Prometheus - Dunkle Zeichen

Vince

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Gesamtübersicht aller Kritiken zu Prometheus - Dunkle Zeichen:

#02 05.06.2012 Vince
#11 10.08.2012 crizzero

 
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Vince

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AW: Prometheus - Dunkle Zeichen

Prometheus - Dunkle Zeichen
Wer wir sind und woher wir kommen, sind Fragen, die Ridley Scott seit jeher beschäftigen. Egal, welches Genre er je bediente, die explorative Natur des Menschen stand stets im Vordergrund. Scotts zentrale Figuren waren immer Antreiber, Neugierige, Avantgardisten, die ein System, eine Systematik oder Dogmatismen in Frage stellten und schließlich kraft der reinen Entdeckung aufbrachen, bevor beinahe schon naturalistisch die offen gelegten Kräfte walteten, die sich nicht selten der Kontrolle der Hauptfigur zu entziehen drohten, dann aber doch von ihr bewältigt wurden.

Wer wir sind und woher wir kommen, das sind auch Fragen, die bei einem Prequel stets richtig gestellt sind. Mit „Prometheus“ kehrt Ridley Scott an die Anfänge seiner Karriere zurück; aus einem ursprünglich den „Alien“-Kosmos erweiternden Ur-Kapitel der Franchise ist ein existenzialistischer Diskurs entstanden, der auch aus sich selbst heraus funktionieren soll, wenngleich er die Fäden zum 1979er „Alien“ offensichtlich nicht nur inhaltlich und formell, sondern auch dramaturgisch zieht.

Also lässt er den Schriftzug „Prometheus“ in den Credits sich Strich für Strich zusammensetzen, wie es vor 33 Jahren mit „A L I E N“ bereits geschah, um die verstörende Mutation vom Fremdartigen zum Bekannten zu vollziehen. Er lässt unter Führung des Produktionsdesigners Arthur Max auch wieder H. R. Giger zurückkehren, damit die Alien-Relikte das von Darwin’scher Überlebensgröße angehauchte Design nicht verlieren. Außerdem imitiert er vollständig die suspensereiche Eröffnung von „Alien“, um einen Parallelismus zu behaupten: Geschichte wiederholt sich, und der Facehugger, den wir vor Jahrzehnten zum ersten Mal aus seinem Ei springen sahen, war keineswegs der Anfang aller Dinge.

Während Scott den Anknüpfpunkt in seinem eigenen Schaffen sucht, fällt er fast unbemerkt alten Abenteuerfilmklischees anheim und verliert ausgerechnet die Perspektive des Unentdeckten und Unberechenbaren aus den Augen: Wenn die Erkundung einer schottischen Höhle und eine darauf folgende Archäologiestunde gezeigt wird, wähnt man sich bei den letzten Erben des klassischen Abenteuerfilms, „Indiana Jones“ und vor allem „Jurassic Park“. Mit letzterem teilt sich „Prometheus“ sogar die Grundprämisse des Weckens schlafender Hunde. Dass sich Scott der Formelhaftigkeit seiner Einleitung bewusst ist, deutet er wenigstens an, indem er seinen Vertrauten Marc Streitenfeld einen Score komponieren ließ, der – ungewohnt für das „Alien“-Universum“ – überdeutlich an klassische Entdeckerfilme und deren Euphorie des Aufbruchs erinnern soll, dann aber mit einem tief wummernden Bass grundiert wird, der Unheil verkündet.

