Black Robe - Am Fluß der Irokesen
Anno Domini 1634 in den unendlichen kanadischen Weiten, die damals noch Neufrankreich hießen. Der junge Jesuitenpater LaFourge (Lothaire Bluteau) soll mit Hilfe einiger Indianer vom Stamm der Agonkins und dem jungen Daniel (Aden Young) die weit entfernte Huronenmission aufsuchen, um dort die Bekehrung der "Wilden" fortzusetzen. Zweifel und Hoffnungen, Ängste und Mythen sowie die Irokesen begleiten sie auf dem beschwerlichen Weg...
Dem Australier Bruce Beresford gelang mit
Black Robe ein Film, der von der ersten Sekunde in das Leben der damaligen Siedler und Indianer eintaucht. Getragen von einem wunderschönen Score bekommt man Bilder zu sehen, die man nie wieder vergisst. Austattung, Darsteller (hier sei noch Sandrine Holt als Annuka besonders erwähnt), Schnitt und Locations sind perfekt aufeinander abgestimmt so das man sich komplett in die tragische und teilweise recht brutale Geschichte verlieren kann.
Wie die Natur selber, die so wunderschön und doch im nächsten Moment so erbarmungslos sein kann, so ist auch das Leben und vor allem der Glaube der verschiedenen Indianerstämme geprägt von diesen Gegensätzen. Dieser Respekt vor der Natur und deren Gesetze offenbart sich dem Zuschauer ohne das der christliche Glaube oder die sogenannte Zivilisation an sich lächerlich gemacht wird. Andersherum funktioniert es genauso. Beide Lebensweisen stehen gleichberechtigt und ohne erhobenen Zeigefinger nebeneinander und das macht
Black Robe so wertvoll und sehenswert. Das beide aber kaum neben- oder gar miteinander existieren können, hat uns die (Welt)Geschichte leider gelehrt.
Black Robe, nach einem Roman von Brian Moore, der auch das Drehbuch verfasste, ist ein Film, der in seiner Art doch ziemlich einzigartig ist. Eine Mischung aus
Mission und
Der mit dem Wolf tanzt und doch völlig eigenständig. Daher ist es eine Schande, das dieser Film nur in Australien und der USA auf DVD veröffentlicht wurde. Ich gäbe was drum, dieses Meisterwerk anstatt auf meiner abgenudelten VHS-Aufnahme von premiere endlich so zu sehen, wie er es verdient hätte. Andererseits bin ich aber auch glücklich, ihn überhaupt sehen zu können.
10/10