Friedhof ohne Kreuze

Dwayne Hicks

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Gesamtübersicht aller Kritiken zu Friedhof ohne Kreuze:

#02 16.09.16 Dwayne Hicks
 
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Dwayne Hicks

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Friedhof ohne Kreuze

Als man 1969 so ziemlich sicher schon Italo-Western gesätigt war, brachte Robert Hossein denoch einen sehr interesanten Beitrag heraus. Neben dem Regieposten übernahm er auch gleich noch die Hauptrolle als "Manuel" welcher von Michèle Mercier als Maria gebeten wird bei der Rache Ihres ermordeten Ehemanns zu helfen. Klingt nach dem üblichen Schema jedoch unterscheidet sich unter anderem der Racheakt von anderen Italo-Western.

Auch wenn Hossein hier auf den ersten Blick den üblichen "Helden" ala Eastwood & Co gibt ist er schlicht und einfach ein gebrochener Mann der den Colt eigentlich an den Nagel hängte und allein in einer verlassenen Stadt wohnt welche quasi als Geisterstadt durchgeht. Aber wie sagt man...alte Liebe rostet nicht, so legt er den Colt wieder an und hilft Maria.

Hossein strahlt hierbei eine gelungen Mischung aus Ruhe, Melancholie aber auch Sympathie aus. Wobei er noch mal mehr Kanten und Ecken hat wie seine Kollegen. So wird er und Mercier "Zeuge" einer Vergewaltigung welche weder die beiden noch der Zuschauer sieht, aber jeder weiß genau was da gerade passiert. In dieser Szene werden keine Worte sondern einfach nur Blicke zwischen Mercier und Hossein getauscht, unterlegt mit einer Musik die für Gänsehaut sorgt. Fasznination und Abneigung waren selten so knapp beieinander da die Blicke soviel aussagen und man sich quasi als Zuschauer damit abfindet das es kein eingreifen gibt.

Im ganzen Film gibt es eine einzige Szene welche die komplette Szenarie dezent aufmuntert aber auch gleichzeitig unterstreicht wie fertig Hosseins Charakter mit der Welt eigentlich ist....alles in Form von Mimik. Auf Humor verzichtet der Film abseits von dieser Szene komplett, jedenfalls in der englischen Synchro (einen O-Ton in dem Sinne gibt es nicht) zur deutschen Synchro kann ich nichts sagen.

Viel Action darf man allerdings auch nicht erwarten, selbstverständlich gibt es den ein oder anderen kurz und knackigen Schusswechsel aber der Film lebt hauptsächlich von seiner konsequent melancholischen Grundstimmung. Ein nettes Detail ist übrigens der Schwarze Handschuh den sich Hossein über die rechte Hand zieht wenn Gefahr besteht das es gleich knallt....geschossen wird mit links.....ja sie gibts, die linkshändischen Revolverhelden.

Das hört sich alles recht anstrengend und gezwungen an, ist allerdings sehr stimmig und holzhammerfrei umgesetzt.

Auch kommt der Showdown ohne Worte aus und lebt von der Aktion, Mimik und vorallem der Musik. Ja die Musik hat schon damals nichts neues geboten, aber bei mir ging Sie jedenfalls unter die Haut.

Wer Filme wie "Leichen pflastern seinen Weg" oder auch recht aktuell "Das finstere Tal" mag, sollte hier unbedingt ein Blick riskieren. Die dt. DVD ist leider OOP, aber wem englischer Ton reicht kann hier bedenkelos zur UK BD von Arrow greifen. Das Bild hat abseits von einigen analogen Defekte ein angenehm knackiges aber auch körniges Bild welches für viel Kinofeeling (trotz des 1.66:1 Bildformates) sorgt und der dreckige Look passt hervoragend zu diesen dreckigen Film. Der Ton kommt in Mono, klingt aber für sein Alter hervoragend.

Für mich hat der mir bis Dato eher unauffällige Robert Hossein jedenfalls ein kleines Meisterwerk geschaffen wo ich wirklich extrem froh bin das Arrow diese Perle aus der Versenkung geholt und gerettet hat.

9/10
 
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Grund: OFDb Link eingefügt

Sam Spade

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Nach deinem persönlichen Tipp (vielen Dank dafür :) ) und der vortrefflichen KK hab ich mir ebenfalls den Film von Arrow besorgt und konnte ihn gestern endlich einlegen. Deinen Worten kann ich mich im Grunde uneingeschränkt anschließen denn sie beschreiben perfekt den Film. Auch für mich ist Friedhof ohne Kreuze ein Western, der sich erfrischend anders anfühlt als dass, was man sonst so aus dem Genre kennt. Die Story ist dabei womöglich noch das Western-Typischste, denn die Verhältnisse sind recht schnell klar. Trotzdem ist gerade die von dir genannte melancholische Stimmung etwas besonderes, genauso wie die wenigen Dialoge und dass das meiste über die Mimiken eingefangen wird. Immer mit der richtigen Musik unterlegt, die teilweise für Gänsehaut sorgt.