Der Instant-Charakter des ersten „Alien“, seine unabhängige, freie Art und Weise, Kreativität in einem dramaturgisch simplen, aber perfekten Aufbau aufzulösen, kann „Prometheus“ natürlich schon der Erwartungen wegen, die in ihn gesteckt werden, nicht einlösen und muss dies auch gar nicht. Die Wege teilen sich spätestens ab dem Moment, in dem das Alien damals auf der Nostromo geschlüpft war. Zu diesem Zeitpunkt hat „Prometheus“ pflichtbewusst die philosophischen Grundlagen hinter der Expedition abgehakt und möchte den Zuschauer zu eigenen Überlegungen hinsichtlich menschlicher Existenz getrieben haben, untermauert von symbolischen Items wie einer Jesuskreuzkette oder einem Götzen in Form eines menschlichen Schädels, womit dem mythologisch-scientologischen Ansatz noch eine religiöse Lesart beigemischt wird. Erst danach befreit er sich vom „1492“-Motiv und fährt endlich stückweise seine eigenen Ideen auf. Er beginnt, sich als eigenständiges Werk zu begreifen.

Dabei wird nicht eine einzelne große Entdeckung gemacht, die zum Klimax aufgebaut in der Filmmitte alles ins Unheil stürzt, so wie es das Opening Theme suggeriert; stattdessen werden über die gesamte Laufzeit hinweg schubweise und antiklimatisch einzelne Skurrilitäten und Spannungshöhepunkte aufgefahren, in ihrer willkürlichen und zufälligen Abfolge fast schon ein evolutionstheoretisches Abbild, bebildert im Zeitraffer. Der biologische Zyklus von Alien Queen, Ei, Facehugger, Chestburster und Alien, der in „Alien 2“ noch mit der präzisen Ordnung einer Ameisenkolonie verglichen wurde, scheint also aus dem schöpferischen Chaos des „Trial and Error“ entstanden zu sein. Das Creature Design ist darauf ausgelegt, Ähnlichkeiten zu den vertrauten Elementen der Franchise heraufzubeschwören, doch systematisch funktioniert dabei nichts: Hier verseucht mal Alien-DNA das Wasser, da schwimmen rudimentäre Facehugger-Vorfahren durch eine schwarze Substanz, und irgendwo wird etwas Krakenartiges geboren, das schließlich doch noch das erwartete Unheil anrichtet. Von einem Ordnungsprinzip kann hier nicht die Rede sein, Scott bereitet derlei Evolutionsschübe gleichberechtigt und in kleinen Portionen nebeneinander auf, mit gewissen biologischen Übereinstimmungen zwar, aber doch verästelt wie verschiedene Lösungswege ein und desselben Wurzelstamms. Eingefangen wird die Streuung von Stadien biologischer Entwicklung edel und in eleganten Perspektiven, aber ohne den bombastischen Prestigio-Effekt eines James Cameron – auch wieder ein Verdienst des Komponisten, der sich an den richtigen Stellen zurückhält.

Anstatt jedoch das Chaos der Entstehung für die existenzialistische Grundidee arbeiten zu lassen und einen nihilistischen, sich im Dunkel windenden Bastard zu gebären, verlässt sich der Regisseur viel zu sehr auf die Strahlkraft seiner Bilder. Betont gerne spielt er mit Strukturen und Substanzen, erkundet die CGI-Technik, um fremdartige Organismen lebensecht darzustellen. Fleisch und Schleim, aber auch die Botschaftentechnologie der Aliens wird mit einem unerschöpflichen Vorrat an Pixeln zum Leben erweckt und zeigt Materie auf, wie man sie in dieser speziellen Form noch nicht zu sehen bekam. Denn wenngleich die Elemente in sehr ähnlicher Form bereits für andere Science-Fiction-Universen verwendet wurden (Das „schwarze Öl“ mit einer ähnlichen Funktion in „Akte X“ beispielsweise): Ihre mikroskopische Zusammensetzung, beginnend im Prolog mit einem animierten Alien-DNA-Strang, der sich in Nahaufnahme im Wasser auflöst, wurde noch kaum in einem Film so nahbar gemacht.
Aber der Fokus auf die detaillierte Ausarbeitung einzelner „Begegnungen der Dritten Art“ nimmt den Blick auf das große Ganze. Wenn eine Alien-Geburt in schockierender grafischer Explizitheit aufgezeigt wird oder das hufeisenförmige Raumschiff durch seine schiere Größe drohende Schatten wirft, so sind das bloß autonome Spannungsmomente, durch deren gestaffelte Aneinanderreihung der Film als Ganzes streckenweise nicht nur monoton wirkt, sondern sogar oberflächlich, liegt der Fokus doch viel zu sehr auf den etappenartigen Happenings und viel zu wenig auf den Subtexten und Bindeelementen, die seltsam leer bleiben.

