Die letzte Party deines Lebens
Auf einer kroatischen Ferieninsel findet alljährlich die Matura-Party „X-Jam“ statt. Tausende Jugendliche, die gerade ihre Prüfung geschafft haben, zieht es dorthin, um zu feiern. So auch Teile der 8B um Julia und Jessie, die dort leider in einen Streit bezüglich Zukunftspläne geraten. Die Freundinnen trennen sich an dem Abend, aber auch am nächsten Tag bleibt Jessie verschwunden. Eine weitere Mitschülerin erhält eine SMS von ihr, dass sie sich in Richtung Rovinj gemacht hätte. Julia misstraut der Nachricht und befürchtet Schlimmeres. Recht hat sie, denn ein Killer treibt sich auf der Insel herum und hat es auf die Schüler der 8B abgesehen.
Österreich und Slasher scheint irgendwie zu passen. Durch „In 3 Tagen bist du tot“ bin ich auch auf diesen Film von 2018 aufmerksam geworden und er bereitete mir sehr viel Spaß. Natürlich ist die Handlung jetzt nicht neu und selbstverständlich in der Nähe von „Ich weiß, was du letzten Sommer getan hast“ angesiedelt aber durch die Location gewinnt er eine Menge hinzu. Partyszenen sind oft in Filmen nicht sonderlich gut gelungen und man kann sie als „gestellt“ entlarven. Dies ist hier völlig anders, denn der Film wurde auf dem echten „X-Jam“ gedreht. Diese Veranstaltung existiert nämlich tatsächlich und „Die letzte Party deines Lebens“ wurde vor Ort, inmitten einer echten Feier gedreht, die alljährlich auf der Halbinsel „Laterna“ zwischen Novigrad und Porec stattfindet. Die Statisten sind somit alles echte Absolventen, die einfach prima mitmachten. Deshalb sieht der Film auch sehr real aus, weil er es eben ist. Daran beteiligt ist auch die fette Tonspur, die mit wummernden Bässen, für die richtige Atmosphäre sorgt, als wenn man mittendrin wäre. Im Film ist es natürlich eine Insel, die man nur mit einer Fähre erreichen kann, um die Fluchtmöglichkeiten einzuschränken. Die Darsteller sind unverbraucht, weshalb sie ihre Rollen meistens glaubwürdig rüberbringen und auch der Kamera gelingen wirklich tolle und atmosphärische Bilder. Die Story ist natürlich Slasher-Einheitsbrei aber sorgt dennoch für Spannung, wenn man dem Genre sowieso positiv zugetan ist. Auch wenn dies alles sehr positiv klingt, ist es dennoch kein Meilenstein, aber wenn man ein Faible dafür besitzt, kann man damit eine Menge Spaß haben. Die Kills sind gut in Szene gesetzt, aber jetzt nicht auf Gore und extremen Blutgehalt ausgelegt, was ich eh bevorzuge und deshalb auch als Pluspunkt anrechne. Gerade der erste Mord ist dramaturgisch und atmosphärisch absolut sehenswert umgesetzt. Ebenso das Rätselraten, wer unter der Maske des Killers steckt, macht Spaß, sofern man die genretypischen Logiklöcher für die Spieldauer ausblenden kann. Für Genrefans, die auch einer kleinen österreichischen Produktion gegenüber keine Vorbehalte besitzen, durchaus eine Empfehlung.