Da wir uns in einem Filmforum befinden, beziehe ich mich mit meiner Eingangsfrage natürlich auf die Filmparodie.
Aktuell läuft Michael Bully Herbigs „Bullyparade - Der Film" in den deutschen Kinos. Ein Film zu einer Show, die von 1997 bis 2002 sehr erfolgreich auf Pro Sieben lief und aus dessen Ideenschmiede bereits die Kinofilme „Der Schuh des Manitu", „(T)raumschiff Surprise" und „Lissi und der wilde Kaiser" entstanden sind. Sowohl dem aktuellen Film als auch die früheren Kinofilme ist gemein, dass es sich um Parodien handeln. Parodien auf Filme bzw. Serien, die bei den meisten Menschen tief im kulturellen Gedächtnis verankert sind. Ob „Sissi", „Winnetou" oder „Star Trek" - die parodierten Werke liegen weit zurück und man kann davon ausgehen, dass viele jüngere Generationen mit den Originalfilmen kaum einen Bezug besitzen und diese Werke überwiegend in ihrer parodierten Form kennen. Dementsprechend könnte genau das „Bullyparade - Der Film" zum Verhängnis werden, oder? Der Großteil der aktuellen Kinder kennt nicht einmal die zugrundeliegende Show und geschweige denn eben die parodierten Filme. Doch das Wesen der Parodie besteht darin bzw. funktioniert erst richtig, wenn man als Zuschauer auch das Original kennt.
Wenn man sich die Situation in den USA anzieht, gibt es Parallelen, aber auch große Unterschiede. In Deutschland werden überwiegen Parodien produziert über Filme, die weit weiter aus der Vergangenheit stammen. Das sieht man bei den Filmen Michael Bully Herbigs sehr deutlich, aber auch bei anderen Parodien der 2000er Jahre wie u.a. bei „Der Wixxer" (Parodie auf die Edgar-Wallace-Filme) oder bei Ottos „Sieben Zwerge - Männer allein im Walt" (Parodie auf die klassischen Märchenfilme). Nur im deutschen Fernsehen setzt man sich direkt mit aktuellen zeitgenössischen Werken auseinander wie beispielsweise Oliver Kalkhofe in „Kalkofes Mattscheibe" oder wie bei Pro Sieben mit „Switch Reloaded". Doch der Blödelhumor einer Parodie wird seltener und die Satire setzt sich überwiegend durch.
In den USA war die letzte große Blüte der Parodien in den 1980er und 1990er Jahren. Regisseur Mel Brooks und das ZAZ-Team haben Parodien fast am laufenden Band produziert und waren damit sowohl in kommerzieller als auch in qualitativer Hinsicht erfolgreich. In den 2000er Jahre etablierte sich dann die Scary-Movie-Reihe, die später auch noch Unterstützung von David Zucker bekommen hat. Doch die Qualität hat immer weiter nachgelassen und ab dem Jahre 2006 wurde das Feld der Parodien überwiegend von den Regisseuren Jason Friedberg und Aaron Setlzer dominiert, die sich in ihren Filmen immer häufig auf aktuelle erfolgreiche und vor allem fan-gehypte Filme vorgenommen haben. Doch die Filme: Date Movie, Fantastic Movie, Meine Frau, die Spartaner und ich, Disaster Movie, Beilight – Bis(s) zum Abendbrot und Die Pute von Panem – The Starving Games wurde nicht nur immer schlechter, sondern auch immer unbedeutender im Kinogeschäft. Die Parodie wurde an den Rand gedrängt und hat im Vergleich zu den 1980er und 1990er Jahre kaum noch eine Bedeutung.
Doch anders als in Deutschland werden in den USA überwiegend Filme aus dem aktuellen Tagesgeschäft parodiert und gerade Friedberg und Seltzer sind auf diese Weise immer auf den fahrenden Zug aufgesprungen und haben sich mit ihren Parodien ins gemachte Nest gesetzt und versucht immer genau die Leute abzuholen, die vom parodierten Originalfilm bereits genervt waren. Die richtigen Fans von „Twilight“ und „Die Tribute von Panem“ haben sich die Parodien selten angesehen, sodass das Wesen der Parodie eigentlich ad absurdum geführt worden ist.
Doch um zu meiner Einstiegsfrage zurückzukommen. Die Qualität, der Zuspruch und schlussendlich die Rentabilität von Filmparodien lässt nach. Ist die Parodie also noch zu retten? Oder vielleicht auch gefragt, sollte man die Parodie überhaupt retten? Vielleicht ist heute dieses Genre auch zu antiquiert und stattdessen verbleiben wir bei den Filmen lieber in einem Satire- und Ironie-Modus in Verbindung mit Reminiszenzen.