Bin sehr froh, ihn gesehen zu haben. Western Fans sollten unbedingt mal einen Blick riskieren.

8/10
 

2moulins

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Heute sah ich diesen Western, und er gefiel mir sehr gut! :hoch:

Da ich mir auch die UK-Arrow-BD zulegte, war es tatsächlich sehr förderlich, dass der Film sehr dialogarm daher kommt. Es wird sehr viel mit Mimik gearbeitet und wenig gesprochen. Dieser Stil und die düstere, negative Atmosphäre fand ich echt gelungen! Die Handlung könnte man fast umschreiben mit „Wie Du mir, so ich Dir.“ Dabei werden keine großen Umwege und unnötige Kurven eingeschlagen, sondern die Ziele gradlinig verfolgt. Die Entwicklung ist aber nicht vorhersehbar, sondern bietet immer noch Überraschungen.

So wird er und Mercier "Zeuge" einer Vergewaltigung welche weder die beiden noch der Zuschauer sieht, aber jeder weiß genau was da gerade passiert. In dieser Szene werden keine Worte sondern einfach nur Blicke zwischen Mercier und Hossein getauscht, unterlegt mit einer Musik die für Gänsehaut sorgt. Fasznination und Abneigung waren selten so knapp beieinander da die Blicke soviel aussagen und man sich quasi als Zuschauer damit abfindet das es kein eingreifen gibt.

Dazu muss ich sagen, dass ich diese Szene so wahrnahm, dass sowohl Mercier wie Hossein ganz bewusst war oder es sogar von ihnen „gefördert“ wurde, dass es zu dieser Vergewaltigung kam. Allerdings zeigten die Reaktionen dann ein gewisses Unbehagen, ob es richtig war, diese zuzulassen.

Auch kommt der Showdown ohne Worte aus und lebt von der Aktion, Mimik und vorallem der Musik. Ja die Musik hat schon damals nichts neues geboten, aber bei mir ging Sie jedenfalls unter die Haut.

Die Musik prägt sich sehr schnell ein, da es nach meiner Wahrnehmung eigentlich nur ein Thema gibt, welches sogar innerhalb der Handlung nochmal (per Mundharmonika) zum Besten gegeben wird. Dabei dachte ich, dass mir dieses Thema schon irgendwoher bekannt vorkam. Jedenfalls klingt es sehr nach Italowestern, wobei ich aber auch an „The Shadows“ denken musste.

.....UK BD von Arrow ...... Das Bild hat abseits von einigen analogen Defekte ein angenehm knackiges aber auch körniges Bild welches für viel Kinofeeling (trotz des 1.66:1 Bildformates) sorgt und der dreckige Look passt hervoragend zu diesen dreckigen Film. Der Ton kommt in Mono, klingt aber für sein Alter hervoragend.

Am Anfang war ich leicht erschrocken, als der Vorspann in S/W begann und ziemlich mies aussah. Dazu kamen auch einige Verschmutzungen. Ab der Überleitung in Farbe löste sich das erfreulicherweise in Wohlgefallen auf. Bei alten Filmen bin auch kein Freund von gelackten High-Tech-Bildern, sondern ich mag den typischen Kino-Look früherer Zeiten. Ein Cinemascope-Bild wäre dann noch das I-Tüpfelchen. Macht jetzt aber nix....

Der Film ist auf jeden Fall eine Bereicherung meiner Sammlung. Ohne Dwayne‘s Lobeshymnen :hoch: hätte ich den wohl nicht wahrgenommen.

8-9/10
 
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Blonder

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Ok. Jetzt bin ich auch angefixt. Schätze mal, eine bezahlbare deutschsprachige Version gibt es immer noch nicht/nicht mehr?! Wäre natürlich optimaler aber wenn nicht, werde ich mir den demnächst auch aus UK besorgen.
 

Dwayne Hicks

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Nach deinem persönlichen Tipp (vielen Dank dafür :) ) und der vortrefflichen KK hab ich mir ebenfalls den Film von Arrow besorgt und konnte ihn gestern endlich einlegen. Deinen Worten kann ich mich im Grunde uneingeschränkt anschließen denn sie beschreiben perfekt den Film. Auch für mich ist Friedhof ohne Kreuze ein Western, der sich erfrischend anders anfühlt als dass, was man sonst so aus dem Genre kennt. Die Story ist dabei womöglich noch das Western-Typischste, denn die Verhältnisse sind recht schnell klar. Trotzdem ist gerade die von dir genannte melancholische Stimmung etwas besonderes, genauso wie die wenigen Dialoge und dass das meiste über die Mimiken eingefangen wird. Immer mit der richtigen Musik unterlegt, die teilweise für Gänsehaut sorgt.

Bin sehr froh, ihn gesehen zu haben. Western Fans sollten unbedingt mal einen Blick riskieren.