Ebenso leer und holzschnittartig sind entsprechend auch die Figuren angelegt. Bezeichnenderweise erfährt Android David die stärkste Charakterisierung im gesamten Cast. Spürbar lehnt Michael Fassbender ihn nicht an die „Alien“-Androiden an, sondern eher an die mechanischeren, kälteren Mensch-Roboter aus „Blade Runner“ - was Sinn macht, bedenkt man, dass sich die Forschung der Weyland Corporation und damit auch die Androiden mit der Zeit noch zu der Menschlichkeit entwickeln mussten, die von Lance Henriksens Interpretation in „Alien 2“ ausging. Von David gehen auch sämtliche relevanten Handlungen aus, die mal mitfühlend wirken können, dann wieder irrational oder hinterlistig – ein fast menschlicher Facettenreichtum an Emotionen, die dem Rest der Crew ironischerweise komplett verborgen bleibt. Dieser besteht weitgehend aus Opferfleisch ohne nennenswerte Charakterisierung; Idris Elba, Benedict Wong, Rafe Spall und einige andere wirken wie Computerspielcharaktere (faktisch wie solche aus dem SciFi-RPG-Action-Adventure „Mass Effect“), die lediglich das Deck füllen sollen, und selbst Charlize Theron reicht mit einer größer angelegten Rolle kaum darüber hinaus. Noomi Rapace würde man der Screentime wegen als Hauptfigur bezeichnen (wenn man dies bei einem Androiden wie David nicht kann), ihr Handeln zeigt das aber kaum auf. Wer sich von schauspielerischer Seite Impulse erwartet, sieht sich getäuscht; angesichts der Vorkommnisse wird die menschliche Gattung von starren Streichholzmännchen repräsentiert, die in Ehrfurcht erstarrt sind, von einer Situation überrumpelt werden oder sich im besten Fall mal rein instinktiv gegen das eigene Ende wehren.

Die erschlagende Passivität sämtlicher Figuren macht es letztlich schwer, der düsteren Symbolik des durchaus gelungenen Produktionsdesigns tiefere Diskurse abzuringen. „Prometheus“ bringt die visuellen Anlagen mit, eine Geschichte zu erzählen, die den Menschen in seinen Grundfesten erschüttert – nur aus diesem Grund funktionierte überhaupt der Trailer. Jedoch begnügt er sich mit seinen (viel versprechenden) Ansätzen und wirkt dadurch wie nicht zu Ende gedacht. Indem Ridley Scott teilnahmslose Astronauten von einem Schauplatz zum nächsten jagt und sie diversen Mutationsprozeduren beiwohnen lässt, die für sich genommen ohne Bedeutung bleiben, verpasst er die Gelegenheit, eine existenzielle Tiefe zu erreichen, die zweifellos angestrebt wurde. Im Nachhinein ist es dem Zuschauer zwar möglich, sich diese Tiefe selbst zu erschließen, jedoch nur, wenn er sich aus eigenem Antrieb dazu aufrafft. Automatisch dorthin getragen wird er von „Prometheus“, zweidimensionales Hochglanzprodukt, das er (trotz jedes 3D-Hokuspokus) letztendlich ist, nicht.
5/10
 

Count Dooku

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AW: Prometheus - Dunkle Zeichen

Da scheine ich also im August nichts zu verpassen.
Da scheint Damon Lindelhoff als Autor nicht viel gerissen zu haben.
 

