Des Weiteren, weil die Filme auch in gewisser Art und Weise als Zeitzeugen funktionieren. In chronologischer Reihenfolge, machte mir die Reihe auch deshalb Spaß, weil es 25 Filme in knapp 60 Jahren waren. Die schaue ich völlig anders. Da bereitete es mir sehr viel Freude, Entwicklungen zu beobachten. Sei es technisch, politisch und auch musikalisch. Bond war auch immer ein Spiegelbild der Entstehungszeit.
Die zeitliche Spannweite von James Bond ist natürlich eine ganz andere Dimension und in keiner Weise mit dem MCU zu vergleichen, auch wenn die Comics und deren Plots auch schon wesentlich älter sind. Beim MCU ist alles wesentlich verdichteter und innerhalb der 13 Jahren kommentiert diese Reihe verschiedene gesellschaftspolitische Strömungen und Trends und ist dabei wesentlich aufnahme- und wandlungsfähiger als die James-Bond-Filme, die erstens wegen ihrer langen Produktionszeit gar nicht so schnell auf aktuelle Themen Bezug nehmen können und zweitens bis heute stark die konservativen Elemente der Reihe pflegen.
Da die Filme des MCU inhaltlich aber stark aufeinander aufbauen und Bezug nehmen auf andere Filme und Charaktere, bietet es sich beim MCU aber in meinen Augen wesentlich mehr an die Filme vollständig und in chronologischer Reihenfolge zu sehen. Bei James Bond macht es kaum einen Unterschied, ob ich ein „Abenteuer“ von ihm überspringe, oder nicht. Ich finde, dass man das gut mit den unterschiedlichen Serien-Dramaturgien vergleichen kann. Während die James-Bond-Reihe mit dem Prinzip einer klassischen Serie mit einem „Fall der Woche“ zu vergleichen ist, wo es charakterlich nur wenig Entwicklung gibt, entspricht die Dramaturgie des MCU einer Serie mit roten Faden, wie es bei Serien wie „Die Sopranos“, „Lost“ etc. der Fall ist.