The Boys from Brazil

deadlyfriend

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The Boys from Brazil



Zu allererst möchte ich mitteilen das die Rezi Spoiler beinhalten wird. Nicht soviele, das man sich den Film sparen kann, aber dennoch sind Teile der Handlung erwähnt, die man normalerweise aber auch so schon kennen müsste. Um nichts davon zu wissen, ist der Film eigentlich zu bekannt. Trotzdem warne ich an dieser Stelle lieber vor, aber die krude Geschichte ist dermaßen hanebüchen, das man sie einfach erwähnen muss.

Dr. Josef Mengele hat 1978 einige Nazi-Schergen um sich versammelt und gibt ihnen einen seltsam klingenden Auftrag. Sie sollen an bestimmten Tagen in den nächsten 2,5 Jahren, 94 Männer umbringen. Diese sind über den gesamten Globus verstreut und sollen am Tag der Ermordung 65 Jahre alt sein. Warum mag er noch nicht verraten, aber man macht sich erstmal auf den Weg und beginnt mit den Taten. Dieser Plan fällt aber dem Nazi-Jäger Ezra Lieberman in die Hände. Er weiß zwar nicht wer betroffen ist, aber er macht sich auf die Suche und kommt auch bald hinter den teuflischen Plan. Mengele hat nämlich das Erbgut von Hitler konserviert und 94 identische Klone erzeugt und diversen Adoptiveltern untergeschoben. Damit sie unter den gleichen Umständen wie der Führer aufwachsen können, müssen die Väter sterben. Denn das vierte Reich soll endlich kommen.

Diese wirklich unglaublich seltsam klingende Geschichte würde im ersten Step zu einer witzigen Slapstick Komödie passen, oder aber auch zu einem äußerst einfallsreichen Trashfilm. Aber davon trifft absolut nichts zu. Als Regisseur war kein geringerer als Franklin J. Schaffner am Werk, der in seiner Filmographie immerhin Meilensteine wie "Planet der Affen, "Patton" oder "Papillon" vorzuweisen hat. Hinzu kommt ein unglaubliches Schauspielerensemble, das mit Gregory Peck, Laurence Olivier und James Mason große Namen aus der A-Mannschaft aufzählen kann. Das reicht aber noch nicht, da in Nebenrollen Steve Guttenberg, Bruno Ganz, Lilli Palmer und weitere Hochkaräter zu finden sind. Dazu noch mit Jerry Goldsmith ein Meister der Musik.

Das sind aber noch nicht alle hochwertigen Zutaten. Die literarische Vorlage schrieb nämlich Ira Levin, der auch schon die Bücher zu Rosemary`s Baby und Die Frauen von Stepford verfaßte.

Wie paßt das aber jetzt alles zusammen?
Genau kann ich es auch nicht erklären, aber es funktioniert. Die Regiearbeit und auch die Schauspielerriege, schafft es diesen dämlichen Unsinn, fabelhaft auf die Leinwand zu zaubern. Der Film ist in jedem Fall spannend, durchweg interessant aber eben auch völlig sinnlos. Nicht nur das hier logischerweise reine Fiktion gezeigt wird, verfälscht man auch noch bewußt geschichtliche Ereignisse. Nicht das sie jetzt von ganz großer Bedeutung sind, aber wenn Mengele alias Gregory Peck mit leuchtenden Augen von seinem Treffen mit Hitler auf dem Berghof erzählt, bekommt man eher feuchte Augen. Vor lachen, denn Mengele hat den Berghof vielleicht mal auf einem alten Ferienprospekt gesehen, aber dort war er nie. Überhaupt ist die ganze Filmfigur Mengele haarsträubend, sofern man sich damit ein wenig beschäftigt hat. Da der Film kurz vor dem Tod des ehemaligen KZ-Arztes veröffentlicht wurde, behaupteten böse Zungen das der ihn wohl zum Schlaganfall geführt hat.

