Die Lincoln Verschwörung

Die wilde 13

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AW: Die Lincoln Verschwörung

Die Lincoln Verschwörung

April 1865, nach dem Mord an US Präsident Abraham Lincoln wird neben den Rädelsführern des Verbrechens auch die Witwe Mary Surratt (Robin Wright), Inhaberin der Pension, in der die Planung der Tat erfolgte, verhaftet und vor ein Militärgericht verfrachtet. Gegen seine Überzeugung übernimmt der junge Anwalt Fredderick Aiken (James McAvoy) ihre Verteidigung...

Regisseur Robert Redford liefert hier wieder ein leises aber präzises Glanzstück über die Missstände in seiner Heimat ab. Auch wenn er hier tief in der (wahren) Historie Amerikas kramt, sind die Parallelen zu 9/11, Guantanamo und Bin Laden nicht zu übersehen. Damals wie heute sind die Mächtigen des Staates dazu bereit, Gesetze und Verfassung zu ignorieren oder sogar diese zu brechen, um Rache üben zu können und das natürlich im Namen des Volkes. Vorverurteilungen sind an der Tagesordnung, die Frage nach Schuld oder Unschuld stellt sich erst im nachhinein, wenn überhaupt. Hauptsache, man kann dem Volk - und sich selbst - einen Täter präsentieren.

Unterstützt wird Redford von einem außerordentlichen Ensemble, das bis in die Nebenrollen wunderbar agiert. Kevin Kline als die treibende Kraft in Person des Kriegsministers Edwin Stanton ist ungewohnt unsympathisch und fies aber nichtsdestotrotz darin richtig gut. Tom Wilkinson als Aikens Mentor ist präsent und überzeugend wie immer. Auch Robin Wright verleiht ihrer Figur eine wohldosierte Mischung aus Stolz und Verzweiflung und James McAvoy gelingt die Wandlung des zunächst recht arroganten Nordstaatenschnösels zum skeptischen Kritiker der offensichtlichen Rechtsbeugung zu jeder Minute. Da es auch an Ausstattung, Dialoge und Kameraführung nichts ausszusetzen gibt, gelingt hier Robert Redford ein sowohl kritischer als auch ein sehr schön anzusehender Film über ein Amerika, das sich selbst immer als so perfekt und Vorbildhaft sieht. Das dem nicht so ist, beweist dieses (Gerichts)Drama mit jeder Szene.

8,5/10
 
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