Battleship
Nach dem der Spielehersteller Hasbro mit den drei Transformers-Filmen bereits seine Spielzeuge auf der großen Kino Leinwand erwachen lies, nahm man sich diesmal dem Brettspiel "Schiffe versenken" an. Parallelen zwischen beiden Filmen lassen sich nicht leugnen, verwundern sollten die einen allerdings nicht, denn schließlich hatten hier auch die beiden Transformers-Produzenten Brian Goldner und Bennett Schneir ihre Finger im Spiel. Gemeinsam mit dem Regisseure von Hancock und Operation Kingdom, Peter Berg, schuf man einen Film- der in Sachen Effekt-Qualität nicht nur an die Reihe mit den Blechkameraden anknüpft, sondern diese meiner Meinung nach sogar übertrifft. Bei wem jetzt schon die Alarmglocken klingeln- der sollte um diesen Film einen großen Bogen machen, denn hier bekommt man nichts anderes zu sehen als ein infernalisches Effektgewitter mit einer dünnen Story, auf welche ich jetzt mal kurz eingehen möchte.
Amerikanische Wissenschaftler entdecken einen Planeten, welcher der Erde sehr ähnlich ist. Mit Hilfe einer gigantischen Sendeanlage und einem Satelliten schicken Wissenschaftler Signale in den Weltraum, die diesen Planeten erreichen sollen. Es dauert nicht lange und die Menschheit muss feststellen, dass sie nicht allein im Universum ist. In etwa zur selben Zeit findet vor Hawaii ein großes Flottenmanöver mit Schiffen aus vielen verschiedenen Nationen statt. Unter den Teilnehmern ist auch der Offizier Alex Hopper, welcher aber bei der Navy wegen vieler Verfehlungen in Ungnade gefallen ist. Ausgerechnet dieser Chaot liebt aber die Tochter des Admirals (Liam Neeson) und will diese heiraten. Ihm bleibt also nichts anderes übrig, als ihn um Erlaubnis zu fragen.
Dazu sollte es aber nicht mehr kommen, denn auf hoher See wird ein merkwürdiges Objekt im Wasser gesichtet. Nichts ahnend um was es sich handelt und in welcher Gefahr man sich befindet untersucht ein Team dieses riesige Gebilde. Schnell stellen sie fest das es sich um nichts von dieser Welt handelt und man einem mächtigen Feind gegenüber steht. Wiedereinmal muss sich die Menschheit, hier dargestellt in Form eines Mulikulti-Flottenverbandes, gegen eine scheinbar unbesiegbare und haushoch überlegenen außerirdische Bedrohung zur Wehr setzen. Hierbei ist mir aber aufgefallen, dass die Army an dem Konflikt nicht ganz unschuldig war, denn im Grunde haben sie das Feuer eröffnet, und das in einer Situation, als man noch gar nicht wusste, was die Aliens eigentlich wollten. Ich fand es einfach klasse, dass hier auch viel Platz für Spekulationen und genug Stoff für Diskussionen gegeben wurde.
Ansonsten ist die Story ansich wie gesagt etwas mager, fast schon vernachlässigbar. Schlimm oder negativ zu erwähnen ist das aber nicht, denn jeder der sich im Vorfeld auch nur ein paar Minuten mit diesem Film auseinandergesetzt hat, musste das im Grunde klar sein. Außerdem sind ausgearbeitete Storys in solchen Filmen eher Nebensache. Wenn ich einen Kopf-aus-Film sehen will, dann hab ich auch keine große Lust über irgendwelche Geschichts-relevanten Elemente nachdenken zu müssen.
Nach einem etwa 20-minütigen Einstieg, in dem alle "wichtigen" Charaktere vorgestellt und mehr oder weniger beleuchtet werden, beginnt quasi ein Nonstop-Feuerwerk an Action. Verschnaufpausen gibt es kaum, Langeweile kommt dadurch absolut nicht auf. Dass gerade dies den ein oder anderen langweilen könnte, möchte ich jedoch nicht bestreiten. Aber auch sonst gibt es allerhand Sachen zu bestaunen, die man so gewiss noch nicht in einem Film hat sehen können, will da aber nicht näher drauf eingehen, um niemandem den Spaß zu verderben.
Auch meine größte Sorge hat sich nicht bestätigt, und zwar dachte ich, dass der ganze Film eventuell auf den Stargast Rihanna zugeschnitten sein könnte. Dem war absolut nicht so, im Gegenteil, sie war eher Nebensache und machte ihren Job fürs erste Mal auch ganz ok. Die restlichen Schauspieler gaben sich zwar auch alle Mühe, konnten sich aber auch nicht wirklich auszeichnen. Hier war das Team der Star, sollte wohl denk ich auch so sein. Im übrigen sollte niemand den Film schauen, der mit amerikanischem Patriotismus ein Problem hat, denn man wird sehr oft drauf hingewiesen, wie toll doch die USA sind. Positiv ist aber hier zu erwähnen, dass die US-Boys and -Girls nicht die einzigen Helden sind. Auch an dumme Sprüche, welche aber auch oft für einen Lacher gut waren, wurde gedacht.
Der Sound war übrigens grandios, jeder Schuss und jede Explosion spürte man in der Magengrube. Die leisen Töne sind sehr selten und beschränken sich im Grunde auf den Anfang und das Ende. Hier bin ich später mal sehr gespannt wie sich die Abmischung auf der BD anhören wird. Der Soundtrack war übrigens auch sehr sehr geil und hat stets super zu den einzelnen Szenen gepasst.
Nach allem was mir sehr gefallen hat möchte ich aber auch mal auf ein Paar wenige Dinge hinweisen, die mir nicht ganz so gut gefallen haben. Als erstes wäre da der Recht kurze Auftritt von Liam Neeson. Seine Leinwand-Präsenz ist insgesamt auf vielleicht 20 Minuten begrenzt. Dass er da nicht sonderlich auffallen kann, sollte klar sein. Desweiteren fand ich den Auftritt der "Alten" am Ende ziemlich lächerlich. Es ist ja kein Problem, dass die helfen, aber das ganze war mir zu sehr auf möchtegern cool getrimmt. Hier wäre es schöner gewesen, wenn deren Rollen auch zum Film gepasst hätten.
Alles in allem durfte ich Augenzeuge einer bombastisch angelegten epischen Seeschlacht werden, welche ihresgleichen sucht. Die Effekte waren durch die Bank auf absolutem Referenz-Niveau und haben mich von Anfang an mit offenem Mund und heruntergefallenem Kinn in ihren Bann gezogen. Leider war des ganze schon nach gut 130 Minuten vorbei. Die Zeit verging wie im Flug und ich wäre sehr gerne noch 2 Stunden sitzen geblieben. Es war zwar nicht alles perfekt, aber die paar Negativpunkte sind mir hier völlig egal und ich vergebe die Höchstwertung von (10/10). Dieser Film wandert definitiv in meine Sammlung.
Wer sollte den Film anschauen?
- Leute die Transformers und G.I.Joe mochten.
- Leute die auf permanente Action und tolle Effekte stehen.
- Die Call of Duty und Battlefield Fraktion.
Wer sollte einen Bogen um den Film machen?
Jeder der mit oben genannten Punkten nix anfangen kann und jeder der zur Fachpresse gehört.