Nichtsdestotrotz macht der Film eine Menge Spaß und kann definitiv als fantasievoller Klonthriller angesehen werden. Die Atmosphäre ist nämlich absolut gelungen und der Spannungsbogen kann ebenfalls glänzen, sofern man sich für ruhige Thriller erwärmen kann. Action gibt es nämlich eher selten. Die unglaubliche Story bleibt aber das Salz in der Suppe. Soviel Fantasie kann man im Grunde auch kaum fassen und man kommt aus dem Staunen nicht mehr raus. Trotzdem erscheint er natürlich auch ziemlich pietätlos, wenn man an die historischen Hintergründe denkt. Überlebende seiner Versuche werden wohl eher nicht die große Unterhaltung verspüren, wenn sie sich den Film anschauen. Ich mag aber jetzt auch nicht den moralischen Zeigefinger erheben, da der Film dermaßen weit an der Realität vorbeigeht, das man ihn unter anderen Gesichtspunkten bewerten sollte.

Auf jeden Fall ist "The Boys from Brazil" ein Kuriosum, das man sich absolut nicht entgehen lassen darf, wenn man Filmen aus den 70ern positiv gegenüber steht. Eine ähnliche Handlung hat man nämlich garantiert noch nie gesehen.
 
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deadlyfriend

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Ich spül den jetzt einfach nochmal nach oben: Kann es wirklich sein das den Film kein Mensch kennt? Kann ich mir jetzt irgendwie nicht vorstellen :confused: Keine Meinungen dazu?
 

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Bei meiner nächsten UK-Bestellung kommt die BD mit! Das klingt einfach alles zu gut... :hoch:
Mit anderen Worten: bisher kenne ich ihn nicht... :(
 

Louis Cyphre

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Nö,bisher nicht.Das klingt aber so dämmlich,das es schon wieder funktionieren kann.
Und die Schauspieler sind ja auch nicht grade die Schlechtesten.
Werde es mir mal überlegen,ob ich mich daran traue.
Bei meinem komischen Filmgeschmack könnte das ja was werden;)
 

Die wilde 13

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Ich habe den Film seit einiger Zeit in der Sammlung. Aber nachdem ich erfahren habe, das es eine gekürzte Version ist, habe ich bisher die Finger von gelassen. :rolleyes:
Welche Version hast du geschaut, deadly wobei ich mir die Antwort schon denken kann. ;)
 

deadlyfriend

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Bei meiner nächsten UK-Bestellung kommt die BD mit! Das klingt einfach alles zu gut... :hoch:
Mit anderen Worten: bisher kenne ich ihn nicht... :(

Da bin ich dann echt mal gespannt was du sagst. Aber mit 70er Filmen kommst du ja klar. Ich dachte nur insgesamt das mehr Leute den Film kennen und wollte niemanden zum Blindkauf bewegen. Da der Film doch einen sehr hohen Bekanntheitsgrad hat, war ich halt nur verwundert.

Nö,bisher nicht.Das klingt aber so dämmlich,das es schon wieder funktionieren kann.
Und die Schauspieler sind ja auch nicht grade die Schlechtesten.
Werde es mir mal überlegen,ob ich mich daran traue.
Bei meinem komischen Filmgeschmack könnte das ja was werden;)

Da du nicht einzuschätzen bist, weiß ich nicht ob er dir gefällt.:) Seltsam ist der Film schon, obwohl er keinesfalls so gedreht ist. Eher im Gegenteil. Er wirkt so als ob man die Story für bare Münze nehmen kann. Das ist gerade etwas was ich am Film interessant fand. Völlig bizarre Story, aber eben völlig normal ausgearbeitet, als ob das ein Durchschnittsthema wäre.

Ich habe den Film seit einiger Zeit in der Sammlung. Aber nachdem ich erfahren habe, das es eine gekürzte Version ist, habe ich bisher die Finger von gelassen. :rolleyes:
Welche Version hast du geschaut, deadly wobei ich mir die Antwort schon denken kann. ;)

Ja, du denkst richtig. Wobei er auch ohne die Schnitte funktionieren müsste. Man hat dem Zuschauer damals wohl nicht so viele Hakenkreuze zumuten wollen und ein wenig deutsche Geschichte lieber mal unter den Teppich gekehrt:rolleyes: Allerdings weiß ich die Unterschiede jetzt auch nicht auswendig. Er hat aber immerhin auch mit den Schnitten, zu einem hohen Bekanntheitsgrad geführt.
 
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