Despair

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AW: Prometheus - Dunkle Zeichen

Großartige Kritik, Vince! :hoch:

Auch wenn sie nicht allzu positiv ausgefallen ist, freue ich mich trotzdem darauf, den Film irgendwann mal zu sehen - und sei es nur wegen der Optik. Außerdem muss man sich ja selbst ein Bild machen. ;)
 

Vince

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AW: Prometheus - Dunkle Zeichen

Ja natürlich. Ein eigenes Bild muss man sich immer machen, würde ich ja genauso. Hier im Forum erwarte ich sehr gemischte Reaktionen...
 

Die wilde 13

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AW: Prometheus - Dunkle Zeichen

Saustark, das es bei uns schon eine KK gibt, Vince. :hoch:
Aus purem Selbstschutz habe ich sie mir aber (noch) nicht durchgelesen aber die Bewertung vernehme ich doch mit leichtem Entsetzen. :huh:
Aber natürlich werde ich mir selber ein Bild im Kino machen und meine Vorfreude ist immer noch da. :)
 

Johannesbk

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AW: Prometheus - Dunkle Zeichen

Ja natürlich. Ein eigenes Bild muss man sich immer machen, würde ich ja genauso. Hier im Forum erwarte ich sehr gemischte Reaktionen...

Da geht es mir wie der wilden 13! Allein schon mal deine Kritik runterzuscrollen:hoch:;). Aber ich will mir den Film in keiner Weise vorher ansehen oder anlesen - wobei deine Wertung schon eine gewisse Erwartungshaltung weckt - aber Geschmäcker sind zum einen unterschiedlich und im für mich schlimmsten Fall, wird meine Wertung ähnlich aussehen:)
 

Vince

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AW: Prometheus - Dunkle Zeichen

Absolut richtige Taktik, eigentlich finde ich den neuen Trend eh fragwürdig, dass man schon Monate im Vorfeld mit Informationen insbesondere in Form von Trailern und Szenenfotos erschlagen wird, so dass man den Film schon kennt, bevor man drin war.

Bei Kritiken seh ich das noch etwas anders, da hier immer nur die Meinungen Einzelner reflektiert werden und diese im Optimalfall sogar Spannung beim Leser erzeugen können / sollten. Allerdings bin ich schon eher ein Nachher-Leser, da sich eine Kritik für mich immer schöner liest, wenn ich sie mit meinen eigenen Erfahrungen abgleichen kann. Ich schreibe meine Kritiken in der Regel auch eher für Nachher-Leser. Aber ich musste sie natürlich jetzt schon schreiben, wo die Eindrücke noch frisch waren.

Ach ja, woanders wurde ich nach dem 3D-Effekt gefragt (es ging um die Frage, wieviel man bei den mutmaßlich düsteren Bildern überhaupt sehen kann) und kann dazu schon mal diese Antwort geben:

Man sieht schon sehr viel, da die Bilder zwar atmosphärisch düster sind, aber doch meistens in steril-kalten Blautönen spielen. Selbst bei den vielen Höhlenszenen am Anfang ist alles immer sehr übersichtlich. Ein zweites "AVP2" ist also nicht zu erwarten.
icon_wink.gif


Was den 3D-Effekt angeht: Lohnt sich imo nicht wirklich. Mein Kumpel fand den Effekt zwar sehr angenehm (der war vorher nur vom 3D-Effekt in "Tron" und "Drachenzähmen leicht gemacht" begeistert, während er zB. "Avatar" nicht so berauschend fand), ich würde aber sagen, das liegt daran, dass er schlichtweg unauffällig ist und nicht nervt. Tatsache ist: Irgendwie scheint der Effekt immer wieder vergessen zu werden, minutenlang ist das Bild praktisch 2D, bevor irgendwann mal wieder vereinzelt Tiefeneffekte einsetzen (zB. wenn man aus der Egoperspektive im Vordergrund Computerdaten laufen sieht und sich im Hintergrund Leute bewegen). Eigentlich ist es ein Witz, für sowas extra Geld zu nehmen.

