AW: Liebe braucht keine Ferien
Eine sehr treffende und gelungene Kritik, aber dennoch kann ich mich deiner Bewertung des Films überhaupt nicht anschließen.
Auch wenn die Geschichten im Genre der romanischen Komödien von jeher nicht vor Innovation, Unvorhersehbarkeit und Einflussreichtum strotzen, entdecke ich in diesem Genre zwischenzeitlich immer wieder schöne Filmperlen, die mehr bieten als nur eine erzählte Geschichte. Diese Filme vermittelt mit ihrem Charme, ihren enthusiastischen Schauspielern, ihren Dialogen und kleinen Details eine fröhliche Stimmung und lockere Atmosphäre und sind hervorragend dazu geeignet den Alltag zu vergessen. Dieser intendierte und gelungener Eskapismus muss auch einfach einmal gelobt werden.
Dass diese Liebesmärchen häufig an ein paar Stellen zu dick auftragen (Die Reaktionen der Kinder von Jude Law auf Cameron Diaz als Extrembeispiel) und häufig ein utopisches Bild von Liebe vermittelt, mag ich diesem Film verzeihen, da die Schauspieler ihren jeweiligen Situation einfach zu überzeugen wissen. Jude Law wandelt ein wenig auf den Spuren von
Cary Grant, Cameron Diaz gibt eine weitere sympathische Variation ihres oft gespielten, aber nicht minder interessanten, Frauencharakters, Kate Winslet darf sich entspannt zurücklehnen mit einem so komplizierten Frauencharakter und Jack Black hält sie dieses Mal dezent zurück und lässt nur an wenigen Stellen seinen wahren Charakter erahnen.
Die Handlung des Films wird durch das Kapitel über Eli Wallach als alternder Hollywood-Drehbuchautor gelungen erweitert und bietet zu den Themen Realitätsflucht und nicht erwiderte Liebe ein schönes Nebenmotiv des Films, sodass die primäre Form der Liebe nicht das einzige Grundlage des Films bleibt.