Nord
In Skandinavien ist es ja keine Seltenheit, das man schwermütig wird aber den fülligen Jomar hat es ganz schwer erwischt. Als er dann noch erfährt, das er einen Vierjährigen Sohn hat, macht er sich zunächst widerstrebend mit dem Schneemobil und einem Kanister Alkohol auf den Weg zu seiner Ex in den Norden Norwegens...
Was Jomar (Anders Baasmo Christiansen) dann auf seiner Reise erlebt kommt so staubtrocken wie eine Schneeverwehung daher. Er fackelt u.a. aus Versehen die ein oder andere Behausung ab, lässt sich von einem Backfisch abschleppen, zieht sich seinen geliebten Schnaps über die rasierte Kopfhaut rein und wie eine Payback-Karte die kurioseste Suizid-Szene aller Zeiten einleitet ist das Ansehen schon alleine wert. Zu geil!!
Der Humor stapft hier auf ganz leisen Sohlen durch den Schnee und ist mitunter Pechschwarz. Die skurrilen Nebenfiguren schliesst man wie Jomar direkt ins Herz. Der eigentliche Hauptdarsteller ist aber die norwegische Weite, die zunächst trostlos aber im Verlaufe des Films immer majestätischer wirkt, so das sich die wachsende Hoffnung und Zuversicht Jomars in der Natur wiederspiegelt.
Auch die Musik ist sorgfältig und immer passend ausgewählt, so das man knackig kurze 75 min. mit
Nord seinen Spaß haben kann. Vorausgesetzt, man steht auf ruhige,melancholische Filme aus Skandinavien.