Dazu muss ich aber auch noch sagen, dass ich nicht sicher bin, ob die Holländer womöglich eine andere Technik verwenden? Bei uns in Aachen gibts immer sehr dünne Plastikbrillen, die man auch mit nach Hause nehmen darf, während wir da viel besser verarbeitete und mit Gummi versiegelte Brillen bekommen haben, die wir wieder abgeben mussten (und die den Riesennachteil hatten, dass sie entweder nach einer Weile auf dem Nasenrücken weh taten oder - bei Brillenträgern - auch gerne alle paar Sekunden wieder zurechtgerückt werden mussten, weil sie rutschten).
 

Johannesbk

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AW: Prometheus - Dunkle Zeichen

Absolut richtige Taktik, eigentlich finde ich den neuen Trend eh fragwürdig, dass man schon Monate im Vorfeld mit Informationen insbesondere in Form von Trailern und Szenenfotos erschlagen wird, so dass man den Film schon kennt, bevor man drin war.

Ich hasse Trailer! Vor allem Zwangstrailer die sich nur vorspulen lassen, aber anderes Thema:rolleyes:. Bei Bildern hab ich weniger Probleme, nur mit Miteilungen was kommt und noch geschieht...

Bei Kritiken seh ich das noch etwas anders, da hier immer nur die Meinungen Einzelner reflektiert werden und diese im Optimalfall sogar Spannung beim Leser erzeugen können / sollten. Allerdings bin ich schon eher ein Nachher-Leser, da sich eine Kritik für mich immer schöner liest, wenn ich sie mit meinen eigenen Erfahrungen abgleichen kann. Ich schreibe meine Kritiken in der Regel auch eher für Nachher-Leser. Aber ich musste sie natürlich jetzt schon schreiben, wo die Eindrücke noch frisch waren.

Vollstes Verständnis und ich werd mir deine Kritik auch bestimmt nach dem Film durchlesen, aber für mich erst danach!

Ach ja, woanders wurde ich nach dem 3D-Effekt gefragt (es ging um die Frage, wieviel man bei den mutmaßlich düsteren Bildern überhaupt sehen kann) und kann dazu schon mal diese Antwort geben:

Wenn ich ins Kino geh - wahrscheinlich nur in 2D und auf Grund meiner bisher nur sehr wenig Erfahrung im 3D Bereich, wart ich mal ab wie ich den noch anseh;)
 

Agent Orange

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So, hab den nun auch gestern endlich mal angesehen und würde deinen Kritikpunkten im großen und ganzen zustimmen, bei der Wertung gehe ich allerdings höher. Eine 8/10 mit Tendenz nach oben bekommt der von mir.
Die ganze Evolutionskette wirkte teilweise schon leicht chaotisch, fand ich aber nicht besonders schlimm. Im Prinzip waren es auch nur zwei verschiedene Stränge, einer in Verbindung mit Menschen welcher beinahe rein zerstörerisch war und einer mit bereits veränderter DNA welcher zu etwas besonderem wird.

Kritikpunkte hab ich auch eher beim anfangs eher schleppenden Aufbau. Da fehlt ein wenig die Spannung, die aber dann doch noch eintritt sobald die Weiland Sache etwas mehr Fahrt aufnimmt.

Im gesamten wurde ich auf alle Fälle wunderbar unterhalten und kann wegen der opulenten Optik alleine schon den Kinobesuch empfehlen.
 

crizzero

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Prometheus - Dunkle Zeichen

An Bord der Prometheus, einem sauteuren und exklusiv ausgestatteten Raumschiff, befindet sich eine Crew voller Experten. Sie sind einem der Erde sehr ähnlichen Planeten in einem weit entfernten Sonnensystem auf die Schliche gekommen, der nun bereist und vor allem erforscht werden soll. Eventuell trifft man dort auf die Schöpfer der Menschheit. Das ist zumindest der Plan.

