The Signal
Meine Güte, was hätte hier für ein superber kleiner Streifen entstehen können. The Signal ist ein Konglomerat der gleichen Story von 3 verschiedenen Regisseuren umgesetzt. Dabei bauen aber die drei Episoden unmittelbar aufeinander auf und auch die gleichen Darsteller werden verwendet. Somit entsteht der Eindruck das es sich um einen konventionell gedrehten Film handelt. Leider waren die Herren Regisseure scheinbar von äußerst unterschiedlicher Qualität.
In einer Großstadt bricht am Silvesterabend das Chaos aus. Durch ein Signal, das über TV, Radio und die Telefone übertragen wird verändern sich die Wahrnehmungsfähigkeiten der Menschen und sie werden minütlich agressiver. Das gipfelt darin das sich alle gegenseitig umbringen die von dem Signal getroffen wurden.
Ja, das hört sich in abgewandelter Form ein wenig nach 28 days later an. Davon ist er auch nicht sehr weit entfernt. Zumindest besitzen beide in etwa das gleiche Grundschema und auch die Tatsache das nach orkanartigem Beginn eine Riesenflaute kommt.
Die erste Episode ist absolut klasse. Zu einer Coverversion vom Joy Division Klassiker "Atmosphere", begleiten wir eine Frau in Schwierigkeiten. Sie hat ein Verhältnis und überlegt ob sie sich von ihrem Mann trennen soll. Kurz nachdem sie von ihrer Liebschaft wieder zurück ins traute Heim kehrt, bricht der Teufel los. Panische Menschen fliehen schreiend durchs Haus, verfolgt von einer vormals liebgewonnenen Person. Einer nach dem anderen wird auf den Hausfluren und auf den Straßen abgeschlachtet. Diese Szenen verdienen allerhöchstes Lob. Die Szenerie ist wohltuend düster und in eine wundervolle Endzeitstimmung verpackt. Hier wirkt alles endgültig, trostlos und ohne jegliche Hoffnung. Hinzu kommt das diese Atmosphäre nicht durch Augenzwinkern, Humor, oder Ironie gelockert wird. Hier bahnt sich der Tod erbarmungslos seinen Weg. Tief in den Sessel gedrückt geht es hinab zur zweiten Episode. Das Chaos spielt jetzt ausschließlich in einem Haus in dem auch die Protagonisten des ersten Filmteils landen. Zumindest teilweise. Leider wird die bisherige Dunkelheit nun erhellt. Natürlich ist das Thema noch das gleiche aber die Herangehensweise ist eine völlig andere. Tiefschwarzer britischer Humor steht plötzlich an erster Stelle und wandelt den Plot in eine Satire. Damit habe ich nun gar nicht gerechnet, wodurch dem Autorenteam zwar eine Überraschung geglückt ist, aber leider verläuft diese negativ. Zu weit sind die Kontraste auseinander. Man mag sich im Moment gar nicht mit witzigen Situationen beschäftigen. Zu sehr ist man noch von der ersten Ebene gefangen. Aber auch diese Episode findet ein Ende. In der dritten "Transmission" des Films geht es wieder etwas ernsthafter zur Sache, aber meilenweit an der Genialität des Openers vorbei. Somit ist dieser Teil schlicht und einfach als solide zu bezeichen, ohne Glanzpunkte zu setzen.
Schade, wäre der Film im Konzept der ersten Episode weitergedreht worden hätte ich einen Pflichtkauf mehr im Regal.
Eine endgültige Bewertung ist somit nicht ganz einfach.