Cannibal Diner
In
Cannibal Diner geht es um Nachwuchsmodel Kati, die sich mit anderen Modelfreundinnen und ihrer kleinen Schwester im Wald zum Campen treffen will. Dieses kommt aber natürlich gar nicht erst zustande, da die titelgebenden Kannibalen nicht lange auf sich warten lassen...
Frank W. Montag versucht mit seinem zweiten Spielfilm nochmal den Backwood-Slasher neu zu beleben. Dies hat er mit seinem Erstling
Slasher zwar auch schon versucht, doch ist
Cannibal Diner weitaus professioneller und gekonnter in Szene gesetzt.
Montag setzt in diesem Film voll und ganz aufs Visuelle und weiß seine Schauspielerinnen immer ins rechte Licht zu rücken. Auch die Kameraarbeit ist sehr gut gelungen und fängt einige richtig coole Shots ein.
Der Film läuft zwar komplett nach Schema F ab und es wird keine Zutat des Slasher-Genres ausgelassen. Doch in dieser Konsequenz liegt auch Montags Stärke, da er direkt ins Geschehen geht und sich erst gar nicht mit irgendeiner Charakterzeichnung aufhält.
Mit einer alten verlassenen Färberei hat man auch ein stimmungsvolles Setting geschaffen, in der die zweite Hälfte des Films fast ausschließlich spielt.
Man muss sich aber leider auch auf diverse Logiklöcher gefasst machen und auch einige Dialogpassagen sind nicht gerade rühmlich, doch ist man gewillt bei dieser Art Film darüber hinweg zu sehen. Hauptsache die Darstellerinnen sind nur knapp bekleidet und sehen top aus.
Großes Lob muss man hier aber auch Hauptdarstellerin Alexandra Lesch zusprechen, welche schon einiges Talent als deutsche Scream-Queen zu Tage legt.
Schade fand ich, das sich Montag, wahrscheinlich zugunsten einer größeren Kinoauswertung und Massentauglichkeit, bezüglich der gezeigten Gewalt sehr zurückgenommen hat. Wollte zwar keine ausufernden Gewaltexzesse wie in
Slasher sehen, doch einen Gang höher hätte man ruhig schalten können.
Ich finde man sollte diesem Backwood-Slasher mit einem Hauch Found-Footage-Horror (inklusive Hommage an
Blutgericht in Texas) aus deutschen Landen eine Chance geben. Wer sich mit "Blut und Titten" zufrieden gibt und einige Abstriche in der Dramaturgie in Kauf nehmen kann sollte hier trotzdem auf seine Kosten kommen.
Der Respekt gebührt den Filmemachern, die viel Mut mit diesem Projekt gezeigt haben, der aber glücklicherweise auch mit diversen Publikumspreisen von einigen Film-Festivals belohnt wurde.
Ok, ich gebe aber auch zu, das ich vielleicht etwas voreingenommen rezessiert habe, weil ich Regisseur, Drehbuchautor und Hauptdarstellerin kennengelernt habe, diese durchweg sympathisch waren und sich vorallem auch sehr enthusiastisch für dieses Projekt aussprachen.
Von mir gibt es
6 / 10 Punkte.