Was der Film während der Suche nach den "Konstrukteuren", wie sie im Film genannt werden, alles auffährt, ist eine wahre Pracht. Ein Ensemble ganz starker Schauspieler, eine ausführliche Einführung mit reichlich Erklärungen und Begründungen, eine sich gemächlich steigernde Spannungskurve, ein hervorragend abgestimmtes Erzähltempo und ein Finale vom Allerfeinsten. Die letzte halbe Stunde gehört sogar zum Besten, was ich bisher im Sci-Fi-Genre gesehen habe. Da reihen sich mehrere Kinnladenbrecher und Aha-Momente aneinander. Das muss man gesehen haben.

Mit "Prometheus" beweist Ridley Scott, dass er es immer noch drauf hat. Das sterile Design des Films ist grandios. Alles wirkt authentisch - zumindest für das Jahr 2093 - und eine hochinteressante Geschichte über die Frage nach dem Ursprung der Menschheit breitet sich im düsteren Gewand eines Sci-Fi-Thrillers aus. Das eigentlich Bemerkenswerte daran ist, dass der Film nicht mal zwangsläufig blasphemisch ist.

9/10
 
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Sam Spade

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Tolle Kritik. Ich stand dem Film aufgrund einiger weniger nicht so tollen Kritiken etwas "kritisch" gegenüber, aber werde auf jedenfall reingehen :)
 
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Vince

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AW: Prometheus - Dunkle Zeichen

Der sammelt im Moment durchaus viele gute Kritiken und wenn man nach dem Produktionsdesign geht, auch nicht ganz zu Unrecht; ich bleib trotzdem bei meiner Meinung, dass das ein klassischer Blender ist und der Film zumindest in der Form, wie er jetzt ins Kino kam, inhaltlich sehr löchrig ist. Ich werde ihm im Heimkino definitiv nochmal eine Chance geben, dann ja vermutlich im Extended Cut.
 

crizzero

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Da blendet gar nichts in meinen Augen. Der Film ist nahezu perfekt, hat leider nur an 2-3 Logikfehlern zu knabbern. Aber das Gesamtpaket ist trotzdem noch herausragend gut. Der Film ist vom Durchschnitt (oder noch schlechteren Wertungsregionen) so weit entfernt wie die Prometheus von der Erde. :)

Wie kam es eigentlich, dass du den bereits im Juni sehen konntest? :huh:
 

Vince

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AW: Prometheus - Dunkle Zeichen

Da blendet gar nichts in meinen Augen. Der Film ist nahezu perfekt, hat leider nur an 2-3 Logikfehlern zu knabbern. Aber das Gesamtpaket ist trotzdem noch herausragend gut. Der Film ist vom Durchschnitt (oder noch schlechteren Wertungsregionen) so weit entfernt wie die Prometheus von der Erde. :)

Wenn da nur 2-3 Logikfehler wären, hätt ich da kein Problem mit. Ich bin alles andere als ein Erbsenzähler, finde die Aufregung, die bei manchen Filmen wegen ein, zwei Unstimmigkeiten gemacht wird, sogar immer relativ albern (siehe "Dark Knight Rises"). Leider liegt das Problem bei "Prometheus" viel tiefer; tief genug, dass über Nacht die Erkenntnis gewachsen ist, dass der Film leider nicht so vollkommen ist wie sein Äußeres.

Wie kam es eigentlich, dass du den bereits im Juni sehen konntest? :huh:

Deutschland ist ja mal wieder so ziemlich das Einzige Land, in dem der Film so zeitverzögert zu sehen war. Sonst ist er ja praktisch schon überall angelaufen. Und da ich direkt an der Grenze zu Holland wohne, ist man ja schnell mal rübergefahren. Bei 2 Monaten Differenz lohnt sich das schon, bei einer Woche wie jetzt zB. bei "Expendables 2" eher weniger.
 

crizzero

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Also ich finde, dass TDKR wesentlich mehr und vor allem erheblichere Macken hat als "Prometheus"...

