Kriegerin
- Ersteller deadlyfriend
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AW: Kriegerin
Kriegerin
Wir befinden uns in einer ostdeutschen Kleinstadt mitten in der rechtsradikalen Szene. Eine Gruppe von jugendlichen Randalierern greift wahllos Fahrgäste in einem Zug an, wobei Ausänder natürlich die schlechtesten Karten haben.
In dieser Gruppe befindet sich auch die 20-jährige Marisa, die zu Gewalttätigkeiten aller Art neigt. Sie bildet die Hauptfigur im Film.
Gleichzeitig wohnen wir aber auch noch der 15-jährigen Svenja bei. Einser-Schülerin aus bürgerlichem Elternhaus, die durch einen Jungen Kontakt zur Szene bekommt, der sie so schnell wie möglich angehören will. Für Konfliktpotential gibt es dann noch den 15-jährigen Rasul, der es im Leben auch nicht gerade einfach hat.
"Kriegerin" gehört zu der Sorte Film die nicht einfach zu bewerten ist. Erstens ist das Thema immer wieder sehr heikel und mit Sicherheit auch verdammt schwer darzustellen. Hier wollte Regisseur David Wnendt aber meines Erachtens etwas zu viel. Hier sind nämlich zuviele Figuren die sich die Spielzeit von 100 Minuten aufteilen müssen. Dadurch werden einige Charaktere einfach zu wenig beleuchtet, weshalb Läuterung und Fanatismus viel zu schnell vonstatten geht. Als Beispiel habe ich mir eine äußerst merkwürdige Szenerie rausgepickt:
Rasul wird von Marisa im Laden nicht bedient und bekommt die volle Abneigung zu spüren. Aber nicht nur das. Sie fährt ihn auch noch mit dem Auto über den Haufen. Logisch das sich Rasul in einer Notsituation jetzt hilfesuchend als erstes an sie wendet und damit auch noch Erfolg hat (!?!)
Hier ist einfach zu wenig Raum für die Entwicklung der Protagonisten gegeben. Alles passiert zu schnell, oder wird im Vorfeld zu stark überzeichnet, als das man diese Annäherung wirklich fassen könnte. Zudem ist die Fazination "Rechts" kaum bis gar nicht beleuchtet. Somit entsteht für den Zuschauer der Eindruck, das kaum Gefahr besteht, da rein zu rutschen. Wer schließt sich schon freiwillig einer Horde Randalierer an, die ständig am saufen ist und Hitlerlieder vor sich hingrölt? Nur weil man gerade Streß mit den Eltern hat? Hier wäre eine bessere Nachvollziehbarkeit sicherlich sinnvoll gewesen, da der Anschluß viel zu schnell abgehandelt wurde. Im Grunde ist das Stoff für zwei verschiedene Filme, in denen man den verschiedenen Themen etwas mehr Platz anbieten könnte. So wird man eher mit dem Holzhammer überfahren, weshalb viele Bilder zu Klischees verkommen und man nur das wahrnimmt, was man im Grunde eh schon weiß. Hier wäre weniger Inhalt deutlich mehr gewesen.
Trotzdem macht der Film auch vieles richtig. Die Szene selbst ist sehr gut dargestellt und man hat für die Authenzität sogar extra für den Film ein wenig Rechtsrock einspielen lassen, der absolut echt sein könnte. Die Bands die das getan haben, haben sich natürlich von den Texten distanziert und sie wirklich nur für den Film eingespielt. Einen Soundtrack gibt es davon auch nicht, falls jemand leuchtende Augen bekommt.
Das ist aber nicht das Einzige. Insgesamt sind die Bilder sehr stimmig und die Szenen am Strand sogar visuell absolut erstklassig. Das Beste ist aber die Darstellung von Alina Levshin. Sie spielt ihre Rolle dermaßen perfekt, das man den Hut ziehen muss. Ich hoffe das wir von ihr noch einiges zu sehen bekommen. Ihr Spiel ist sehr facettenreich und die Rolle verlangt ihr auch eine Menge ab.
Fazit:
Wenn der Inhalt nicht so gestaucht wäre, hätte der Film verdammt gut werden können.
Kriegerin
Wir befinden uns in einer ostdeutschen Kleinstadt mitten in der rechtsradikalen Szene. Eine Gruppe von jugendlichen Randalierern greift wahllos Fahrgäste in einem Zug an, wobei Ausänder natürlich die schlechtesten Karten haben.
In dieser Gruppe befindet sich auch die 20-jährige Marisa, die zu Gewalttätigkeiten aller Art neigt. Sie bildet die Hauptfigur im Film.
Gleichzeitig wohnen wir aber auch noch der 15-jährigen Svenja bei. Einser-Schülerin aus bürgerlichem Elternhaus, die durch einen Jungen Kontakt zur Szene bekommt, der sie so schnell wie möglich angehören will. Für Konfliktpotential gibt es dann noch den 15-jährigen Rasul, der es im Leben auch nicht gerade einfach hat.
"Kriegerin" gehört zu der Sorte Film die nicht einfach zu bewerten ist. Erstens ist das Thema immer wieder sehr heikel und mit Sicherheit auch verdammt schwer darzustellen. Hier wollte Regisseur David Wnendt aber meines Erachtens etwas zu viel. Hier sind nämlich zuviele Figuren die sich die Spielzeit von 100 Minuten aufteilen müssen. Dadurch werden einige Charaktere einfach zu wenig beleuchtet, weshalb Läuterung und Fanatismus viel zu schnell vonstatten geht. Als Beispiel habe ich mir eine äußerst merkwürdige Szenerie rausgepickt:
Rasul wird von Marisa im Laden nicht bedient und bekommt die volle Abneigung zu spüren. Aber nicht nur das. Sie fährt ihn auch noch mit dem Auto über den Haufen. Logisch das sich Rasul in einer Notsituation jetzt hilfesuchend als erstes an sie wendet und damit auch noch Erfolg hat (!?!)
