Der Duft der Frauen
Brest schickt seine Charaktere auf eine Odyssee. Eine Irrfahrt mit erlösendem Charakter. Beide Männer suchen nach Frieden, nach Liebe, und doch sind sie mit ihren Problemen alleine. Erst nach und nach wachsen die beiden Männer zusammen, finden heraus, was sie verbindet und werden so etwas wie Freunde, deren Harmonie zum Schluss auf eine harte Probe gestellt wird.
Im filmhistorischen Kontext mag diese Ausgangslage vielleicht nicht neu sein, doch was Brest aus dem Stoff macht, kann man getrost als meisterlich bezeichnen. Szenen wie der Tango-Tanz mit einer Fremden, die Ferrari-Szene, das „Familientreffen“ oder die ausgeklügelt pointierte finale Schlussrede sind nur Sahnehäubchen auf einer genussvoll aufgetischten Sahnetorte, deren Geschmack von pikanter Pistazie ein süßliches Aroma folgen lässt. Brest verliert niemals den Faden, lässt seine Darsteller die gesamte Laufzeit von rund 150 Minuten regelrecht durch die Szenen gleiten und beweist ein unglaubliches Gespür für Timing. Insgesamt ist „Der Duft der Frauen“ einer der besten Filme, die ich bisher sehen durfte. Selten hat mich ein Film dermaßen mitgenommen, und in so vielen Szenen zum Lachen und Weinen gebracht. Hoffnung und Hoffnungslosigkeit lagen nie näher beieinander. Für mich ein zeitloses Meisterwerk, lebensbejahend und erquickend.
10/10