Scott hat hier ein ganz hervorragendes Prequel zu den grandiosen "Alien"-Filmen erschaffen, weil es nachvollziehbar ist, was sich da wie entwickelt. Etwas Fantasie braucht man freilich, aber bei welchem Sci-Fi-Streifen braucht man die nicht?
Dass das Alien also aus einer unbeabsichtigten Wirtsvereinigung von Tentakelmonster und Konstrukteur entstanden ist, finde ich nicht verkehrt.

Denkst du eigentlich, dass der Konstrukteur am Anfang vergiftet wurde oder dass er Selbstmord begangen hat?

Deutschland ist ja mal wieder so ziemlich das Einzige Land, in dem der Film so zeitverzögert zu sehen war. Sonst ist er ja praktisch schon überall angelaufen. Und da ich direkt an der Grenze zu Holland wohne, ist man ja schnell mal rübergefahren. Bei 2 Monaten Differenz lohnt sich das schon, bei einer Woche wie jetzt zB. bei "Expendables 2" eher weniger.

Ah, ok. :)
 
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AW: Prometheus - Dunkle Zeichen

Gerade beim Versuch Prometheus vor Alien zu platzieren scheitert er am menschlichen Geist und seiner Vorstellungskraft. Oder auch hier Science Fiction genannt. So schön er die Brücke schlägt, hat er mit dem gleichen Problem zu kämpfen wie viele andere Prequels. Während das Original einen ganz anderen Zeitgeist besitzt und bedingt durch sein Enstehungsjahr sehr authentisch wirkt, wirkt Prometheus mehr wie ein modernes Computergemälde. Kennt man ja bereits von Star Wars.
Neulich hatte ich aber mal das verlangen mir Alien anzusehen, einige Wochen nachdem ich Prometheus gesehen hatte, da fiel es mir dann besonders auf, die Technik. Damit meine ich die Technik innerhalb des Films.
Und das ist der Punkt den ich oben meine. Alien war Fiktion bzw das was Ridley Scott anno Dubak sich unter dem Begriff Fiktion vorstellen konnte. Das gleiche machte er nun mit Prometheus viele Jahre später. Man kann sich heutzutage einfach viel mehr vortellen als damals, etwas was in den 70ern noch Fiktion war, kann unter Umständen heute bereits normal sein. Ein Science Fiktion Film der heutzutage gedreht wird, spielt also zwangläufig weiter in der Zukunft als er vielleicht soll. Besonders beim Erste Hilfe Roboter ist mir das im Nachhinein aufgefallen. In Prometheus gibt es einen solchen Roboter, der selbstständig eine Diagnose stellt und operieren kann. Tja, über so eine technische Spielerei hätte sich der Herr mit dem schlimmen Magengeschwür aus Alien auch bestimmt gefreut :D

Wie gesagt, ich mache da dem Film keinen besonderen Vorwurf, da es einfach der Zeitgeist ist, der nunmal ein gänzlich anderer ist. Leider passt so nun einiges nicht zusammen, obwohl die Story die Filme eigentlich gut verknüpft.
 

crizzero

Filmvisionaer
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Besonders beim Erste Hilfe Roboter ist mir das im Nachhinein aufgefallen. In Prometheus gibt es einen solchen Roboter, der selbstständig eine Diagnose stellt und operieren kann. Tja, über so eine technische Spielerei hätte sich der Herr mit dem schlimmen Magengeschwür aus Alien auch bestimmt gefreut :D

Davon gibt es ja auch im Jahre 2093 nur 12 Stück. ;)

Dass das Schiff einen solchen Roboter hatte, sollte nur unterstreichen wie exklusiv und ambitioniert dieses Projekt ist. Außerdem hat es eine der geilsten Szenen der Sci-Fi-Historie nach sich gezogen, also bin ich froh, dass Scott dieses Teil eingebaut hat.

