Death House
Bei den ganzen „Slumber“ und „Sorority house“ Massakern, kann man schon ein wenig durcheinanderkommen. „Death House“ wie er hierzulande genannt wird, heißt nämlich im Original „Sorority House Massacre“, gilt aber wiederum als Spin-off von „Slumber Party Massacre“. Miteinander zu tun hat das allerdings alles nichts. Lediglich Roger Corman im Hintergrund und mit Carol Frank eine Frau auf dem Regiestuhl, sind wohl die einzigen Parallelen. Inhaltlich ist dies etwas völlig anderes, wobei es natürlich ein ganz klarer Slasher, mit einem Hang zum Übersinnlichen ist.
Beth kommt neu ins Studentenwohnheim, welches vor Jahren mal eine Villa war, in der eine Familie umgebracht wurde. Schon in der ersten Nacht wird sie von Alpträumen dieses Verbrechens geplagt. Zudem kommt ihr der Ort irgendwie seltsam bekannt vor. Gleichzeitig bricht der Killer aus und hat nur ein Ziel: Das Studentenwohnheim!
„Death House“ macht im Grunde eine Menge richtig aber auch eine Menge falsch. Die Atmosphäre zu Beginn ist äußerst angenehm bedrohlich und die Charaktere sind ebenfalls sympathisch ausgefallen, im Vergleich zu anderen Slashern. Nur ein Beispiel: Als Beth ihren Kommilitoninnen von ihren Ängsten und Alpträumen berichtet, glauben die zwar auch, dass sie einen an der Murmel hat, aber dennoch sind sie dabei nicht ganz sicher und versuchen ihr zu helfen, was im Genre nicht selten anders gehandelt wird. Auch diverse Kameraeinstellungen sind hervorragend und die Einschübe der Alpträume sehr gelungen. Durch die kurze Spieldauer von 75 Minuten, besitzt der Film von 1986 auch ein angenehmes Tempo, wobei es trotzdem ein wenig zu lang dauert, bis der hauptsächliche Slasher-Part beginnt. Gut so, muss man aber leider sagen, weil der Film an dieser Stelle seine größten Schwachpunkte besitzt. Auch hier ein Beispiel: Der Killer hält sich mit beiden Händen am Fensterrahmen fest und versucht sich hochzuziehen. Regisseurin Carol Frank, die auch nur diesen einzigen Film gedreht hat, hält jetzt mit der Kamera auf diesen „Handkampf“ und der zeigt, wie die Mädels den Killer ein wenig Alibi-mäßig und sehr vorsichtig tätscheln, damit dem Darsteller nichts passiert. Das ist einfach miserabel umgesetzt. Auch später erleben wir ähnliche Szenen mit einer Schaufel, mit der der Killer freundlich am Rücken angestupst wird. Das ist einfach wahnsinnig schade, da diese Szenen die komplette Spannung, die zuvor ansehnlich aufgebaut wurde, vernichtet. Wenn sie es aus dieser Position nicht adäquat gefilmt bekommt, hätte man sich einfach für eine andere Perspektive entscheiden müssen.
Trotz dieser großen Mankos ein Genrefilm, den man sich ansehen kann, ohne ihn zu benötigen. Klar, wenn man die Richtung ein wenig erforscht und dabei tiefer gräbt, ist er in jedem Fall interessant, da die Mischung aus „Halloween“ und „Nightmare“ schon auch spaßig geworden ist und zudem es halt recht selten ist, dass im Genre eine Frau auf dem Regiestuhl saß, was gerade in der Charakterzeichnung bemerkenswert und auch filmwissenschaftlich erwähnenswert ist. Wer aber einfach nur mal so einen Slasher schauen will, ist an vielen anderen Stellen besser bedient.