Könnt ihr euch vorstellen, dass es heutzutage überhaupt noch möglich ist eine gute Parodie zu produzieren?
Aktuell läuft Michael Bully Herbigs „Bullyparade - Der Film" in den deutschen Kinos. Ein Film zu einer Show, die von 1997 bis 2002 sehr erfolgreich auf Pro Sieben lief und aus dessen Ideenschmiede bereits die Kinofilme „Der Schuh des Manitu", „(T)raumschiff Surprise" und „Lissi und der wilde Kaiser" entstanden sind. Sowohl dem aktuellen Film als auch die früheren Kinofilme ist gemein, dass es sich um Parodien handeln. Parodien auf Filme bzw. Serien, die bei den meisten Menschen tief im kulturellen Gedächtnis verankert sind. Ob „Sissi", „Winnetou" oder „Star Trek" - die parodierten Werke liegen weit zurück und man kann davon ausgehen, dass viele jüngere Generationen mit den Originalfilmen kaum einen Bezug besitzen und diese Werke überwiegend in ihrer parodierten Form kennen. Dementsprechend könnte genau das „Bullyparade - Der Film" zum Verhängnis werden, oder? Der Großteil der aktuellen Kinder kennt nicht einmal die zugrundeliegende Show und geschweige denn eben die parodierten Filme. Doch das Wesen der Parodie besteht darin bzw. funktioniert erst richtig, wenn man als Zuschauer auch das Original kennt.
Wenn man sich die Situation in den USA anzieht, gibt es Parallelen, aber auch große Unterschiede. In Deutschland werden überwiegen Parodien produziert über Filme, die weit weiter aus der Vergangenheit stammen. Das sieht man bei den Filmen Michael Bully Herbigs sehr deutlich, aber auch bei anderen Parodien der 2000er Jahre wie u.a. bei „Der Wixxer" (Parodie auf die Edgar-Wallace-Filme) oder bei Ottos „Sieben Zwerge - Männer allein im Walt" (Parodie auf die klassischen Märchenfilme). Nur im deutschen Fernsehen setzt man sich direkt mit aktuellen zeitgenössischen Werken auseinander wie beispielsweise Oliver Kalkhofe in „Kalkofes Mattscheibe" oder wie bei Pro Sieben mit „Switch Reloaded". Doch der Blödelhumor einer Parodie wird seltener und die Satire setzt sich überwiegend durch.
In den USA war die letzte große Blüte der Parodien in den 1980er und 1990er Jahren. Regisseur Mel Brooks und das ZAZ-Team haben Parodien fast am laufenden Band produziert und waren damit sowohl in kommerzieller als auch in qualitativer Hinsicht erfolgreich. In den 2000er Jahre etablierte sich dann die Scary-Movie-Reihe, die später auch noch Unterstützung von David Zucker bekommen hat. Doch die Qualität hat immer weiter nachgelassen und ab dem Jahre 2006 wurde das Feld der Parodien überwiegend von den Regisseuren Jason Friedberg und Aaron Setlzer dominiert, die sich in ihren Filmen immer häufig auf aktuelle erfolgreiche und vor allem fan-gehypte Filme vorgenommen haben. Doch die Filme: Date Movie, Fantastic Movie, Meine Frau, die Spartaner und ich, Disaster Movie, Beilight – Bis(s) zum Abendbrot und Die Pute von Panem – The Starving Games wurde nicht nur immer schlechter, sondern auch immer unbedeutender im Kinogeschäft. Die Parodie wurde an den Rand gedrängt und hat im Vergleich zu den 1980er und 1990er Jahre kaum noch eine Bedeutung.
Doch anders als in Deutschland werden in den USA überwiegend Filme aus dem aktuellen Tagesgeschäft parodiert und gerade Friedberg und Seltzer sind auf diese Weise immer auf den fahrenden Zug aufgesprungen und haben sich mit ihren Parodien ins gemachte Nest gesetzt und versucht immer genau die Leute abzuholen, die vom parodierten Originalfilm bereits genervt waren. Die richtigen Fans von „Twilight“ und „Die Tribute von Panem“ haben sich die Parodien selten angesehen, sodass das Wesen der Parodie eigentlich ad absurdum geführt worden ist.
Doch um zu meiner Einstiegsfrage zurückzukommen. Die Qualität, der Zuspruch und schlussendlich die Rentabilität von Filmparodien lässt nach. Ist die Parodie also noch zu retten? Oder vielleicht auch gefragt, sollte man die Parodie überhaupt retten? Vielleicht ist heute dieses Genre auch zu antiquiert und stattdessen verbleiben wir bei den Filmen lieber in einem Satire- und Ironie-Modus in Verbindung mit Reminiszenzen.
Könnt ihr euch vorstellen, dass es heutzutage überhaupt noch möglich ist eine gute Parodie zu produzieren?