Hugo Cabret

Tarantino1980

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AW: Hugo Cabret

Hugo Cabret

Mit Hugo Cabret ist Martin Scorsese erneut ein Meisterwerk gelungen. Anders als in seinen bisherigen Filmen betritt er hier absolutes Neuland mit diesem Genre. Alleine die Neugierdie wie Scorsese so einen Film präsentiert war Grund für ich ihn sich anzusehen. Ich habe mit vielem gerechnet, aber nicht damit. Der Film hat mich von der ersten Minute an verzaubert. Die Bilder die Scorsese uns in Hugo Cabret präsentiert sind einfach nur phantastisch und lassen das Filmherz sehr hoch schlagen. Die Schauplätze sind perfekt in Szene gesetzt und das Flair welches die Stadt Paris in diesem Film ausstrahlt ist einfach nur gigantisch. Jeder Bild ist im Grunde für mich ein Kunstwerk gewesen und dazu bekommt man auch noch eine sehr interessante Story geboten, die sich später sogar noch besonders für Filmfreunde als wirklicher Leckerbissen entpuppt!

Genauso wie die Art der Inzenierung haben mich die Schauspieler absolut überzeugt. Ben Kingsley spielt gewohnt souverän aber dominiert nicht so sehr den Film, er lässt den jungen Mitstreitern Asa Butterfield (Hugo) und Chloë Grace Moretz (Isabelle) genug Platz um ihr Potential zu präsentieren. Moretz, die vielen als Hit-Girl aus Kick-Ass bekannt sein dürfte, bestätigt hier ihr Talent. Aber auch Asa Butterfield hat auf voller Linie überzeugt. Was ich besonders schön fand ist die Tatsache das die beiden Jungdarsteller absolut keinen Kinderbonus benötigen, man kann sie als Schauspieler ernst nehmen. Ich denke von beiden werden wir noch viel hören wenn sie alt genug sind um auch als Erwachsene Schauspieler entsprechende Rollen bekommen. Selbst Sacha Baron Cohen hat recht solide gespielt. Zunächst hatte ich etwas Angst, da man ihn ja eher als Comedien kennt, aber er hat, wie ich finde, seine Rolle recht gut gespielt und hat eine andere Seite von sich gezeigt. Natürlich muss man auch noch die schöne Emily Mortimer und den fabelhaften Christopher Lee erwähnen, die zwar leider nur recht kleine Rollen hatten, diese aber sehr gut gespielt haben!

Hugo Cabret ist in meinen Augen nicht nur ein toller Abenteuerfilm für Kinder sondern sogar vorrangig ein Film für jeden Filmfreund der wirklich mit ganzem Herzen sich dem Thema Film widmet und Filme einfach liebt. Es gibt soviele schöne Szenen, soviele stimmige Sets und Schauplätze und einfach atemberaubend schöne und perfekte Bilder! Martin Scorsese zeigt hier sehr beeindruckend wie man mit einer Mischung aus Old School und neuer Technik einen phantastischen Film auf die Leinwand zaubern kann. Den sollte man sich nicht entgehen lassen und selbst der Kinobesuch in 3D lohnt sich dieses mal sehr!

Wertung: 10/10
 
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Kratos666

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AW: Hugo Cabret

Da bin ich ja mal gespannt auf den Streifen.
Werd mich aber noch gedulden müssen bis der dann mal auf BD erhältlich ist.
 

Count Dooku

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Ich hab mir den Film heute mal ausgeliehen und bin froh, dass ich mir das Geld für einen Blindkauf gespart habe. Ich hab nur 1 Stunde vom Film angesehen, weil die Geschichte sehr langweilig war und mich an einen der alten Kinderfilme fürs Fernsehen erinnerte. Der Hauptdarsteller war eine komplette Fehlbesetzung während der restliche Cast ziemlich gelangweilt wirkte. Die gesehen Effekte waren mäßig und warum es dafür einen Oscar für die besten Effekte gab verstehe ich nicht.
Ich hab mir den Film in 2D angeschaut und den so hochgelobten 3D-Effekt hab ich während des Schauens nie vermisst.
 

