crizzero
Filmvisionaer
Zuletzt bearbeitet:
Meiner Meinung nach schon. Da ich mit 10ern extrem geize, gebe ich eine sehr gute 9/10.Aber obgleich er einen der besten Schauspieler unserer Zeit ins vorderste Rampenlicht schiebt, kommt am Ende längst kein Meisterwerk heraus.
Nachdem ich den Film gesehen hatte, war mir klar, an welcher Person sich Scorsese orientierte, als er Taxi Driver erschuf und realisierte. Der reale Sam Bicke war definitiv das Vorbild für Travis Bickle und die frapante Namensähnlichkeit kein Zufall. Da stecken soviel Elemente des Vorbildes im Psychogramm des Travis Bickle, daß ich nach dem Film völlig perplex vor meinem TV hockte, geraume Zeit über das Gesehene nachdachte und sogar diverse Elemente aus Taxi Driver nun aus völlig anderer Warte sah. Was keinem der beiden Filme aber im geringsten schadete.
Genau das ist es, was uns beide unterscheidet und derartige Filme anders empfinden läßt. Ich bin definitiv ein Kind der 70er und habe diese Zeit bis in meine Genmasse verinnerlicht, weshalb ich mit neueren Produktionen immer weniger anfangen kann. Was vor allem für hektisch geschnittene Actioner gilt, die außer Kopfweh bei mir kaum Reaktionen hervorrufen. Du bist ein Kind unserer heutigen Zeit und hast völlig andere Herangehensweisen wie ich. Kann ich auch gut nachvollziehen. Ich stamme aus einer Generation, in der es noch kein MTV oder VIVA gab. Denn genau diese dort abgespielten Musikclips waren es, die auch die Machart von Filmen maßgeblich beeinflußten. Für den einen wurden sie somit zugänglicher, während sie sich für den anderen entfremdeten. Hierzu könnte man eine komplette Diskussion oder Analyse durchführen, zu der mit allerdings aktuell die Zeit fehlt....liegt aber wohl auch an meinen eher neuzeitlichen Sehgewohnheiten...
Genau das ist es, was uns beide unterscheidet und derartige Filme anders empfinden läßt. Ich bin definitiv ein Kind der 70er und habe diese Zeit bis in meine Genmasse verinnerlicht, weshalb ich mit neueren Produktionen immer weniger anfangen kann. Was vor allem für hektisch geschnittene Actioner gilt, die außer Kopfweh bei mir kaum Reaktionen hervorrufen. Du bist ein Kind unserer heutigen Zeit und hast völlig andere Herangehensweisen wie ich.
Weiß eigentlich jemand was über den Regisseur Niels Mueller? Der hat ja anscheinend nur diesen einen Film gemacht oder sehe ich das falsch?
Überrascht mich nach diesem Film auch, aber viel gibt es von ihm tatsächlich nicht zu berichten. Eine Folge einer TV-Serie und dann (ungenannt) als Regisseur für einige Nachdrehs zu "The Flock". Aber sieh selbst. Hoffe wirklich, daß da noch einmal etwas nachkommt. Andererseits drängt sich bei mir nun die Frage auf, ob er am Ende nicht gar nur den Strohmann für jemand abgab - eventuell für Penn selbst? Aus welchen Gründen auch immer.Hmm, sehe ich scheinbar richtig. Ein offensichtlich unbeschriebenes Blatt. Mal sehen, ob jemals noch etwas von diesem Regisseur zu hören ist...
Andererseits drängt sich bei mir nun die Frage auf, ob er am Ende nicht gar nur den Strohmann für jemand abgab - eventuell für Penn selbst?
Nun ja, wenn ein Regisseur vorher und nachher keinerlei auch nur annähernd prägnante Spuren hinterließ, dafür aber mit seiner einzigen "richtigen" Arbeit gleich einen derart beeindruckenden Film hinterläßt, beginne ich mir Fragen zu stellen. Einen Traumstart, quasi aus dem Nichts, hat man gelegentlich schon erlebt. Dann folgten aber meist hinterher auch Filme, die den Traumstart untermauerten. Da kam aber bei Herrn Mueller nichts nach. Vor allem ist für mich bezeichnend, daß er hinterher als Regisseur nur für kleine Nachdrehs für "The Flock" zuständig war - und dies im Abspann nicht einmal erwähnt wurde. Das ist dann doch reichlich wenig, wenn jemand zuvor einen derartigen Film abgeliefert hat, sollte da eigentlich was anderes hinterherkommen. Deshalb meine Überlegung, woran das liegen könnte. Wäre ja nicht das erste Mal in der Filmgeschichte, daß ein Regisseur für einen Film angegeben wird, für den er wohl nicht verantwortlich war. Das wohl bekannteste Beispiel ist Tobe Hooper mit "Poltergeist". Der hat vorher Filme wie das Original-TCM gedreht und nach Poltergeist kam auch nur wenig, das seine Qualitäten als Filmmacher wirklich untermauert hätten. Der komplette Drehstil, die Erzählweise, der Aufbau, die Darstellung der Familie von "Poltergeist" und so vieles mehr waren eher typiosch für den Produzenten des Films: Steven Spielberg. Dieser hatte aber im selben Jahr mit "E.T." bereits einen A-Film in Rennen und durfte seinerzeit aus diversen Gründen keinen weiteren Film aus der Oberliga im Kino starten. Bis heute sind die Gerüchte nicht verstummt, daß "Poltergeist" ein Spielberg-Film ist und Tobe Hooper lediglich als Strohmann fungierte. Ähnliches könnte ich mit bei "Attentat..." auch vorstellen. Habe aber keine Ahnung, welche Gründe da dahinterstecken könnten. Wie gesagt, nur eine Überlegung von mir.Wie kommst du denn darauf?
Sean Penn ist wohl einer der größten Charaktermimen seiner Generation
In manchen Szenen (u.a. das Telefonat mit seiner Ex-Frau) ließen den Blick tatsächlich vom Bildschirm wegwandern, zu sehr hat mich das kaputte Seelenleben und die Nach-außen-Kehrung des selbigen durch Penn ergriffen.
...
Hauptdarsteller Sean Penn spielt hier Sam Bicke, einen verzweifelten Amerikaner, der nach etlichen privaten Rückschlägen, welche er auf sozialpolitische Missstände seiner Zeit zurückführt, eine entscheidende Veränderung herbeiführen will. Egal wie und mit welchen Mitteln.
...
7/10
Schön beschrieben. Ich denke, da sind wir uns einig.