Flashback - Mörderische Ferien

deadlyfriend

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Flashback - Mörderische Ferien

Jeanette musste als Kind mit ansehen, wie ihre Eltern von einem völlig gestörten Psychopathen umgebracht wurden. Ihre Jugend verbringt sie in der Psychatrie, möchte aber nun 10 Jahre später auf eigenen Füssen stehen und ins Leben zurück. Ihr Arzt hilft ihr dabei, weshalb sie eine Stelle als Nachhilfelehrerin für Französisch antritt, da sie die Sprache perfekt beherrscht. Dafür reist sie in die Berge, zu einem reichen Elternhaus, derer Sprösslinge nicht in die Ferien fahren dürfen, bis sie bessere Noten aufweisen. Überrascht, dass die Lehrerin nicht sehr viel älter als sie selbst sind, freunden sie sich mit ihr an. Jeanette wiederum ist von dieser Welt eher irritiert, da sie kaum Erfahrungen besitzt. Zusätzlich sieht sie in ihren Träumen immer wieder den Killer vor sich, aber dies bleibt nicht beim Träumen, denn sie sieht ihn wiederkehrend in der Nähe vom Haus. Bildet sie sich das nur ein oder ist er wirklich da, um sein Werk zu vollenden?

Ausgelöst durch „Scream“ schwappte eine Slasherwelle über den Planeten, weshalb man sich auch in Deutschland ein Surfbrett nahm, um darauf mitzureiten. Natürlich mit den gängigen Konventionen und Klischees gespickt, aber auch durchaus mit einer eigenen Note versehen. Leider hat man es aber ein wenig verpasst durch mehr Lokalkolorit, diese eigene Note deutlicher zu gestalten. Das haben die Österreicher mit „In 3 Tagen bist du tot“ deutlich besser hinbekommen. Klar, wir haben auch hier die Berge der Alpen, aber die Protagonisten passen hier zu keinem Zeitpunkt zu den Locations, was irgendwie schade ist. Zudem hatten unsere Nachbarn auch einen eher realen Touch in den Film eingebracht, während „Flashback“ an den amerikanischen Vorbildern klebt. Dennoch macht der Film Spaß und ist keineswegs im Keller des Genres anzusiedeln. Valerie Niehaus und Xaver Hutter spielen zudem wirklich stark, während der Rest wie Alexandra Neldel und Simone Hanselmann ihre Herkunft aus Vorabendserien nicht verbergen können. Dafür setzt aber Elke Sommer ein paar Highlights. Was in großen Teilen wirklich hervorragend gelungen ist, ist die Story. Zumindest Teile davon und die stammen tatsächlich von Jimmy Sangster, was für mich unfassbar war. Wie es dazu kam, entzieht sich bislang noch meiner Kenntnis. Was dafür weniger funktioniert ist das Tempo des Films. Der Aufbau, nach dem Prolog, dauert Ewigkeiten und wird leider mit den Abziehbildern gefüllt, ohne wirklich Interesse an den Charakteren zu hinterlassen. Dafür ist das letzte Drittel wieder richtig gelungen. Sei es vom Spannungspegel, oder auch von der Optik. Der Härtegrad ist für das Genre angemessen und glücklicherweise nicht ausufernd. Was für mich ebenfalls unpassend war, sind einige humorige Einschübe. Klar, der Film nimmt sich selbst nicht wirklich ernst und das war für mich auch eine Fehlentscheidung. Mit Martin Schneider als Taxifahrer stört man den eigentlichen Rhythmus und auch die dämlichen Einlagen um ein Kamerateam, sind die letzten Dinge, die man in einem Slasher benötigt.

Der Film besitzt also Höhen und Tiefen, aber als Genrefan ist man ja auch Kummer gewöhnt, weshalb man trotzdem viel Spaß am Film entwickeln kann.
 
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