Das Haus der Lady Alquist

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Das Haus der Lady Alquist

Ingrid Bergman! Ein Name, der auf der Zunge zergeht, wenn man sie in „Casablanca“ gesehen hat. Allerdings nicht nur dort. 3-mal war sie für Alfred Hitchcock tätig und in vielen weiteren Rollen konnte man sie ebenfalls bewundern. Den ersten Oscar hat sie allerdings in „Das Haus der Lady Alquist“ abgeräumt. Zwei weitere folgten.

Als Waisenkind hatte es Paula Alquist bereits nicht ganz einfach. Sie wuchs bei ihrer Tante auf, einer berühmten Opernsängerin, die sich wie eine Mutter um sie kümmerte. Eines nachts hört sie im Haus Geräusche und findet nur noch die Leiche ihrer Tante vor. Der Mörder konnte unerkannt fliehen. 10 Jahre später ist die traumatisierte junge Frau wieder glücklich, da sie den Mann ihrer Träume kennengelernt hat. Sie glaubt, dass sie auch ihr Trauma dadurch überwunden hat und zieht in das Haus ihrer Vergangenheit, da ihr Mann gerne in London wohnen möchte. Schon nach kurzer Zeit scheint sie das Haus aber wieder zu belasten. Sie wird vergesslich, verlegt Gegenstände und hört Geräusche, wo keine sind. Oder etwa doch?

1944 drehte George Cukor diesen hervorragenden Psychothriller, mit einer überaus formidablen Besetzung. Neben Ingrid Bergman stehen auch Joseph Cotton und Charles Boyer vor der Kamera und zusätzlich eine junge Angela Lansbury. Das titelgebende Haus ist eine fantastische Kulisse und der Film zieht alle Register, um Paula Alquist in den Wahnsinn zu treiben. Die Spannungsschraube beginnt nach der gelungenen Einführung der Charaktere, sich immer fester zu drehen und man wünscht nur noch, dass die junge Frau da nochmal irgendwie rauskommt. Dazu stimmungsvolle Bilder, Licht und Schattenspiele und wundervoll fotografierte Treppen. Cukor hatte mit Sicherheit vorher Hitchcock gesehen. Nicht nur wegen den Treppen. Ein Glas Milch wird hier auch serviert.

Insgesamt ist „Das Haus der Lady Alquist“ für Thriller-Freunde, die sich gerne mit älteren Filmen beschäftigen, natürlich Pflichtprogramm. Als Freund von Ingrid Bergman kommt man sowieso nicht dran vorbei.
 
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