Johannesbk

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AW: Hugo Cabret

Hugo Cabret
und dazu bekommt man auch noch eine sehr interessante Story geboten, die sich später sogar noch besonders für Filmfreunde als wirklicher Leckerbissen entpuppt!

Wertung: 10/10

Eine Bewertung der ich leider nicht hinzufügen kann, weil sie mir aus dem Filmherz spricht:hoch: - wobei ich mir den Film in 2-D angesehen hab und deshalb über diese Technik keinen Kommentar verlieren kann.
Aber die Geschichte und die Darsteller :kiss: und ein Denkmal für den Filmkünstler Georges, ohne dessen Aufopferung und Liebe zum Metier es heute bestimmt keine Filme in dieser Weise geben würde - Georges Méliès war der Archimedes des Kino!
 

Der müde Joe

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AW: Hugo Cabret

wobei ich mir den Film in 2-D angesehen hab und deshalb über diese Technik keinen Kommentar verlieren kann.
Ich war damals in 3D im Kino und es war einer der wenigen Filme, bei der mir der Effekt wirklich gefallen hat :hoch:

Und der Film an sich ist natürlich ein Must See für jeden Filmfan. Werde demnächst mal ne Zweitsichtung starten :)
 

Johannesbk

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AW: Hugo Cabret

Ich war damals in 3D im Kino und es war einer der wenigen Filme, bei der mir der Effekt wirklich gefallen hat :hoch:

Und der Film an sich ist natürlich ein Must See für jeden Filmfan. Werde demnächst mal ne Zweitsichtung starten :)

Zweitsichtung, wenn ich mir mal ne 3D Brille geleistet habe und der Kauf-Preis für die 3D-Version in erschwingliche Regionen gewandert. Auch wenn auf meiner Mattscheibe der 3D Effekt mit Sicherheit nicht annähernd Kinotauglich wird, will ich das mal ausprobieren. Und der Film ob in 2-oder3D gehört einfach in jede Sammlung:)
 

Tarantino1980

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AW: Hugo Cabret

Freut mich das euch beiden der Film so gut gefällt. Ich werde ihn mir auch demnächst in die Sammlung stellen weil ich auch schon ganz neugierig auf eine Zweitsichtung bin!
 

2moulins

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AW: Hugo Cabret

Gestern gesehen....

Phantastische, schöne Bilder und tolle Kamerafahrten - von der ersten Minute an. Märchenhaft und für Filmfreunde am Ende echt interessant. Hatte vorher von diesem Georges Méliès noch nie gehört, und dabei habe ich ihm wohl mein schönes Hobby zumindest zum Teil zu verdanken :). Den Film mit der Rakete zum Mond hab' ich allerdings schon mal ausschnittweise gesehen.

Die Kinderdarsteller machen ihre Sache sehr gut. Die Musik ist sehr passend und die Paris-Stimmung wird dadurch unterstrichen. Die Handschrift eines Scorsese erkenne ich nicht. Interessant, dass er so einen Film machen konnte!

Mir fehlte allerdings etwas Spannung und etwas mehr Mitreißendes, was den Film zu einem 10er hätte werden lassen.

Aber 'ne 9/10 ist er mir wert :hoch:.

Kann mir auch sehr gut vorstellen, dass die 3D-Effekte hier sehr gut funktionieren.
 

Willy Wonka

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AW: Hugo Cabret

Die Handschrift eines Scorsese erkenne ich nicht. Interessant, dass er so einen Film machen konnte!

Nur seine Liebe zum Film wird deutlich.

Ich habe den Film damals im Kino gesehen und der Grund, warum ich mich bislang noch nicht zum Film geäußert habe, liegt einfach daran, dass es die schönste Liebeserklärung ans Kino und an den Film ist und ich dieses Kunstwerk erst einmal nicht weiter „zerreden" wollte. Für mich ist es einfach ein Meisterwerk.
 
