SeaQuest DSV/2032

TaiFei

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Habe mal eine etwas ältere Serie hervorgekramt, die ich nach langer Zeit, dieses Jahr mal wieder gesichtet habe.

Steven Spielberg, der diese Serie produzierte wollte hier eine Art Enterprise unter Wasser kreieren, was ihm nur leidlich gelungen ist. Nach vielen Kontroversen wurde die Serie nach der dritte Halbstaffel leider eingestellt. Im allgemeinen wird die erste Staffel noch am besten bewertet, während die dritte Staffel, bedingt durch den Weggang von Scheider sehr schlecht bewertet wird.

Ich kann mich dieser Bewertung von Seaquest nicht anschließen. Tatsächlich finde ich die dritte Halbstaffel sogar am Besten. Die zweite Staffel stellt für mich den Tiefpunkt der Serie dar. Diese kontroverse Betrachtung möchte ich auch gerne begründen.

Zuerst sollte ich feststellen, dass ich bei der Erstsichtung der Serie in den Neunzigern selber bereits die Teenager-Periode deutlich hinter mir hatte. Daher hatte ich gegen düstere Handlungsstränge nichts einzuwenden, zumal man in den 80ern ja auch mit Cyberpunk aufgewachsen ist, was da sicher eine andere Sichtweise ermöglicht.

Das Grundproblem bei Seaquest war imho, die fehlende Etablierung des eigenen Universums. Die Neunziger brachten etliche SF-Serien hervor, was man wohl dem Erfolg von TNG zu schreiben kann. Jedoch gibt es einen entscheidenden Unterschied. Das Star Trek-Universum war beim Erscheinen von TNG im wesentlich bekannt. Jede andere Serie musste sich daran messen lassen, in wie weit es ihr gelang, selber ein eigenes Universum zu kreieren. Bab-5 gelang das sehr gut, Seaquest praktisch gar nicht.

Staffel 1:
Die Ähnlichkeiten bei der Crewzusammenstellung zu TNG sind leider doch offensichtlich. Immerhin gab es jedoch auch genug Unterscheidungen um hier zu punkten. Die Episoden sind eher realitätsnah wenn man mal von einigen Ausrutschern absieht, welche allerdings auch gleich sehr negativ auffallen (Bsp. Geisterschiff). Vieles blieb völlig unklar oder widersprach sich. So gab es zwar einzelne Länder aber scheinbar auch verschiedene Allianzen/Koalitionen. Deren Beziehungen untereinander wurden praktisch nicht erklärt. Die Rolle der UEO war auch etwas diffus. Zwar eher als eine UNO-Nachfolge-Organisation eingeführt, blieb die Rolle des militärischen Apparates in der Hierarchie völlig unklar. Aus einigen Folgen ging hervor, dass es einige ökologische und ökonomische Probleme gab und gibt. Jedoch wurden soziale Umwälzungen praktisch nicht erwähnt. Da etliche Nahrungsmittel inzwischen Luxusartikel wurden, hätte da zumindest ein Querverweis erfolgen müssen. Allein schon die Notwendigkeit, die Ozeane nun intensiv zu erschließen, wurde kaum begründet.
Fazit: Leider verschenkt man bereits in der ersten Staffel Potenzial. Das Seaquest-Universum bleibt wenig fassbar wenn auch viele Episoden recht gelungen sind.

