In 3 Tagen bist du tot

deadlyfriend

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Gesamtübersicht aller Kritiken zu In 3 Tagen bist du tot:

#02 11.12.2024 deadlyfriend

Gesamtübersicht aller Kritiken zu In 3 Tagen bist du tot 2:

#05 12.12.2024 deadlyfriend
 
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deadlyfriend

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In 3 Tagen bist du tot

5 Schüler bestehen die Matura, weshalb natürlich ein großer Grund für eine Feier gegeben ist. Auf dieser Feier verschwindet einer von ihnen spurlos. Nur noch sein Handy ist zurückgeblieben und auf dem befindet sich via SMS eine Nachricht: „In 3 Tagen bist du tot“. Die Anderen kennen diese Nachricht ebenfalls, da sie jeder bekommen hat. Allerdings glaubten sie dabei eher an einen schlechten Scherz, aber schon bald wissen sie, dass der Absender es komplett ernst meint.

Selbstverständlich hat man sofort „Ich weiß, was du letzten Sommer getan hast“ in Erinnerung und in diese Richtung geht auch dieser Film aus dem Jahr 2006. Natürlich gibt es ein Ereignis aus der Vergangenheit, welches in der Gegenwart eine Rolle spielt, aber es ist dennoch keine Kopie. Der Film stammt nämlich aus Österreich und dies ist sein großer Vorteil. Es ist auch nicht der Crystal Lake, sondern der Traunsee, den man im Großraum Salzburg finden kann. Regisseur Andreas Prochaska nutzt die Locations hervorragend und bietet somit einen Slasher nach amerikanischen Vorbildern, schafft aber dabei völlig andere Charaktere und somit einen realeren Touch. Das sind nämlich tatsächlich Jugendliche von nebenan und nicht die Cheerleader und Quarterbacks der Highschool und entspringen nicht der Glitzerwelt. Durch die für hiesige Zuschauer greifbaren Locations, den eher vertrauten Charakteren und auch dem gesprochenen Dialekt, hat der Film deshalb etwas Reales, wodurch er echte Spannung bezieht. Ob der Dialekt tatsächlich auf die Gegend passt, kann ich aber nicht vollends beantworten, da ich hier partiell eher das Wienerische raus höre, aber das kann ich eben nicht 100%ig sagen. Vielleicht wissen @Firefly und @Cable ja etwas mehr.

Nichtsdestotrotz bleiben diese Zutaten das Salz in der Suppe, weshalb man hier einen wirklich guten Vertreter der Slasher-Ära nach „Scream“ zu sehen bekommt, den ich Genrefreunden wirklich ans Herz legen kann. Sofern man eben europäische Produktionen mag. Da tun sich manche ja immer noch recht schwer. Die Kills sind nicht sonderlich hart, aber dennoch sehenswert und äußerst passend in Szene gesetzt. Hinzu kommt ein sehr gutes Tempo. Bereits nach 20 Minuten spüren die Protagonisten die immense Bedrohung und beschäftigen sich auch damit, da völlig unklar ist, wer es auf sie abgesehen hat, wodurch eben auch der Thriller bedient wird. Natürlich sind aber auch hier genretypische Ungereimtheiten vorhanden, aber die sind jetzt nicht wirklich störend. Für Thriller und Slasher Freunde also bestens geeignet.

In Österreich zog der Film über 80000 Zuschauer in die Kinos, wobei ich nicht sagen kann, ob das ein guter Wert ist. In Deutschland lagen die Zahlen bei 11000 und das ist eher ärgerlich und wird dem Film absolut nicht gerecht.
 
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Firefly

Filmvisionaer
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Ja, der ist tatsächlich Mundartgerecht aus der Gegend, aber wo man sagen muss, dass die Nordösterreichischen Bundesländer (Niederösterreich und Oberösterreich) nicht so einen extremen Dialekt haben wie zb. Kärten und Vorarlberg/Tirol ;)

Edit : da müsst ma eher tikiwuku fragen, der kommt ja aus der Berggegend und is kein Flachländler wie Cable und ich ;)
 

deadlyfriend

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Ja, der ist tatsächlich Mundartgerecht aus der Gegend, aber wo man sagen muss, dass die Nordösterreichischen Bundesländer (Niederösterreich und Oberösterreich) nicht so einen extremen Dialekt haben wie zb. Kärten und Vorarlberg/Tirol ;)

Edit : da müsst ma eher tikiwuku fragen, der kommt ja aus der Berggegend und is kein Flachländler wie Cable und ich ;)
Vielen Dank für die Info. Klingt gut! Das trug in jedem Fall zur starken Atmosphäre bei.
 

deadlyfriend

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In 3 Tagen bist du tot 2

Wow! Was für ein großartiger zweiter Teil. Im Genre ist es ja eher in den Sequels üblich, das Vorhandene zu kopieren und mit „Höher, Schneller, Weiter“ zu versehen. Gänzlich anders hat es Regisseur Andreas Prochaska gemacht, wobei zumindest das Adjektiv „härter“ zum Zug kommt. Inhaltlich hat der Film aber eine völlig andere Ebene und liefert geradezu kongenial eine Verbindung zu Teil 1. Direkt zu Beginn, weiß man bereits, dass es keinen verschwundenen Killer aus dem ersten Teil gibt, der hier einfach weitermacht, oder dann eben doch nicht tot ist und wieder aufsteht. Dieses Sequel ist völlig anders. Während Teil 1 ganz klar den Slasher bediente, geht Teil 2 eher in Richtung Terrorkino und man ist nicht selten an „TCM“ erinnert. Allerdings nicht in der sengenden Sonne in Texas, sondern in den verschneiten Bergen Österreichs. Die Kulissen sind hier einfach wieder bärenstark und schaffen im Verbund mit der Kamera einen ausgesprochen atmosphärischen Streifen. In ruhigen Bildern wird zunächst eine tiefgründige Beklemmung erschaffen, die dann immer wieder explodiert. Das Tempo des Films ist einfach fantastisch, da eine permanente Anspannung geschaffen wird, die sich entlädt und hinterher direkt wieder zupackt. Zudem ist das Drehbuch richtig stark geschrieben und hat einen großen Anteil an der Spannung. Der Härtegrad ist für 2008 und einer FSK 16 zudem irritierend. Wahrscheinlich wollte man sich nicht bei einem Film blamieren, der von öffentlichen Geldern unterstützt und mitfinanziert wurde.

Dadurch das man die Charaktere wieder mit Realität versehen und auf völlig überzogene Figuren verzichtet hat, fiebert man auch wieder richtig mit und bleibt durchgehend gespannt, was hier als nächstes passieren wird. Für jeden Freund des Backwood und Terrorkinos eine ganz klare Empfehlung!
 
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