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Vince

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AW: Hugo Cabret

Bei dem Lobgesang auf die Magie des Kinos, den Scorsese hier anstimmt, bleibt doch zu fragen: An welcher Stelle versprüht der Film selbst mal die Magie? Als er mit frei schwebender Kamera durch den Pariser Bahnhof geleitet? Als jene Kamera der Titelfigur in unmöglichen Winkeln immer vorausschauend und elegant durch ein Labyrinth aus Gängen und Schächten folgt, um spielerisch den Nervenkitzel des Geheimen einzufangen? Als Super-8-Bildausschnitte aus "Die Reise zum Mond" den Bildschirm füllen?
Wohl kaum; "Hugo" ist etwas durch und durch Geplantes und läuft damit demjenigen zuwider, das es eigentlich einfangen will. Die Neugierde und der Erfindergeist, der George Méliès geprägt hat, geht dem Großprojekt "Hugo" vollkommen ab. Angesichts dessen, dass der Film sich mit nichts anderem beschäftigt, als den Zauber des Moments zu rekonstruieren, ohne dies aufgrund seiner Anlage zu können, wirkt er am Ende nach wie eine wunderschöne, aber leere Hülse. Meisterwerke bleiben für mich immer noch Filme, die eine Ausstrahlung besitzen, die so nie geplant war und derer sie nicht Herr sind. "Hugo" gehört definitiv nicht in diese Kategorie, denn hier unterliegt jede Schneeflocke, die in Paris zu Boden fällt, einem Masterplan.
5/10 (Tendenz zur 6)
 

Willy Wonka

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Meisterwerke bleiben für mich immer noch Filme, die eine Ausstrahlung besitzen, die so nie geplant war und derer sie nicht Herr sind. "Hugo" gehört definitiv nicht in diese Kategorie, denn hier unterliegt jede Schneeflocke, die in Paris zu Boden fällt, einem Masterplan.
5/10 (Tendenz zur 6)

Wenn das für dich ein Meisterwerk ausmacht, dann grenzt du den Begriff ziemlich ein und vor allem dürftest du dann so gut wie keinen Film von Hitchcock als Meisterwerk bezeichnen, da der Großteil seiner Filme von Anfang bis zum Ende durchdacht ist und er auf jedes Detail penibel geachtet hat.

Ich finde es auch merkwürdig, dass Meisterwerke eine Ausstrahlung besitzen sollen, die nicht geplant sein darf.
 
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Tony Soprano

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AW: Hugo Cabret

Oder Eisensteins Filme. Da war auch nichts Zufall ;)
Ich schätze der Film hat dich einfach nicht so gepackt.
 

Vince

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AW: Hugo Cabret

Die Filme dürfen geplant sein, aber der magische Funke darf es eben nicht - und da sehe ich bei "Hugo" nur Bemühen. Mit der Leichtigkeit so vieler Hitchcock-Filme für mich nicht zu vergleichen. Ich wollte hier nur herausstellen, dass das Geplante bei "Hugo" zu offensichtlich heraussticht. Manch andere Filme planen gewisse Dinge, bekommen dann aber aus anderen Gründen eine besondere Ausstrahlung. Da habe ich keineswegs eine eng gesteckte Vorstellung davon, was ein Meisterwerk ist, denn das kann so ziemlich jeder Film sein. "Hugo" dagegen gibt mir eher das Gefühl, dass er mir sagen wolle, wie ein Meisterwerk auszusehen hat.

Und richtig, der Film hat mich einfach nicht so gepackt. ;)
 

Willy Wonka

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AW: Hugo Cabret

Hast du den Film denn überhaupt im Kino gesehen? ;)

Bei dem Lobgesang auf die Magie des Kinos, den Scorsese hier anstimmt, bleibt doch zu fragen: An welcher Stelle versprüht der Film selbst mal die Magie? Als er mit frei schwebender Kamera durch den Pariser Bahnhof geleitet? Als jene Kamera der Titelfigur in unmöglichen Winkeln immer vorausschauend und elegant durch ein Labyrinth aus Gängen und Schächten folgt, um spielerisch den Nervenkitzel des Geheimen einzufangen? Als Super-8-Bildausschnitte aus "Die Reise zum Mond" den Bildschirm füllen?