8/10

Sehr gern :) freut mich das er dir gefallen hat. Manchmal weiß ich nicht ob das melancholische für manch ein "too much" sein könnte oder eben genau richtig. Aber war wohl zum Glück genau richtig :D
Alles andere hätte mich auch gewundert, schließlich hast du mir Jesse James empfohlen :D

Heute sah ich diesen Western, und er gefiel mir sehr gut! :hoch:

:D:hoch:

Da ich mir auch die UK-Arrow-BD zulegte, war es tatsächlich sehr förderlich, dass der Film sehr dialogarm daher kommt. Es wird sehr viel mit Mimik gearbeitet und wenig gesprochen. Dieser Stil und die düstere, negative Atmosphäre fand ich echt gelungen! Die Handlung könnte man fast umschreiben mit „Wie Du mir, so ich Dir.“ Dabei werden keine großen Umwege und unnötige Kurven eingeschlagen, sondern die Ziele gradlinig verfolgt. Die Entwicklung ist aber nicht vorhersehbar, sondern bietet immer noch Überraschungen.

Ja der Film ist in vielen belangen einfach nur konsequent.

Dazu muss ich sagen, dass ich diese Szene so wahrnahm, dass sowohl Mercier wie Hossein ganz bewusst war oder es sogar von ihnen „gefördert“ wurde, dass es zu dieser Vergewaltigung kam. Allerdings zeigten die Reaktionen dann ein gewisses Unbehagen, ob es richtig war, diese zuzulassen.

Daher hab ich "Zeuge" auch in Anführungsstrichen geschrieben, mir fiel einfach kein besseres Wort ein. Die Aktion ist tatsächlich bewusst gewollt, aber man merkt dann eben auch dieses Unbehagen. So oder so, eine richtig starke Szene mit tollen Einstellungen der Charaktere und starker Musikuntermalung.

Die Musik prägt sich sehr schnell ein, da es nach meiner Wahrnehmung eigentlich nur ein Thema gibt, welches sogar innerhalb der Handlung nochmal (per Mundharmonika) zum Besten gegeben wird. Dabei dachte ich, dass mir dieses Thema schon irgendwoher bekannt vorkam. Jedenfalls klingt es sehr nach Italowestern, wobei ich aber auch an „The Shadows“ denken musste.

Was bestimmtes von "The Shadows" oder allgemein?

Am Anfang war ich leicht erschrocken, als der Vorspann in S/W begann und ziemlich mies aussah. Dazu kamen auch einige Verschmutzungen. Ab der Überleitung in Farbe löste sich das erfreulicherweise in Wohlgefallen auf. Bei alten Filmen bin auch kein Freund von gelackten High-Tech-Bildern, sondern ich mag den typischen Kino-Look früherer Zeiten. Ein Cinemascope-Bild wäre dann noch das I-Tüpfelchen. Macht jetzt aber nix....

Der Film ist auf jeden Fall eine Bereicherung meiner Sammlung. Ohne Dwayne‘s Lobeshymnen :hoch: hätte ich den wohl nicht wahrgenommen.

Cinemascope wäre echt schick gewesen aber irgendwie passt das 1.66:1 Format auch ganz gut, tut dem ganzen jedenfalls kein Abbruch. Ich finds super das Ihr beiden den Kauf nicht bereut habt :)


Ok. Jetzt bin ich auch angefixt. Schätze mal, eine bezahlbare deutschsprachige Version gibt es immer noch nicht/nicht mehr?! Wäre natürlich optimaler aber wenn nicht, werde ich mir den demnächst auch aus UK besorgen.

Die deutsche DVD ist OOP und gibts leider nur noch zu Mondpreisen. Ob da mal eine BD kommt weiß ich nicht. Interessant ist jedenfalls....

die DVD enthält 2 Deutsche Tonspuren:
- alte Kinosynchro mit geänderter Musik
- restaurierte Fassung mit der Originalmusik


Also sollte es da mal was geben, dann hoffentlich mit der richtigen Musik.

Solltest du mit englisch (oder italienisch :D) nicht komplett auf Kriegsfuß stehen dann leg dir die Arrow zu. Der Film selbst wird dir wohl gut tun, vorallem als Kontrastprogramm zu deinen letzten Sichtungen....Stichwort Justice League.
Aber bitte erwarte kein Hochglanzbild. Für die Blu-ray musste eine 35mm Kopie herhalten da die orignalen Negative zu stark beschädigt waren. Und genau so sieht dann der Film auf Blu-ray aus....mit all den Stärken und Schwächen einer 35mm Kopie. Das "Kinofeeling" ist dafür dann aber der Hammer :D
 

2moulins

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Was bestimmtes von "The Shadows" oder allgemein?

Ist von mir vielleicht etwas weit hergeholt, aber irgendwie ist es der Gitarrensound, der mich an „The Shadows“ erinnerte - kein bestimmtes Stück. Anspieltipps wären: “Geronimo“, „Wonderful Land“ und „Atlantis“. Morricone machte aber auch schon ähnliches wie in „Cemetery .....“.
 
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