Dass der Film insgesamt zeitgemäßer und besser aussieht als jeder andere "Alien"-Teil, ist auch nicht verwerflich. Scott wollte in dem Universum eine Vorgeschichte erdenken und das ist ihm gelungen. Hätte er darauf verzichten sollen, nur weil wir heute schöneres Kino drehen können als damals? Ich denke nicht.

"Der Hobbit" wird vielleicht auch besser als "Die Gefährten" aussehen und sogar noch einen älteren Gandalf aufbieten. McKellen dürfte kaum jünger werden, wird aber wohl mit dem Weichzeichner am Computer verjüngt. Und trotzdem muss es gestattet sein, ein Fantasy-Universum zu erweitern und zu vertiefen... und sei es mit einem Prequel.
 
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Agent Orange

Tonmeister
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Dass der Film insgesamt zeitgemäßer und besser aussieht als jeder andere "Alien"-Teil, ist auch nicht verwerflich. Scott wollte in dem Universum eine Vorgeschichte erdenken und das ist ihm gelungen. Hätte er darauf verzichten sollen, nur weil wir heute schöneres Kino drehen können als damals? Ich denke nicht.

Wie gesagt, ich mache ihm da auch nur bedingt einen Vorwurf. Er ist eben auch nur eine Geisel der heutigen Zeit.
Das besser ist allerdings sehr subjektiv. Opulenter und aufwändiger auf jeden Fall, aber bei besser bin ich da zwiegespalten. Alien sieht einfach echt aus, es ist Science Fiction aber ich kaufe das dem Film ab was dort zu sehen ist. Prometheus sieht einfach nach Film und Computer aus. Sieht auch schön aus, für mich aber einfach nicht echt. Deswegen auch mein Verweis zu Star Wars. Dort ist es ja das gleiche Spiel.

Ich merke aber gerade, dass ich den Film zwingen noch mal sehen muss je länger ich über ihn nachdenke. Momentan kommt mir diese ganze: wir locken die Menschen auf unseren Planeten, die wecken mich dann aus meinem Schlaf und dann mach ich die kaputt-Sache reichlich hahnebüchen und unlogisch vor. Kann ich mir aber eigentlich nicht vorstellen.
 

Vince

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AW: Prometheus - Dunkle Zeichen

Denkst du eigentlich, dass der Konstrukteur am Anfang vergiftet wurde oder dass er Selbstmord begangen hat?

Ich meine schon, die Szene hatte einen sehr rituellen Charakter und ich meine auch, dass es woanders noch deutliche Hinweise darauf gab... dazu müsste ich den aber nochmal sehen.

@Agent: Sehr schön formuliert alles. Seh ich ähnlich. Man merkt dem Film an, dass er einmal als eigenständiges Objekt konzipiert wurde, dann aber von anderer Seite aus doch wieder die Bezüge zur Alien-Franchise aufgenommen werden sollten. Da waren irgendwie zu viele Hände im Spiel und im Resultat werden zwar Denkansätze geliefert, diese bleiben aber bruchstückhaft und unfertig. Man kann sich von "Prometheus" wunderbar zwei Stunden lang einfach mal die Birne berieseln lassen, aber die inhaltlichen Unzulänglichkeiten sind - zumindest in dieser Fassung - eigentlich unübersehbar. Ein Problem, das Scott jetzt leider schon seit längerer Zeit auszeichnet.

Wobei: "Königreich der Himmel" fand ich in der Extended Fassung zB. sehr gut, während ich im Kino nur einen mittelmäßigen Film gesehen habe. Ich erhoffe mir selbiges von "Prometheus".
 
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