Darüber hinaus die Szenen als sich beiden Kinder ins Kino hineinschleichen. In der Gefahr gleich entdeckt zu werden erleben sie die Faszination große Bilder auf der Leinwand und lachen über die Akrobatik von Harold Llyod.
Die wundervolle Collage der Werke von Georges Méliès, wo die Filme meiner Meinung nach heute innerhalb der Collage besser wirken als wenn man die Film einzeln betrachtet. Ich spürte zumindest relativ wenig Zauber, als ich mir die Filme der „Cinema of Attractions“ einzeln angesehen habe. Wir als Zuschauer von heute können doch nur erahnen, wie es sich damals angefühlt haben mag zum ersten Mal bewegte Bilder zu sehen und die Faszination dieser liebevollen Ausstattung und die unglaublichen Spezialeffekte zu erleben. Der Versuch sich in diese damalige Situation hinein zu fühlen ist sehr schwer und mit Scorsese' Aufbereitung fiel es mir deutlich leichter die Faszination des Kinos zu spüren.
 
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Vince

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AW: Hugo Cabret

Geschmackssache. Ich konnte mich da auch ohne Scorseses Einmischung sehr gut einfühlen, eigentlich sogar deutlich besser, weil man nüchterner und unabhängiger da rangehen konnte. Das, was Scorsese in "Hugo" mit Méliès Filmen macht, mag seine Sicht der Dinge sein; ich habe aber vielleicht einen ganz anderen Zugang zu den Filmen, die ich mir selbst erschließen will und das kann ich besser, wenn mir keiner mit Märchenonkelstimme die Bilder kommentiert.

Damit wir uns nicht falsch verstehen, ich mag den Versuch (tatsächlich sind die Szenen um Méliès für mich sogar die stärksten im Film) und respektiere ihn, aber es ist mir alles zu sehr "schaut mal, DAS ist Magie".

Ein Gegenbeispiel aus der jüngeren Kinogeschichte, das mich gerade in diesem Punkt sehr überzeugt hat: Peter Jacksons "King Kong", der ebenfalls eine Ode ans Kino sein möchte, dies aber viel unschuldiger und überzeugender umsetzt - und das, obwohl sich dieser Film produktionstechnisch in ähnlichen Bahnen bewegt wie Scorseses Film.
 

Willy Wonka

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Geschmackssache. Ich konnte mich da auch ohne Scorseses Einmischung sehr gut einfühlen, eigentlich sogar deutlich besser, weil man nüchterner und unabhängiger da rangehen konnte. Das, was Scorsese in "Hugo" mit Méliès Filmen macht, mag seine Sicht der Dinge sein; ich habe aber vielleicht einen ganz anderen Zugang zu den Filmen, die ich mir selbst erschließen will und das kann ich besser, wenn mir keiner mit Märchenonkelstimme die Bilder kommentiert.

Da wären wir beim Thema Interpretation. Ein Regisseur zeigt immer seine Interpretation eines Themas, eines Menschen oder allgemein gesprochen - der Welt. Wenn du dich in die Filme einzeln besser einfühlen kannst, finde ich das auf jeden Fall bemerkenswert. :)

Damit wir uns nicht falsch verstehen, ich mag den Versuch (tatsächlich sind die Szenen um Méliès für mich sogar die stärksten im Film) und respektiere ihn, aber es ist mir alles zu sehr "schaut mal, DAS ist Magie".

Ein Gegenbeispiel aus der jüngeren Kinogeschichte, das mich gerade in diesem Punkt sehr überzeugt hat: Peter Jacksons "King Kong", der ebenfalls eine Ode ans Kino sein möchte, dies aber viel unschuldiger und überzeugender umsetzt - und das, obwohl sich dieser Film produktionstechnisch in ähnlichen Bahnen bewegt wie Scorseses Film.

Okay, mit dem Vergleich von „King Kong" verstehe ich deinen Kritikpunkt und kann ihn in Teilen nachvollziehen. Aber genau diese direkte Demonstration der Magie hat mich nicht gestört und ich vermute, dass es auch nötig ist, um es unter anderem Kindern deutlich zu machen (Das Buch wird es in dieser Hinsicht wohl nicht anderes gemacht haben). Kleine Anspielungen versetzen vielleicht den Cineasten in Verzückung, aber nicht den durchschnittlichen Kinogänger, welcher sich nicht intensiver mit der Materie befasst.

PS: Wie würdest du denn in dieser Hinsicht den Film „Cinema Paradiso" bewerten?
 
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