Frankie & Johnny
Johnny, gerade erst aus dem Knast entlassen, findet in New York eine Anstellung als Koch in einem kleinen griechischen Restaurant. Dort arbeitet die scheue Frankie als Kellnerin...
So einfach die Story, so einfach schön ist dieser ganze Film. Er erzählt von den kleinen Nöten und Ängsten, der Freude, der Hoffnung und der Trauer, er erzählt uns das, was wir alle eigentlich tagtäglich durchmachen. Er erzählt schlicht und ergreifend vom Leben, nur mit sehr viel Charme und dem Herz für alle Beteiligten.
Alle Nebenfiguren sind fein involviert in diese realitätsnahe Romanze, ebenso die Stadt New York, die hier aber nicht mit Glamour und Quirligkeit punktet sondern mit dem spröden Reiz von einsamen Hinterhöfen und heruntergekommenen Treppenhäusern. Im Mittelpunkt des Geschehens stehen natürlich Frankie (Michelle Pfeiffer) und Johnny (Al Pacino). Sie, enttäuscht von ihren bisherigen Männern, kapselt sich immer mehr ab und möchte eigentlich nur noch mit ihrem neuen Videorecorder und einer Pizza abends alleine sein. Er wiederum ist unverbesserlicher Idealist und glaubt unentwegt an seine Chance im Leben und vor allem bei ihr. Pfeiffer und Pacino spielen ihre Parts so präzise und mit einer Leichtigkeit, das das Zusehen eine reine Freude ist. Vor allem Michelle Pfeiffer ist so natürlich wie das nette, schüchterne Mädel von nebenan. Vollkommen ohne Make-up (bis auf eine Partyszene) kommt ihre Schönheit und ihre ausdrucksstarke Mimik hier vollends zur Geltung. Wow!!
Und wenn es Michelle und Al mal nicht schaffen, einem ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern, dann ist es der wunderbar fein gesponnene Humor und Wortwitz, der sich durch den ganzen Film zieht. Eben hier haben dann auch fast alle skurril-liebenswerten Nebenfiguren ihre eigenen Auftritte, wobei niemand zum Clown degradiert wird. Alles wirkt dabei so herrlich lebensnah und echt und sei es nur ein kleiner Auffahrunfall, der vor dem Fenster des Restaurants passiert.
Regisseur Garry Marshall ist es mit Bravour gelungen, zu seiner mit massenhaft Zuckerguß überzogenen Romanze
Pretty Woman, die er ein Jahr zuvor gedreht hatte, hier das perfekte Pendant zu drehen. Während man von ersterem bestenfalls Zahnweh bekommt, wird man bei
Frankie & Johnny mit Glücksgefühlen und Bauchschmerzen (vom Lachen) belohnt. Alleine der erste Kuss der beiden ist einfach nur schööööön, ebenso der Schluss, der doch stark an eine gewisse Holly G. erinnert.
Zum immer wieder gernsehen!