Das Millionenspiel
Bernhard Lotz ist auf der Flucht, drei Killer wollen ihm das Lebenslicht ausblasen. Doch ist Lotz weder ein Krimineller, noch hat er sich mit solchen angelegt. Er ist Kandidat in der Fernsehshow „Das Millionenspiel“ - und die geht schlimmstenfalls bis zum Tode...
Höre ich da jemanden „Running Man“ schreien? Trifft's ganz gut, aber der erschien erst 17 Jahre später. „Das Millionenspiel“ ist eine finstere Zukunftsvision über das Fernsehen, die heutzutage leider schon fast Realität geworden ist. „Big Brother“ und Co. haben zwar noch niemanden umgebracht (höchstens gesellschaftlich

), aber was nicht ist, kann ja noch werden. Die Vermarktung des Krebstodes dieser britischen Ex-Big Brother-Bewohnerin geht schon fast in diese Richtung...
Aber zurück zum Film, der für eine fast 40 Jahre alte deutsche Produktion außerordentlich bissig ausgefallen ist. Was an Drehbuchautor Wolfgang Menge, dem Erfinder von Ekel Alfred liegen könnte. Unterbrochen wird die Show von dubiosen bis zynischen Werbespots, in denen so nette Produkte wie die Anti-Baby-Spritze angepriesen werden. Den schleimigen Moderator gibt Dieter Thomas Heck – und ist eigentlich wie immer (was ihm zu denken geben sollte). Ganz und gar nicht wie immer kommt Dieter Hallervorden als Killer daher: keine Albernheiten, nicht mal ein Grinsen kommt ihm über die Lippen. Im Vergleich zu Arnies Actionkracher hapert es hier natürlich etwas an der Action. Was aber nicht schlimm ist, die gnadenlose 60/70er-Jahre-Optik und das gelungen fiese Finale machen das wett.
8/10 Punkte