Staffel 2:
Da es offenbar überhaupt keine Arc-Ausarbeitung zur Serie gab, wurde nun das Konzept umgeworfen. Die Crew wurde umgestellt, was sowohl positive als auch negative Effekte hatte. Ich persönlich fand die GELF-Storyline, welche zu Beginn eingeführt wurde, sehr interessant. Hier hätte am etliche ethische Konflikte abarbeiten können. Man hätte damit auch einen Ansatzpunkt zur Ausarbeitung des Seaquest-Universums gehabt. Leider wurde die Linie nur rudimentär verfolgt. Völlig verschenkt wurde dann das erneute Auftauchen der Aufstandsanführerin. Diese Staffel wirkt sehr unausgewogen. Einige Folgen sind recht realitätsnah welche mir auch am besten gefielen. Viele Folgen drifteten jedoch in Mysterie oder gar ins Phantastische ab. Die Alien-Story um den „Asylanten“ auf der Erde, welche dann dass Finale nach sich zog, stellt meiner Meinung nach den absoluten Tiefpunkt dar. Aber auch andere Folgen, wie Atlantis oder der Athene-Tempel fallen mir als Tiefpunkte ein.
Fazit: Statt das Seaquest-Universum nun mal endlich etwas auszubauen, blieb man bei oberflächlichen Belanglosigkeiten. Zur Erde dieser Epoche kann man keinen Bezug aufbauen. Charakterentwicklungen sind, bedingt durch Crew-Wechsel, nur wenigen Personen vorbehalten und selbst diese eher marginal.

Staffel 3:
Tja nach dem Ende der 2. Staffel hatte man keine wirklich gute Ausgangssituation. Die Rückführung des Schiffes und eines Teils der Crew war ein absoluter Witz. Dies und Oliver Hudson lasteten hier doch recht schwer auf dieser Staffel. Bei genauerer Betrachtung jedoch, mal die Rückführung außer Acht gelassen, stieg die Quali hier jedoch deutlich an. Allein schon die Pilotfolge brachte zum ersten Mal eine richtige Exposition. Zwar war diese noch recht einfach gehalten, da man den Off-Kommentar nicht unendlich ausdehnen konnte, aber bisher gab es nichts Vergleichbares. Innerhalb der dreizehn Folgen gab es sogar deutlich mehr Charakterentwicklung als je zuvor. Lt. Broody stirbt onscreen, Henderson gerät in Gefangenschaft, was auch spätere Folgen beeinflusst, Piccolo erkennt seine Legasthenie und bewirbt sich um ein Offizierspatient, Lucas tritt ebenfalls in die Marine ein und muss sich nun neuen Herausforderungen stellen usw. usf.. Selbst Bridger bekommt neue Facetten obwohl er nur Gastauftritte hatte. Zu guter Letzt ist bei genauerer Betrachtung Oliver Hudson auch gar kein Arschloch. Er hat einen anderen Führungsstil, sicher, aber er ist auch Mentor für Piccolo und Lucas. Sogar Dagwood und anderen GELFs wird hier teilweise eine Plattform geboten und Lt. Fredericks bekommt als neuer Charakter eine komplette Charakterfolge.
Fazit: Mal von der Kuba-Folge abgesehen, ist diese Halbstaffel wohl das Komplexeste und Beste was Seaquest hervorgebracht hat. Reibungspunkte zwischen Hauptdarstellern und deren Entwicklung sind reichlich vorhanden. Das Seaquest-Universum erhält langsam Substanz und wird greifbarer. Wir erfahren mehr über Machtblöcke und selbst die UEO bekommt einen differenzierten Backround durch die GELF-Experimente. Leider ging den Produzenten wohl der Atem aus, auch wenn die neue Richtung gutes Potenzial für Erwachsenen-SF gehabt hätte. Aber das war wohl die falsche Zielgruppe.
 

Firefly

Filmvisionaer
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Finde es absolut zum kotzen, dass Staffel 3 noch immer nicht auf DVD erschienen ist :motz::motz:

Aber Seaquest war geil, Darwin hat genervt, aber Staffel 3 war geil :rock:
Das Problem war auch, man konnte sich nie entscheiden, war es eine Actionserie, mal Forschung und endloses Blabla,..

