Drowning ghost - Der Fluch von Hellestad
Vor fast 100 Jahren hat in der Nähe einer schwedischen Internatsschule ein Bauer durchgedreht, 3 Schüler umgebracht und sich danach selbst gerichtet. Die Hintergründe dieser Tat, konnten nie geklärt werden.
Die 17-jährige Sara schreibt anlässlich des runden Todestags einen Aufsatz über die alte Geschichte und versucht dabei ein wenig zu ermitteln, was damals vorgefallen ist. Dabei stößt sie auf Verbindungen zum Selbstmord einer Mitschülerin, die sich gerade mal 1 Jahr zuvor, bei einer Feier vom Dach der Schule stürzte. Dieses Mysterium ist allerdings nur ein kleiner Teil ihres Problems, denn ein maskierter Killer treibt zusätzlich sein Unwesen und beginnt die Schüler zu dezimieren.
Ein schwedischer Slasher klingt natürlich erstmal interessant. Besonders mit dem Hintergrund, dass dies ein Frühwerk des späteren Hollywood Regisseurs Mikael Hafström ist, der später bei Filmen wie „1408“, „Escape Plan“ und „Entgleist“ mit Topstars wie John Cusack, Jennifer Aniston, Arnold Schwarzenegger und Sylvester Stallone arbeitete. Auch in „Drowning ghost“ merkt man bereits die Einflüsse aus den USA, allerdings erkennt man dennoch den skandinavischen Einschlag. Auch wenn einige Neben-Charaktere den Klischees der Vorreiter entsprechen, ist hier durch das eingangs erwähnte Sujet, auch ein Mystery-Thriller geboten. Das heißt, statt Partys und ausufernden Teeny-Problemen, wie sonst in einer ersten Hälfte üblich, befasst sich der Film mit den Ermittlungen zur Vergangenheit, was absolut spannend ausgefallen ist. Dennoch passieren mittendrin die ersten Morde. Deshalb ist der Film auch durchgehend interessant und nicht nur in der zweiten Hälfte. Wer allerdings Slasher hauptsächlich wegen Gore anschaut, wird hier nicht viel finden, da dies kein Hauptanteil der Zutaten ist. Der Film lebt viel mehr durch die Atmosphäre und den Inhalt, aber auch durch die passablen bis sehr guten Darstellern. Klar, alles hinterfragen darf man auch nicht und konstruierte Zufälle sind ebenfalls zu finden, aber nicht mehr als im Genre üblich. Er ist also defintiv für die Freunde dieser Filmart gedacht, die sich auch beim zehnten Aufguss nicht langweilen, zumal hier auch ein klarer „Whodunit?“ am Start ist. Hier gehöre ich immer noch dazu. Gerade auch deshalb, weil hier zu keiner Zeit die Härte im Vordergrund steht, sondern eher die Zutaten, die das Genre mal ausgemacht haben. Fragen wie „Wer ist der Täter?“, „Wo liegt seine Motivation?“ und „Was hat das alles mit 100 Jahre alten Vorfällen zu tun?“ durchziehen den Film und bieten dem Slasher-Freund, der kein innovatives Meisterwerk oder Gore erwartet, einen spannenden und interessanten Film, der auch einige tolle Anspielungen auf Genre-Klassiker parat hat.