My Dear Killer

deadlyfriend

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My Dear Killer


Schon beim Einlegen der DVD fühlt man sich wie zu Hause. Verspielt instrumentierter hypnotischer Kindergesang und nach kurzer Zeit hört man eine Säge und die Schreie einer Frau.

Dies beschreibt Tonino Valerii`s Beitrag zum Giallo auch schon ziemlich gut, da es die Grundstimmung wiederspiegelt. Der Film ist sehr ruhig inszeniert aber manchmal zückt er auch die Brachialgewalt. Die von 1971 wohlgemerkt und nicht die von "Saw XII".
George Hilton spielt hier einen ermittelnden Polizisten, der recht schnell 2 Leichen als Rätsel geboten bekommt aber wie so oft im Genre, in der Vergangenheit wildern muss, um langsam auf die Fährte des Serienkillers zu kommen. Dieser versucht allerdings mit jeder Bluttat seine Spuren zu verwischen. Dies macht die Ermittlungen nicht gerade einfacher aber er bezieht seine Hinweise trotzdem aus einem bereits zu den Akten gelegten Fall.
Der Plot mag manchmal zwar etwas wirr erscheinen, allerdings kann man ihm trotzdem sehr gut folgen, wenn man konzentriert bei der Sache bleibt. Dies fällt dennoch manchmal schwer, da er äußerst gut inszeniert ist, einige schöne Kamerafahrten aufweist und Ennio Morricone abermals einen fantastischen Score komponiert hat, wodurch man manchmal in den Film gesogen wird. Trotzdem bleibt die Suche nach dem Mörder immer spannend und der Film wechselt von traditionellem Giallo mit schwarzen Handschuhen, auch einige Male in bester Poirot-Manier ins klassische Krimi-Fach. Natürlich ist der Film am ehesten für Genre-Liebhaber geeignet, aber auch Anfänger könnten damit durchaus warm werden. Obwohl der Film oftmals nur sehr mittelmäßig in den Kritiken wegkommt, mag ich ihn unheimlich gerne und kann die Bewertungen auch nicht immer nachvollziehen. Der Sleaze-Faktor ist zwar ziemlich zurückgefahren, aber dafür bietet er unheimlich viele Schauwerte und eine interessante Story, die in der eigenen Vorstellungskraft noch einiges an Härte gewinnt.

Deshalb bin ich mit "My Dear Killer" rundherum zufrieden und ordne ihn bei mir persönlich recht weit oben im Genre ein.
 

Tarantino1980

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AW: My Dear Killer

Na das klingt ja alles sehr interessant. Ich werde mich hier zu Wort melden, sobald ich den Film in der Sammlung habe und natürlich gesichtet habe ;).
 

Tarantino1980

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Na das klingt ja alles sehr interessant. Ich werde mich hier zu Wort melden, sobald ich den Film in der Sammlung habe und natürlich gesichtet habe ;).

In die Sammlung hatte ich ihn recht schnell aufgenommen, nach diesen lobenden und interessanten Worten von Dir deadly, aber jetzt war auch endlich mal die Zeit reif ihn mir anzusehen und eins vorweg ich bin wirklich sehr begegeistert von dem Film!

Schon beim Einlegen der DVD fühlt man sich wie zu Hause. Verspielt instrumentierter hypnotischer Kindergesang und nach kurzer Zeit hört man eine Säge und die Schreie einer Frau.

Das ist wirklich perfekt umschrieben :hoch:. Als ich das DVD Menü sah bzw. hörte bekam ich gleich noch mehr lust auf den Film!

Dies beschreibt Tonino Valerii`s Beitrag zum Giallo auch schon ziemlich gut, da es die Grundstimmung wiederspiegelt. Der Film ist sehr ruhig inszeniert aber manchmal zückt er auch die Brachialgewalt.

Ich fand Valerii´s Art sehr gut. Der Film ist zum einen sehr ruhig inzeiniert aber auch super spannend. Generell haben mir seine Kamerafahrten sehr gefallen. Er hat es wirklich geschafft alles sehr natürlich aussehen zu lassen.


George Hilton spielt hier einen ermittelnden Polizisten...

Was ich auch einmal sehr erffrischend fand. Ich habe nun schon ein paar Gialli mit ihm gesehen aber ich kann mich gerade spontan an keinen erinnern indem er mal Polizist war. War auch mal eine schöne Abwechslung und er hat seinen Job wirklich sehr gut gemacht. Wäre hier noch Edwige Fenech mit an Bord gewesen, wäre es einfach nur perfekt gewesen :D. Es war auch glaube ich der erste Giallo für indem man die Geschehnisse eher komplett aus der Sicht der Polizei sieht. Üblicherweise gibt es ja immer noch einen Augenzeugen/in bzw. andere Personen die dann die Ermittlungen parallel und/oder mit der Polizei gemeinsam aufnehmen. Fand ich auch mal recht interessant das Thema so anzugehen.

Der Plot mag manchmal zwar etwas wirr erscheinen, allerdings kann man ihm trotzdem sehr gut folgen, wenn man konzentriert bei der Sache bleibt. Dies fällt dennoch manchmal schwer, da er äußerst gut inszeniert ist, einige schöne Kamerafahrten aufweist und Ennio Morricone abermals einen fantastischen Score komponiert hat, wodurch man manchmal in den Film gesogen wird.

Als wirr habe ich ihn jetzt nicht empfunden, ganz im Gegenteil die Story fand ich sehr gut. Aber ich weiß jetzt nach der Sichtung was du meinst mit "konzentriert bei der Sache bleiben". Der Score von Morricone ist in der Tat wieder sehr genial und es gibt so manche schöne Kamerafahrt die einfach nur Lust auf mehr macht. Generell fand ich den leicht dreckigen Look des Filmes auch gut. Man bekommt hier eher wenig Schauwerte in Form von phänomenalen Sets oder Schauplätzen geboten, es ist eher ein alltägliches Szenario, wodurch das ganze aber auch sehr real rüberkommt. Zum Beispiel das Polizeirevier fand ich sehr nüchtern in Szene gesetzt, also nicht wie z.B. in amerikanischen Streifen aus dieser Zeit, in denen man wild umherlaufenden Polizisten sieht. Da hat Valerii wirklich sehr gut dran getan, es ruhiger zu inzenieren!

Trotzdem bleibt die Suche nach dem Mörder immer spannend und der Film wechselt von traditionellem Giallo mit schwarzen Handschuhen, auch einige Male in bester Poirot-Manier ins klassische Krimi-Fach.


Die gesamte Ermittlung empfand ich auch als sehr spannend und es ist wirklich eine schöne Mischung aus Giallo und Krimi. Gerade das Ende mit seiner eher klassichen Krimi Auflösung erinnerte sehr an eine Columbo Folge, was ich jetzt in keinster Weise als negative empfinde. Es war mal eine schöne Abwechslung da in vielen Gialli der Mörder ja eher auf frischer Tat ertappt wird und auch eher dann das zeitliche segnet :D
 
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