Der Pilot war super, aber die darauffolgenden wissenschaftlichen Folgen nur mehr durchschnitt.
Seaquest war am besten in den Actionfolgen, siehe auch Staffel 3, nur war es da leider schon zu spät für die Serie
 

Tarantino1980

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Ich habe die Serie damals auch sehr gerne gesehen! Daher kann ich den tollen Ausführungen von TaiFei nur anschließen. Ich denke das Hauptproblem der Serie war, dass es damals kaum eine Zielgruppe für diese Art von Serie gab. Zu diesem Zeitpunkt war es absolut üblich das Serien nur einen sehr losen roten Faden besaßen, man zwar Charakterentwicklungen im Verlauf bemerkte, aber selten die Story kontinuirlich sich aufgebaut hat. So eine Serie wie z.B. Star Trek DS9 war da eher seltener, aber auch da fing es erst zu Mitte der Serie an, das man Handlungstränge eingeführt hat die aufeinander aufbauen. Bei Star Trek TNG gab es dies natürlich auch, aber auch hier war es meistens auf die üblichen "Mehrteilerepisoden" beschränkt. Aber genau sowas hätte SeaQuest benötigt. Ich würde mal behaupten, hätte man SeaQuest genauso ein Serienuniversium spendiert wie es z.B. später bei Stargate SG-1 der Fall wäre, es hätte eine richtig gute und erfolgreiche Serie werden können die über mehrere Staffeln hinweg ihr Niveau noch deutlich steigern hätte können. Die Grundidee war super und hätte definitiv potential gehabt ein guter Genre Vertreter zu werden. Aber man hat leider zu häufig versucht sich mit dem damaligen "Platzhirsch" Star Trek zu messen und sowag konnte natürlich nicht klappen, da das Star Trek Universum bereits zu diesem Zeitpunkt sehr komplex war. Es gab nicht nur drei TV Serien - zumindest aus US Sicht waren die Serien TNG und DS9 da bereits schon etabliert und die alte TOS war da eh schon über jeden Zweifel erhaben, nein es gab auch bereits schon mehrere Kinofilme. Gegen so einen "Gegner" als neue Serie anzukommen die als einziges Zugpferd zu Anfang einen Namen wie Steven Spielberg und Roy Scheider zu bieten hatte, war natürlich mehr als fragwürdig ob sowas von Erfolg hätte sein können. Dann kommt natürlich noch dazu das man genau diesen mächtigen Gegner auch als direkte Konkurzen hatte, da sowohl TNG als auch DS9 zu dem Zeitpunkt ja aktuell laufende Serien waren und somit die Sterne nicht sehr günstig standen für eine Serie die zu Anfang ohne ein bereits existierendes Serienuniversum und spannende Weltraumschlaten auskommen musste.

Wie von TaiFei schon erwähnt wurde muss eine solche Serie, die eben auf kein bereits existierendes Serien Universum zurückgreifen kann, dieses erst einmal aufbauen. Aber genau dieses Potential hätte die Serie gehabt. Man kann auch eine SciFi Serie machen ohne Weltraum, der Ozean hätte mit Sicherheit auch genügend Potential gehabt. Für das Serienuniversum hätte man aber auch viel mehr auf die politische und die restliche Welt auf dem Festland eingehen müssen. Was ich damit sagen will ist das man das große Ganze hätte öfter im Zusammenhang mit der Crew der SeaQuest hätte zeigen und erklären müssen. Bei Stargate SG-1 wurde das natürlich auch nicht in den ersten Staffeln getan, aber je länger die Serie lief, desto häufiger gab es auch "Erdenfolgen" die aber genauso wichtig waren wie die auf fremden Planeten. Aber leider gab es für SeaQuest damals offenbar keine Fanbase bzw. war sie zu klein um den kommerziellen Erfolg zu sichern.

Aber ein gewisser Peter DeLuise konnte sich ja dann hinter der Kamera, sowohl als Drehbuchautor, als Regisseur und als Produzent bei Stargate austoben ;). Ich bin mir sicher das er einige Ideen aus seiner SeaQuest Zeit dann hier später umsetzen konnte ;).
 
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Firefly

Filmvisionaer
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Nachdem wir noch immer wie gespannt auf eine VÖ von staffel 3 warten gibt es mal stumm ne VÖ einer Komplttbox mit allen 3 Staffeln.
Könnt kotzen. Muss ich jetzt doppelt kaufen.
 

Noeval

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Wann denn? Oder schon erhältlich? Ein Link wäre natürlich hilfreich. ;)
 
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