Er war nämlich dazu angehalten, so nah wie möglich an den Aufführungen zu bleiben. Deshalb sieht der Film komplett aus wie ein Theaterstück, welches ohne zählbare Raffinessen auskommen muss. Zudem ist es ein zutiefst britisches Thema, welches auch mit vielen irischen Darstellern ausgestattet wurde. Vielleicht zu vergleichen, wenn man das Ohnsorg Theater mit Heidi Kabel, versuchen würde in England zu schauen. Die Darsteller sprachen nämlich einen starken Akzent, der für mich nicht immer einfach zu verstehen war. Da zusätzlich keine Untertitel auf der Disc vorhanden waren, weder Englisch noch Deutsch, machte es mir den Zugang zu den Personen nochmal schwerer. Aus diesen Gründen vielleicht nicht ganz fair, aber bis hierhin war dies der uninteressanteste film von Hitchcock, dessen Handschrift hier für mich auch kaum zu erkennen war. Nur für Komplettisten interessant, aber immerhin bekommt seine Ehefrau, Alma Reville, hier ihren ersten Credit im Vorspann.
 

Tarantino1980

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Den habe ich mir heute morgen auch angeschaut.


British International Pictures kam in eine finanzielle Schieflage. Deshalb versuchte man zunächst mit kostengünstigen Produktionen Geld reinzubekommen. „Juno & the Paycock“ war ein erfolgreiches Bühnenstück, dass man adaptieren wollte und beauftragte dazu leider Hitchcock.
Perfekt zusammen gefasst deadly! Und für mich auch der Hauptgrund warum dieser Film nicht überzeugen kann, obwohl er ja offenbar von den Kritikern geliebt wurde, was aber meines Erachtens nicht an dem Beitrag von Hitchcock lag, sondern vielmehr an der Tatsache das hier wohl ein erfolgreiches Theaterstück für das Kino adaptiert wurde. Damals hatte ja das Theater noch einen sehr hoheh gesellschaftlichen Stellenwert und da der Film wirklich wie ein Theaterstück inszeniert wurde, konnte man damit natürlich diese Kritiker überzeugen. Und zudem konnte das Studio Geld sparen, wobei sie aus meiner Sicht dann lieber ganz auf den Film hätten verzichten sollen. Den man spürt dem Film in jeder Minute an, so wie es Hitchcock ja auch selbst gesagt hat, das er ihn eigentlich nicht machen wollte! Man kann keinen kreativen Menschen zwingen, kreativ zu sein. Das geht in die Hose.

Vielleicht zu vergleichen, wenn man das Ohnsorg Theater mit Heidi Kabel, versuchen würde in England zu schauen. Die Darsteller sprachen nämlich einen starken Akzent, der für mich nicht immer einfach zu verstehen war. Da zusätzlich keine Untertitel auf der Disc vorhanden waren, weder Englisch noch Deutsch, machte es mir den Zugang zu den Personen nochmal schwerer.
Genau das war auch mein Problem. Mit Untertitel hätte ich vielleicht mehr verstanden. Es mag ja durchaus sein, dass hier der ein oder andere gute Dialog vorhanden ist, vielleicht auch ein paar schöne Wortwitze mich zum schmunzeln gebracht hätten, hätte ich sie verstanden. Mit Untertiteln wäre es auch besser gewesen, aber so ganz im O-Ton war es einfach unmöglich für mich der Handlung zu folgen.

Ich habe ihn aber komplett angeschaut in der Hoffnung das vielleicht doch das ein oder andere visuelle Highlight noch kommt, aber es war wirklich so, mal von dem Anfang abgesehen, das es wie ein Theaterstück war und auch wenn die Kamera natürlich etwa dynamik mit reinbrachte, blieb man als Zuschauer dennoch nur an diese eine Szenerie festgekettet und wenn man dann nochnichtmal jedes Wort und somit auch gewisse Zusammenhänge nicht komplett versteht, wird es schwierig einem Film etwas abzugewinnen.


Aus diesen Gründen vielleicht nicht ganz fair, aber bis hierhin war dies der uninteressanteste film von Hitchcock, dessen Handschrift hier für mich auch kaum zu erkennen war.
Falls es von dem Film, was ich jedoch bezweifele, mal eine bessere VÖ geben sollte schlage ich zu. Synchro wäre am Besten, aber ich würde zur not ein O-Ton mit Untertitteln nehmen.
 
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