Horror 101
Ein paar Schüler sind wegen terminlichen Engpässen zu Beginn der Semesterferien noch in der Schule und irgendwie läuft da ein Killer herum. Die knapp zusammengefasste Handlung kann im Slasher funktionieren, tut es hier aber nicht. Hier stimmt und passt gar nichts zusammen. Dies beginnt schon bei den katastrophalen Darstellern. Denen nimmt man mal gar nichts ab. Zusätzlich sind auch noch die Charaktere ausgesprochen mies geschrieben. Bo Derek als Lehrerin kommt noch hinzu und ihr Unterricht ist dann zusätzlich eine Katastrophe. Falls Regisseur James Glenn Dudelson jemals die Schule besucht haben sollte, müsste er wissen, dass das hier unter keinen Umständen vermittelbar ist, aber er bekommt auch sonst nichts gebacken. Der Streifen erreicht nicht mal unteren Durchschnitt und das ist im Genre dann auch schon wieder eine Kunst für sich.
Nur ein Beispiel: Vieles dreht sich um einen ominösen Beutel, dessen Inhalt unbekannt ist. Der verschwindet dann irgendwann und wird gesucht, aber man will unbedingt wissen, was da drin ist. Einer der Spackos findet ihn dann und läuft damit Ewigkeiten durch die Gegend. Irgendwann muss er ihn unter Zwang wieder abgeben und protestiert vehement, weil er endlich wissen will, was da drin ist. Ihn in den letzten 20 Minuten der gerade vergangenen Spielzeit zu öffnen, kam ihm nicht in den Sinn……………..Apropos Spielzeit. Die ersten 40 Minuten versucht der Film, ohne das irgendwas passiert, die Charaktere vorzustellen. Davon ist man wirklich schnell angewidert, weil man die ums Verrecken nicht kennenlernen will, aber man muss das die ganze Zeit ertragen. Für Gorefans gibt es auch nichts zu sehen, weshalb die Zielgruppe immer schwieriger zu finden ist. Vielleicht dumme Menschen, die nie in der Schule waren? Dieser „Regisseur“ hat später auch noch den unsäglichen „Day oft he Dead 2: Contagium“ zu verantworten. Wenn ich seine Durchschnittsnoten der ofdb als Vergleich ran ziehen will, gilt „Horror 101“ mit 4,87 sogar als sein bester Film. Wie er auf die 4,87 kam, weiß ich allerdings auch nicht. Ich weiß nur, dass ich nicht noch einen weiteren Film von ihm sehen will.
Wenn ich unbedingt etwas Positives finden möchte, nehme ich die verwendeten Songs. Die waren alle brauchbar, aber weder die Atmosphäre noch sonst irgendein Einfall, konnte hier punkten. Das Finale ist dann sogar so doof, dass man in den Minusbereich kommt. Wenn man vorher schon verärgert und genervt war, kommt man jetzt aus dem Staunen nicht mehr raus. Zumindest ist es konsequent. Ein Finale soll ja eigentlich immer eine Steigerung sein und die wurde definitiv erreicht. Auch wenn man meint, dass es nicht mehr schlechter werden kann, legt Dudelson jetzt nämlich nochmal eine Schaufel Dünnschiss obendrauf. Der Film ist also nicht mal so schlecht, dass er wieder gut sein könnte. Nein, auch das gelingt ihm nicht, dem Film gelingt einfach gar nichts.