AW: Das Konzert
Das Konzert
ist ein französicher Film aus dem Jahre 2009 von dem Regisseur Radu Mihaileanu.
Er handelt von dem Moskauer Bolschoi-Orchester, welches von dem Dirigenten Filipov dirigiert wird. Es wurde aber aufgrund der Tatsache, daß dieses Orchester mit zu vielen Juden besetzt wurde, aufgelöst. Filipov fristet nun ein Dasein als Putzkraft in eben diesem Theater.
Eines Tages fällt ihm eine Einladung des Orchesters zu einem Konzert nach Paris in die Hände. Er nutzt die Gunst der Stunde und will mit seinem alten Ensemble anstelle der aktuellen Besetzung nach Paris und trommelt seine alten Weggefährten zusammen. Jetzt beginnt eine turbulente Zeit. Die Weggefährten sind gefunden, aber die Musikinstrumente müssen her. Zudem ist es überhaupt fraglich, wie die Flugtickets gekauft werden sollen, da die Pariser Theaterleitung die Unkosten nicht im voraus bezahlt.
Endlich in Paris angekommen, gehen die Turbulenzen weiter. Die Stadt erkunden ist den Leuten wichtiger, als sich um die Proben für das Konzert zu kümmern. Letztendlich nimmt alles doch noch ein gutes Ende und das ganze Ensemble nimmt Platz im Theatre du chatelet. Zumindest konnte man mit der Solisten Anne-Marie Jacquet (wunderbar gespielt von Mélanie Laurent, die ich zuvor nur aus Inglourious Basterds kannte und ihr hier nur wenig Beachtung schenkte; mit diesem Film hat sich das aber total geändert) eine prominente Größe gewinnen, die anfangs nicht begeistert war aber als sie hörte, daß Tschaikowski gespielt werden sollte, doch zusagte, hat sie doch ihre ganz persönlich Beziehung zu dieser Musik, die später auch aufgelöst wird.
„Eine Ode an die Macht der Liebe und die Kraft der Musik“ steht auf dem Cover. Und diese Aussage kann man nur vollkommen zustimmen.
Mihaileanu „verknüpft jüdischen Witz mit der rauen politischen Wirklichkeit. Mit sehr viel Selbstironie wird mit Vorurteilen über jüdische Verschrobenheit und Geschäftemacherei, Kommunismus sowie Kapitalismus gespielt“ und schafft dank des phänomenalen Konzertes am Ende, welches rund 14 Minuten dauert einen Brückenschlag zu einer Tragkomödie. Anfangs, genauso wie die Reise nach Paris, nur holprig in Fahrt kommend, entwickelt sich das Konzert zur vollkommenden Harmonie und jemand aus dem Ensemble sieht sich mit der Vergangenheit konfrontiert und kann mit dieser abschließen. Das Konzert ist so phänomenal inszeniert, daß Gänsehaut und feuchte Augen garantiert sind. Für mich mindestens ebenbürtig, wenn gar nicht noch emotional packender, mit dem Finale aus Black Swan.
Besetzt wurde der Film mit mir unbekannten Darstellern, die aber alle herrlich verschroben und liebenswert daherkommen. Nur Laurent war mir ein Begriff.
Ein leider zu Unrecht recht unbekannter Film, der sich aber als absolute Perle entpuppt.
„Ein kleine Meisterwerk und ein Riesenerfolg in Frankreich – ebenso sentimental und romatisch wie aufwühlend und humorvoll“
Dem ist außer ein paar Facts nichts mehr hinzu zu fügen:
-Cesar 2010: Beste Filmmusik, Bester Ton
-Europäischer Filmpreis 2010: Nominierung in der Kategorie Bestes Drehbuch
-Golden Globe 2011: Nominierung in der Kategorie Bester fremdsprachiger Film
Ein großartiger Film, der von mir
4,5/5 Geigen mit Tendenz nach oben erhält