Utz
Der Baron von Utz (Armin Mueller-Stahl) ist seit Kindesbeinen leidenschaftlicher Sammler von Meissener Figuren-Porzellan und hegt seine wertvollen Schätze ausgerechnet im kommunistischen Prag. Nach seinem Tod fehlt dann von der Sammlung jede Spur und der New Yorker Kunsthändler Marius Fisher (Peter Rieger) begibt sich auf die Suche...
Leidenschaftlicher Sammler? Wieso klingelt es da bei mir? Keine Ahnung aber ein Film mit Mueller-Stahl ist sowieso immer ein Ereignis. Er spielt diesen etwas kauzigen - eben typisch Sammler - alten Herren, der auch eine Vorliebe zu divenhaften Damen pflegt, in gewohnt bravouröser Manier. Doch Utz ist nicht die einzige skurille Figur in diesem Film und so entspannt sich nach und nach durch diverse Rückblenden ein recht interessantes Panoptikum, das jedoch in meinen Augen am Ende eine große Portion an Flair wieder einbüßt, weil eben dieses zu konsequent ist. Auch sind so manche Rückblenden nicht unbedingt treffend plaziert oder gar unnötig.
Doch die kleinen Mängel der Inszenierung von George Sluizer machen die Darsteller wieder wett, allen voran Brenda Fricker als Haushälterin Marta und Paul Schofield als Utz' Freund.
Eine schöne. liebenswerte Geschichte, deren Wert man als Sammler von was auch immer durchaus zu schätzen weiß.
7/10