Das Erstaunliche Leben des Walter Mitty
Walter Mitty ist Verwalter im Foto-Archiv des Life-Magazins und führt ein recht unspektakuläres Leben. Er ist ein Einzelgänger und Tagträumer. Dies äußert sich immer wieder indem er in gewissen Situationen in seine eigene Welt eintaucht und sich den Verlauf dieser Situation anders, spektakulärer vorstellt. Als bekannt wird, dass das Life-Magazin eingestellt werden soll und die letzte Ausgabe kurz bevorsteht, möchte der Vorstand ein einmaliges, ganz besonderes Cover drucken. Genau zu dieser Zeit erreicht Walter Mitty im Archiv eine Fotostrecke des Star-Fotografen Sean O'Connell, der immer wieder Fotos für das Magazin geschossen hat. Dieser empfhielt ausdrücklich Negativ Nr.25 für das bevorstehende Cover zu nutzen, da es sich dabei um das beste Foto dass er je geschossen hat handeln soll. Doch gerade dieses Negativ fehlt, und so macht sich Walter Mitty auf die Suche danach, und tritt plötzlich die Reise seines Lebens an.
Um es gleich klar zu sagen, nach den ersten 20 Minuten war ich erstmal doch ziemlich enttäuscht und ich hatte mich da schon gefragt, was das alles soll. Vor allem diese ganzen kurzen Tagtraumsequenzen in denen Walter mal wieder fantasiert, fand ich einfach zu übertrieben und fast nervig, auch wenn sie optisch recht gut gemacht sind. Komisch, da ich mich im Vorfeld gerade auf diese eigtl. gefreut habe und die Idee recht interessant fand. Doch nach diesen recht seltsamen ersten Minuten, wird der Film nach und nach besser und die Realität nimmt überhand und die Tagträumerei wird weniger, was dem Film sehr gut tut. Auch die Grundmessage kommt dann deutlich zum Vorschein. Nämlich die nächste Tür aufzustoßen und hindurchzugehen, den Gefahren begegnen, das Leben zu spüren. Oder um es direkt aus dem Film heraus zu zitieren
"To see the world, things dangerous to come to, to see behind walls, draw closer, to find each other, and to feel. That is the purpose of life."
So begleitet man anschließend Walter Mitty auf der Suche nach dem besagten Negativ bzw. nach Sean O'Connell und kommt in den Genuss von wunderbaren Landschaftsaufnehmen und sehr charmanten kleinen Momenten. Meist mit passender, schöner Musik unterlegt . Auch der unaufdringliche Humor kommt dabei sehr angenehm rüber. Diese im Grunde ernste Rolle tut Ben Stiller (der im übrigen auch hier die Regie übernahm) richtig gut, denn ich konnte seine Trottelcharakter langsam nicht mehr sehen.
Am Ende bleibt also ein Film, der mich mit einem wohlwollenden Gefühl zurück lässt und mir einige schöne Momente beschert hat. Vielleicht nicht der ganz große Wurf, aber definitiv sehenswert.