Hier ist einfach zu wenig Raum für die Entwicklung der Protagonisten gegeben. Alles passiert zu schnell, oder wird im Vorfeld zu stark überzeichnet, als das man diese Annäherung wirklich fassen könnte. Zudem ist die Fazination "Rechts" kaum bis gar nicht beleuchtet. Somit entsteht für den Zuschauer der Eindruck, das kaum Gefahr besteht, da rein zu rutschen. Wer schließt sich schon freiwillig einer Horde Randalierer an, die ständig am saufen ist und Hitlerlieder vor sich hingrölt? Nur weil man gerade Streß mit den Eltern hat? Hier wäre eine bessere Nachvollziehbarkeit sicherlich sinnvoll gewesen, da der Anschluß viel zu schnell abgehandelt wurde. Im Grunde ist das Stoff für zwei verschiedene Filme, in denen man den verschiedenen Themen etwas mehr Platz anbieten könnte. So wird man eher mit dem Holzhammer überfahren, weshalb viele Bilder zu Klischees verkommen und man nur das wahrnimmt, was man im Grunde eh schon weiß. Hier wäre weniger Inhalt deutlich mehr gewesen.
Trotzdem macht der Film auch vieles richtig. Die Szene selbst ist sehr gut dargestellt und man hat für die Authenzität sogar extra für den Film ein wenig Rechtsrock einspielen lassen, der absolut echt sein könnte. Die Bands die das getan haben, haben sich natürlich von den Texten distanziert und sie wirklich nur für den Film eingespielt. Einen Soundtrack gibt es davon auch nicht, falls jemand leuchtende Augen bekommt.
Das ist aber nicht das Einzige. Insgesamt sind die Bilder sehr stimmig und die Szenen am Strand sogar visuell absolut erstklassig. Das Beste ist aber die Darstellung von Alina Levshin. Sie spielt ihre Rolle dermaßen perfekt, das man den Hut ziehen muss. Ich hoffe das wir von ihr noch einiges zu sehen bekommen. Ihr Spiel ist sehr facettenreich und die Rolle verlangt ihr auch eine Menge ab.
Fazit:
Wenn der Inhalt nicht so gestaucht wäre, hätte der Film verdammt gut werden können.
Zuletzt bearbeitet:
Despair
Filmvisionaer
AW: Kriegerin
Die zum Teil etwas klischeehafte Geschichte kann man nicht leugnen, aber das tut der Atmosphäre dieses Films keinen Abbruch. Was vor allem an den grandiosen Leistungen aller Darsteller liegt. Die Charakterentwicklungen der beiden Hauptcharaktere Marisa und Svenja in eine Spielfilmlänge zu packen, dürfte mehr als schwierig sein, weshalb manches etwas gehetzt durchgehechelt wird. Insbesondere die Geschichte um Rasul wirkt deswegen etwas unglaubwürdig. Trotzdem wirkt der Film stellenweise erschreckend authentisch. Meiner Meinung nach authentischer als der sehr ähnlich gestrickte "American Histoy X", der zwar ebenfalls aufwühlt, aber noch klischeehafter rüberkommt.
8,5/10 Punkte
Die zum Teil etwas klischeehafte Geschichte kann man nicht leugnen, aber das tut der Atmosphäre dieses Films keinen Abbruch. Was vor allem an den grandiosen Leistungen aller Darsteller liegt. Die Charakterentwicklungen der beiden Hauptcharaktere Marisa und Svenja in eine Spielfilmlänge zu packen, dürfte mehr als schwierig sein, weshalb manches etwas gehetzt durchgehechelt wird. Insbesondere die Geschichte um Rasul wirkt deswegen etwas unglaubwürdig. Trotzdem wirkt der Film stellenweise erschreckend authentisch. Meiner Meinung nach authentischer als der sehr ähnlich gestrickte "American Histoy X", der zwar ebenfalls aufwühlt, aber noch klischeehafter rüberkommt.
8,5/10 Punkte
Kratos666
Filmgott
AW: Kriegerin
Vor kurzem gab es die BD für 3,97€ bei Amazon, da macht man nix falsch hab ich mir gedacht.
Letztendlich war ich froh das ich bestellt hab.
Fand den Film absolut grandios, leider nur viel zu kurz.
Sämtliche Darsteller haben einen genialen Job abgeliefert.
Von mir gibts (10/10).
Über die paar kleineren Dinge die mir nicht so gefallen haben schau ich hier gerne hinweg.
In der heutigen Zeit ist die Thematik aktueller denn je, die rechte Szene wächst ja dank der Asylproblematik gerade wieder ganz ganz stark an.
Vor kurzem gab es die BD für 3,97€ bei Amazon, da macht man nix falsch hab ich mir gedacht.
Letztendlich war ich froh das ich bestellt hab.
Fand den Film absolut grandios, leider nur viel zu kurz.
Sämtliche Darsteller haben einen genialen Job abgeliefert.
Von mir gibts (10/10).
Über die paar kleineren Dinge die mir nicht so gefallen haben schau ich hier gerne hinweg.
In der heutigen Zeit ist die Thematik aktueller denn je, die rechte Szene wächst ja dank der Asylproblematik gerade wieder ganz ganz stark an.