Glaubensfrage

deadlyfriend

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Gesamtübersicht aller Kurzkritiken zu Glaubensfrage:

#02 02.03.09 deadlyfriend
 
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deadlyfriend

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AW: Glaubensfrage

Glaubensfrage

Pater Flynn ist ein Kirchenvertreter der sich der Moderne öffnet und die streng katholische Schule mit ein wenig Spaß und Freude beleben möchte. Das wiederum ist der leitenden Schwester ein Dorn im Auge. Steht sie doch mehr auf strengste Ordnung und Disziplin. Zwischen diese beiden Weltanschauungen rutscht der erste farbige Schüler der es natürlich in den USA im Jahre 1964 nicht sonderlich leicht hat. Pater Flynn kümmert sich aber rührend um ihn. Zu viel, wie die Schwester meint, befürchtet sie doch eher das es bei der vermehrten Zuneigung um niemals ausgesprochene Unsittlichkeit handelt.
Meryl Streep und Philip Seymour Hoffman liefern sich hier ein Psycho-Duell auf allerhöchstem Niveau. Beide Darsteller überzeugen auf der ganzen Linie und führen durch den kompletten Film. "Glaubensfrage" besteht nämlich nur aus Dialogen, was als Adaption eines Bühnenstückes auch zu erwarten war. Diese sind aber brillant und liefern die Würze des Films. Zugegeben, es ist keine Hochspannung die hier fabriziert wurde, dafür aber beeindruckende Konversation. Zudem beleuchtet man beide Seiten gleichwertig, weshalb man absolut nicht weiß woran man ist. Schlägt man sich in der einen Szene auf die Seite von Meryl Streep, ist man in der nächsten wieder von der Unschuld Hoffmans überzeugt. Irgendwann ahnt man aber wie der Hase läuft. Trotzdem hätte ich dem Film noch etwas mehr Spielzeit gewünscht, da man ruhig tiefer in die Marterie hätte eindringen können. Interesse daran war vorhanden und ich habe mich in keinster Weise gelangweilt.
Trotzdem ist "Glaubensfrage" nur für Freunde des Dialogfilms interessant, alle anderen sollten die Finger davon lassen.
 

Die wilde 13

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AW: Glaubensfrage

Eine wunderbare Kritik für einen wunderbaren Film ! Große Schauspielkunst und nicht von ungefähr haben alle vier Darsteller eine Oscarnominierung erhalten !
Auch bei mir kam absolut keine Langeweile auf,eher im Gegenteil.Sehr zu empfehlen für Freunde der gepflegten Konservation :)
 

deadlyfriend

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Danke schön!
Es freut mich das ihn sich noch jemand angeschaut hat. Ich gehe ja nicht mehr so gern ins Kino, aber bei diesem Film war ich wenigstens sicher, das nicht mehr als 10 Personen im Saal sind und die Geräuschkulisse dementsprechend annehmbar ist.
 

Die wilde 13

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AW: Glaubensfrage

....aber bei diesem Film war ich wenigstens sicher, das nicht mehr als 10 Personen im Saal sind und die Geräuschkulisse dementsprechend annehmbar ist.

Bei uns lief der nur in einem kleinen aber feinen Programmkino (Astra) und mit mir waren nur sechs etwas reifere Damen (keine unter 60 ! ),die sich vor dem Film wie blöd begackert haben. Während dem Film war aber dann Ruhe im Karton !! :D

Ins Kino gehe ich meistens auch nur am Nachmittag. Ist leerer,ruhiger und billiger !!
 

Willy Wonka

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Fast genau elf Jahre sind seit dem Kinostart des Films vergangen und nun habe ich den Film endlich gesehen.

Ich kann mich noch ein wenig an die damalige Presse- und Berichterstattung erinnern und natürlich, dass der Film als großer Oscar-Kandidat gehandelt worden ist. Mit gleich vier Oscar-Nominierungen in den Schauspiel-Kategorien sowie einer Nominierung für das beste adaptierte Drehbuch wird auch deutlich, wo der Fokus des Films liegt. Eine spannende und emotionale Thematik gekleidet in grandiosen Wortgefechten und vorgetragen von den besten Schauspielern unserer Zeit. Meine Erwartungshaltung war dementsprechend hoch und ich wurde nicht enttäuscht. Auch wenn es Überschneidungen mit den kirchenkritischen Filmen „Gelobt sei Gott“ und „Spotlight“ gibt, versucht „Glaubensfrage“ den Zweifel (daher auch der englische Titel „Doubt“) ins Zentrum zu rücken. Zunächst der Zweifel, dass die Beziehung zwischen dem Pater und einem Schüler unsittlicher Natur ist und schlussendlich der Zweifel, ob alle vorherigen Zweifel in dieser Form angebracht waren. Der Film bzw. die Geschichte bleiben offen und schlussendlich muss jeder Zuschauer seine eigenen Schlüsse ziehen. In Anbetracht der bis heute stattfindende Diskussionen über den Missbrauch in der katholischen Kirche und wie einige Bischöfe, Priester und andere kirchennahen Personen dank rhetorischen Mittel versuchen das Verbrechen durch Relativismus zu konterkarieren, kann das durchaus kritisch gesehen werden. Schließlich will man Gewissheit und auch wenn es naiv klingt Wahrheit und Gerechtigkeit.

In aufgewühlten Zeiten, wo Fake News, der Kampf um Meinungs- und Deutungshoheit durch die zunehmende Bedeutung der „soziale“ Medien zunimmt und Unwahrheiten als alternativen Fakten verkauft werden, wird der „Zweifel“ durch seinen inflationären Gebrauch selbst diskreditiert und führt zu häufig zu unreflektierte Verschwörungstheorien. Allein wegen dieses Spannungsfelds und der Umgang mit dem „Zweifel“ ist für mich „Glaubensfrage“ ein ungemein wichtiger Film, der wesentlich mehr Aufmerksamkeit verdient, auch wenn er selbst keine Antworten liefert, sondern uns Zuschauer unsicher und voller Zweifel zurücklässt.
 

Willy Wonka

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Bei uns lief der nur in einem kleinen aber feinen Programmkino (Astra) und mit mir waren nur sechs etwas reifere Damen (keine unter 60 ! ),die sich vor dem Film wie blöd begackert haben. Während dem Film war aber dann Ruhe im Karton !! :D

Mit über 400 Plätzen ist das Kino gar nicht so klein. :p :-P
 
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